Kildes süßer Triumph – Südtiroler kommen nicht auf Touren

Aleksander Aamodt Kilde kommt zwar aus Bærum, einer 130.000-Einwohner-Gemeinde im Süden Norwegens. Doch am Samstag dürfte sich sein Triumph im 7500 Kilometer entfernten Beaver Creek (USA) doch wie ein kleiner Heimsieg angefühlt haben. Denn die legendäre und gefürchtete Piste &bdquo;Birds of Prey“ liegt nur wenige Autominuten neben dem Heimatort seiner Freundin Mikaela Shiffrin.

Das ist aber nur ein Punkt, warum der Sieg für Kilde so besonders süß schmeckt. Da wäre nämlich auch seine bisherige Serie: Zwei Abfahrten, zwei Siege – das ist eine eindrucksvolle Botschaft an die Speed-Konkurrenz. Da wäre auch die körperliche Verfassung des Norwegers: Kilde war in den letzten Tagen leicht krank, das erste Training absolvierte er mit dem Schnee-Overall und nicht mit dem Rennanzug und häufte so einen Rückstand von 15 Sekunden an. Und da wäre auch der Minimalvorsprung auf seinen Dauerrivalen Marco Odermatt. Der Schweizer büßte läppische sechs Hundertstelsekunden ein und landete so auf dem zweiten Platz. Der Schweizer Überflieger muss auf seinen ersten Abfahrtssieg also weiterhin warten.

Marco Odermatt zeigte stark auf. © APA / SEAN M. HAFFEY

Kilde und Odermatt waren in einer eigenen Liga, denn der drittplatzierte Kanadier James Crawford liegt schon rund acht Zehntelsekunden zurück. Bemerkenswert, wie der Norweger und der Schweizer den extrem schwierigen Verhältnissen getrotzt haben. In Beaver Creek, wo am Freitag bereits eine Abfahrt abgesagt werden musste, war es sehr windig, die Piste sehr ruppig und die Sicht schlecht. Zahlreiche Athleten hatten mit diesen Bedingungen ihre Schwierigkeiten.

Nichts zu holen für Paris und Innerhofer Unter anderem auch die beiden Südtiroler Dominik Paris und Christof Innerhofer, die noch nicht so recht auf Touren gekommen sind. Paris ging mit Startnummer neun ins Rennen und hatte Pech, dass gerade da der Wind besonders stark wehte. Auf der schlagigen Piste fand der Ultner kein probates Mittel, baute immer wieder kleinere Fehler ein und landete auf dem 20. Platz.

Dominik Paris landete auf dem 20. Platz. © Pentaphoto

Innerhofer war im oberen Teil stark unterwegs, dann unterlief ihm jedoch ein grober Schnitzer und er konnte sich nur mit Mühe im Rennen halten. Die Zeit war da freilich dahin. Am Ende landete der Gaiser außerhalb der Punkteränge. In den drei Speed-Rennen kamen Paris und Innerhofer noch nie in die Nähe der Top 10.

Schieders Erfolgserlebnis Dafür feierte ein anderer Südtiroler ein kleines Erfolgserlebnis: Florian Schieder ist nach überstandenem Kreuzbandriss erstmals wieder in die Punkteränge gefahren. Mit der hohen Startnummer 53 landete er auf dem 28. Platz – ein starkes Lebenszeichen. Bester Azzurro war am Samstag Matteo Marsaglia, der 16. wurde.

Am Sonntag wird das Beaver-Creek-Wochenende mit dem Super-G um 18 Uhr abgerundet.

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