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Marcel Hirscher geht in seiner neuen Rolle voll auf. © APA / BARBARA GINDL

Marcel Hirscher: „Ich lebe meinen Traum“

Mit zahlreichen Gästen und Wegbegleitern hat Marcel Hirscher das zweite Weltcup-Jahr seiner Skifirma eingeläutet. Mit dabei in Salzburg war auch Slalom-Weltmeister Henrik Kristoffersen, die Galionsfigur von Van Deer-Red Bull Sports.

Die Marke sei definitiv gekommen, um zu bleiben – so auch der Name einer Kurzdoku, die am Freitag präsentiert wurde. „Ich lebe meinen Traum“, sagte Hirscher. Bleiben werden wohl aber auch die Wickel mit der FIS um die Verwendung des Logos.


„Die Gespräche mit der FIS schauen so aus, dass wir bis auf Weiteres Teile des Logos abdecken werden“, bestätigte Renndirektor Anton Giger. „Wir sind uns ganz sicher, dass wir irgendwann einmal mit dem Logo fahren werden. Wie lange das noch dauern wird, werden wir sehen.“ Der Kampf werde jedenfalls nicht auf dem Rücken der Sportler ausgetragen werden, betonte der langjährige ÖSV-Trainer und -Funktionär. Das heißt, man werde nicht die Disqualifikation oder den Lizenzentzug von Athleten riskieren. Diese Sanktionen hatte die FIS in der vergangenen Saison in den Raum gestellt, wenn das Logo bei den Rennen voll zu sehen sein sollte.

Das neue Modell boomt

Dem Absatz hat die Berichterstattung aber nicht geschadet. Als der Weltcup-Winter in der vergangenen Saison Fahrt aufnahm, waren die Produkte teilweise ausverkauft. Der neue Ski wurde auf den Namen H-POWER getauft, auch er soll dem Motto „Rennsport für Jedermann“ gerecht werden. „Wir sind sehr stolz auf das neue Modell“, so Hirscher. Weil er und seine Geschäftspartner weiteres Wachstum erwarten, wurde mit Jonathan Wiant ein neuer Chief Executive Officer bestellt. Der frühere Präsident von Völkl, Marker und Dalbello ist erst seit Anfang Oktober im Amt.

„Wir sind uns ganz sicher, dass wir irgendwann einmal mit dem Logo fahren werden.“ Renndirektor Anton Giger


Das erste Jahr von Van Deer-Red Bull Sports habe Hirscher extrem intensiv erlebt. Der frühere Alpin-Superstar sei zu Hause nervöser gewesen als bei eigenen Einsätzen, räumte er ein. „Ich hoffe, das wird besser über die Jahre.“ Im Fokus seines Interesses war hauptsächlich der Norweger Kristoffersen, der im vergangenen Jänner mit seinem Slalom-Sieg in Garmisch-Partenkirchen die Prophezeiung von Hirscher wahr werden ließ. „Dieser Ski wird Weltcup-Rennen gewinnen“, hatte der Salzburger bei der Präsentation von Van Deer im September 2021 gemeint. Im Februar 2023 wurde Kristoffersen nach einer fulminanten Aufholjagd obendrein in Courchevel erstmals Slalom-Weltmeister.

Früher Konkurrenten, heute Partner: Hirscher und Kristoffersen. © APA / BARBARA GINDL


Der Jungpapa zeigte sich gut gelaunt und motiviert für die kommende Saison, die in einer Woche in Sölden mit einem Riesentorlauf auf dem Rettenbachgletscher startet. „Die Vorbereitung war wirklich gut, das Material funktioniert super“, sagte der Vater eines Sohnes. Er wolle so viele Rennen wie möglich gewinnen. „Besser geht es immer.“ Hirscher und Giger drosselten eher die Erwartungen. „Für mich wäre es eine unglaublich tolle Geschichte, wenn wir dort anknüpfen könnten, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben“, so Hirscher.

Fokus auf wenigen Athleten

Weitere Athleten vom Kaliber Kristoffersen in den Stall einzugliedern sei derzeit nicht vorgesehen, erklärte der Salzburger. Hirscher: „Wir werden eher klein bleiben, um diesen Service und auch diese Professionalität umzusetzen und liefern zu können.“ Neu ist der junge Schwede Fabian Ax Swartz (19), dazu kommen neben Kristoffersen noch dessen norwegischer Landsmann Timon Haugan und der Brite Charlie Raposo. Hirscher erhalte regelmäßig Bewerbungen von interessierten Männern und auch Frauen, die er dann vertrösten müsse. „Wir sind eine Manufaktur“, betonte er. „Es wird schon sehr selektiv sein, mit welchen Athleten wir zusammenzuarbeiten.“

Weiter warten muss auch die Eingliederung in den Skipool des ÖSV. Bevor es in der nächsten Transferperiode so weit sein könnte, „gehören gewisse Dinge geklärt“, berichtete Hirscher. „Wir sind ja doch eine kleinere Firma, das heißt, wir müssen unser Engagement schon ein bisschen einteilen“, erläuterte Giger. Der ÖSV habe signalisiert, dass man – über die Marke Augment – vor allem den Skisprung- und Kombinierer-Nachwuchs ausrüsten solle. „Da investieren wir sehr viel.“

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