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Urs Lehmann wechselt zum Weltverband FIS. © APA/EXPA/JOHANN GRODER / EXPA/JOHANN GRODER

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Urs Lehmann wechselt zum Weltverband FIS. © APA/EXPA/JOHANN GRODER / EXPA/JOHANN GRODER

Knall in der Schweiz: Ski-Boss wechselt die Seite

Urs Lehmann hört als Verbandspräsident des Schweizer Skiverbandes auf und wechselt in den Weltverband – trotz seiner Meinungsverschiedenheiten mit FIS-Präsident Johan Eliasch.

Der 55-jährige Schweizer wird CEO des Internationalen Ski- und Snowboard-Verbandes FIS, seinen neuen Posten tritt er bereits Ende September an. Dass sich Lehmann damit FIS-Präsident Eliasch in der Hierarchie unterordnet, mag angesichts der Spannungen zwischen den beiden in den vergangenen Jahren ungewöhnlich erscheinen. Doch in der Pressemitteilung des Verbandes wurde angemerkt, dass die Wogen mittlerweile geglättet seien. „Nach der sehr positiven Entwicklung unserer Zusammenarbeit haben wir beschlossen, unsere Kräfte zu bündeln, um FIS in die Zukunft zu führen“, wurde Lehmann zitiert.


Auch Eliasch, der die FIS seit Juni 2021 anführt, blickt optimistisch auf die anstehende Zusammenarbeit. „Die Stärkung unserer Führungsposition durch Urs ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass wir bestmöglich aufgestellt sind, um die großen Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern“, so der 63-Jährige.

ÖSV verwundert über Lehmann-Wechsel

Beim ÖSV wurde der Vorgang „mit Verwunderung“ registriert.
Lehmanns künftige Aufgaben würden wohl dem eines FIS-Generalsekretärs entsprechen, sagte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer zur APA. „Die Rolle eines CEOs ist in der FIS-Satzung nicht definiert. Diese Entscheidung wird jedenfalls gegenüber dem FIS-Vorstand aufzuklären sein.“

Urs Lehmann trat von seinem Posten als Schweizer Verbandspräsident zurück. © AFP / FABRICE COFFRINI

Urs Lehmann trat von seinem Posten als Schweizer Verbandspräsident zurück. © AFP / FABRICE COFFRINI


Prinzipiell habe Lehmann in der Schweiz gute Arbeit geleistet, so Scherer. „Urs hat gezeigt, dass er es kann. Er wird wie alle an Leistung gemessen werden. Wenn man seine Führungsmannschaft so verstärkt, erwartet sich der ÖSV auch substanzielle Mehrerträge und eine bessere Gesamtperformance in der Organisation.“ Man werde die finanzielle Entwicklung der FIS in den kommenden drei Jahren genau beobachten, so Scherer.

Großer Verlust für die Schweiz

Lehmann war 19 Jahre bei den Eidgenossen im Präsidium und prägte die zuletzt erfolgreiche Ära rund um Weltcup-Dominator Marco Odermatt. In den vergangenen sechs Jahren entschied die Schweiz fünfmal die Nationenwertung im Weltcup für sich, die WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm mit 13 Medaillen (5 Gold, 5 Silber, 3 Bronze) gilt als krönendes Beispiel des enormen Aufschwungs der Schweiz durch sein Mitwirken. Der Wechsel kann daher auch als großer Verlust gesehen werden.

Marco Odermatt und Co. verhalfen der Schweiz zu unglaublichem Erfolg. © APA / SEAN M. HAFFEY

Marco Odermatt und Co. verhalfen der Schweiz zu unglaublichem Erfolg. © APA / SEAN M. HAFFEY


Bis zur nächsten Swiss-Ski-Präsidiumssitzung Mitte September lenkt Lehmann weiterhin gemeinsam mit Co-Präsident Peter Barandun die Geschicke des Schweizer Verbandes. Bis dahin soll ein möglicher Pfad in die Zukunft ausgearbeitet werden.

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