
Mikaela Shiffrin sieht den Ski-Kalender skeptisch. © APA / EXPA/JOHANN GRODER
Mikaela Shiffrin kritisiert den Ski-Kalender
Mikaela Shiffrin stellt die Sinn-Frage. In etwas mehr als zwei Wochen werden in Sölden wieder die ersten Rennen im Ski-Weltcup ausgetragen, doch die beste Skifahrerin aller Zeiten fühlt sich bereits jetzt als Gejagte.
12. Oktober 2023
Von: apa
Nämlich des frühen Saisonstarts, den der US-Star nicht nur wegen der den Auftakt bestimmenden Klima-Debatte als zu früh erachtet. „Ich kann jederzeit, auch bei warmen Temperaturen, in den mentalen Zustand kommen, um Rennen zu fahren. Aber macht es wirklich Sinn?“, fragte Shiffrin bei einem Medientermin ihrer Skifirma Atomic am Donnerstag.
„Ist jetzt die Zeit für Skirennen? Vermutlich eher nicht.“ Mikaela Shiffrin
„Bis zu welchem Grad sollen wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne an die Umwelt anpassen?“, fragte Shiffrin bei angenehmen 23 Grad in Altenmarkt im Pongau. „Ist jetzt die Zeit für Skirennen? Vermutlich eher nicht.“ Für die fünffache Gesamtweltcupsiegerin steht fest: „Der Kalender sollte überdacht werden.“
Immer weniger Trainingsplätze in Europa
In ihre Forderung mischt sich, das gab Shiffrin bereitwillig zu, auch Eigennutz. Denn geeignete Trainingsplätze zu finden, um in Sölden optimal vorbereitet am Start zu stehen, ist selbst für die Allerbesten ein Spießrutenlauf. „Ich bin nicht beunruhigt, dass sie in Sölden die Piste nicht hinbekommen, sie finden immer einen Weg“, sagte Shiffrin. „Aber es gibt immer weniger Trainingsplätze für uns in Europa.“ Ob sie bereit für einen fordernden Winter mit 45 Rennen ist? „Überhaupt nicht“, sagte Shiffrin 16 Tage vor dem ersten Bewerb.Kilde (links) und Shiffrin bei einem Atomic Medientag. © APA / EXPA/JOHANN GRODER
Die gesamte Weltelite tummelt sich dieser Tage eng an eng in einigen wenigen Gletschergebieten. Das Pendeln zwischen Training bei Minusgraden und kurzärmeligen Medienauftritten im Freien stellt auch erfahrene Weltenspringer auf die Probe. „So extrem wie heuer habe ich es noch nicht erlebt. Aber es war schon öfter im Herbst Thema, dass das Winterfeeling noch nicht so da ist“, sagte Manuel Feller.
Der Tiroler gab sich maximal pragmatisch. „In einer Woche fühlen wir uns anders, da sagt er einen Temperatureinbruch an. Wenn die Berge ein bisschen angezuckert sind, kommt das Feeling auch. Wir stehen am Montag sowieso bei minus fünf Grad am Pitztaler Gletscher.“
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