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Aleksander Aamodt Kilde ist derzeit noch im Rollstuhl.

Kilde hofft auf ein „normales Leben“

Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde hat am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz sein nächstes Ziel geschildert, und das sei, wieder auf die Beine zu kommen und gehen zu beginnen.

Erst danach werde er an Skifahren denken. „Ich will zurückkommen zu dem, was ich liebe und wieder wettbewerbsfähig sein“, sagte der 31-Jährige. Etwas Positives kann er den Umständen abgewinnen, kann er derzeit Zeit mit seiner ebenfalls verletzten Lebensgefährtin Mikaela Shiffrin verbringen.


Olympia- und WM-Medaillengewinner Kilde war am 13. Jänner in der Wengen-Abfahrt kurz vor dem Ziel gestürzt und in das Netz gekracht. Dabei zog er sich mit viel Blutverlust tiefe Schnittwunden am Unterschenkel und eine Verletzung an der linken Schulter zu. Es folgen Operationen in Bern und Innsbruck, weitere dürften nicht nötig sein. „Es ist alles nach Plan verlaufen und erledigt. Wenn ich keine weitere Operation machen muss, bin ich glücklich“, sagte der Gewinner einer großen und von vier kleinen Weltcup-Kugeln.

Eine harte Zeit

„Es war eine definitiv harte Zeit, mit viel Schmerz, unfassbaren Schmerzen, und zwei Operationen an zwei Orten. Es braucht Zeit und Zeit ist etwas, das ich habe. Es war eine Herausforderung, aber ich lächle wieder und bin bereit für weitere Herausforderungen“, sagte Kilde, der seine komplette Rehabilitation in Innsbruck machen will. „Es ist nicht die Situation, in der man sein will Ende Jänner, Anfang Februar. Aber wir kennen die Konsequenz von Stürzen.“ Er hoffte, dass er eine „normale Reha“ machen und wieder „normal leben“ könne. Noch habe er Schmerzen, sei auf den Rollstuhl angewiesen und müsse geschoben werden. Leichter Druck auf den Fuß sei aber bereits möglich.

Aleksander Aamodt Kilde mit Freundin Mikaela Shiffrin. © ANSA / Instagram


Er sei jedoch zuversichtlich gestimmt und auch die Prognosen sagen, dass alles wieder gut werden wird. Er werde alles dafür tun. „Es geht jetzt nur darum, wie lange es dauern wird, das ist zu früh zu sagen. Ich bin positiv und hoffe, dass ich wieder Skifahren kann, aber jetzt muss ich sehen, was wichtig ist. Dass ich wieder gesund werde und normale Bewegungen möglich sind.“ Denn es komme ein Leben nach der Karriere mit Familie und Kindern, in das er gesund und mit einem funktionierenden Körper gehen wolle.
„Die Fotos meines Unterschenkels zu posten hat geholfen, den Respekt für die Verletzung bekommen.“ Aleksander Aamodt Kilde

Vor ein paar Tagen hatte Kilde in den sozialen Medien drastische Bilder seines verletzten Unterschenkels gezeigt. „Ich wollte kommunizieren, was hinter der Verletzung ist. Denn es haben Leute zu mir gesagt, 'es ist nicht so ernst, ich sehe dich bald wieder'. Ich habe dann gesagt, 'nein, das wirst du nicht'. Die Fotos sind nicht für alle (geeignet/Anm.), aber das zu posten hat mich beruhigt und (geholfen/Anm.) den Respekt für die Verletzung bekommen.“

Hätte ein Airbag geholfen?

Kilde trug keinen Airbag, erklärte aber, dass es jetzt „vielleicht Zeit“ sei, dies zu probieren. „Der Impact war so groß, ich glaube nicht, dass der Airbag geholfen hätte. Aber das ist schwierig zu sagen.“ Auf dem Sektor von Protektoren zur Sicherheit der Rennläufer gäbe es aber noch viel zu tun. Ebenso wie in der Kalenderplanung und im Umgang mit Athleten, die nicht nur Rennen fahren und Medientermine wahrnehmen müssen, sondern abends oft auch ein intensives Programm mit Startnummernverlosung und Siegerehrung zu absolvieren haben.

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