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Ein Schweizer siegt in Obereggen. © Matteo Groppo

Obereggen: Schweizer haben die Jungen im Griff

Am Dienstag ging der Europacup-Slalom in Obereggen über die Bühne. Dabei gab es einen Schweizer Doppelsieg.

Schweizer Doppelsieg beim Jubiläums-Europacupslalom in Obereggen: Reto Schmidiger siegt vor seinem Teamkollegen Matthias Iten. Die beiden Schweizer haben auf der anspruchsvollen Maierl-Piste vier aufstrebende skandinavische Talente in Schach gehalten: Der 21-jährige Norweger Eirik Hystad Solberg, der 19-jährige Schwede Fabian Ax Swartz, der 20-jährige Norweger Hans Grahl-Madsen und der 22-jährige Finne Jesper Pohjolainen belegten die Plätze zwei bis sechs. Von ihnen wird man in Zukunft wohl noch hören. Schmidiger und Iten sind 31 bzw. 24 Jahre alt. Die Erfahrung hat auf der Maierl-Piste offenbar den Ausschlag gegeben.


Reto Schmidiger ist der erste Schweizer Obereggen-Sieger seit Loic Meillard im Jahr 2016. Nach dem ersten Durchgang hatte der mit der hohen Startnummer 24 gestartete Schmidiger auf Rang vier gelauert, im zweiten Durchgang reichte ihm die dritte Laufzeit für den Gesamtsieg – und zum ersten Slalom-Sieg im Europacup seit Februar 2017, als er in Zakopane gewann. Matthias Iten arbeitete sich mit der zweitbesten Laufzeit vom elften auf den zweiten Rang vor. Die Schweizer brachten auch noch Tanguy Nef (6.) und Joel Luetolf (10.) unter die Top 10.

Die Titelverteidigung „verschenkt“ hat hingegen Vorjahressieger Steven Amiez. Als Halbzeitführender hatte er gewaltige 1,08 Sekunden Vorsprung auf Schmidiger, schied aber schon vor der Zwischenzeit aus.

Azzurri enttäuschen

Eine weitere Enttäuschung in Obereggen erlebten die Azzurri. Nach dem ersten Durchgang hatten Slalom-Juniorenweltmeister Corrado Barbera und der Ahrntaler Simon Maurberger auf den Rängen 5 und 7 gelauert, doch nach zwei durchwachsenen zweiten Läufen fiel Barbera auf den 13. und Maurberger auf den 15. Rang zurück (25. und 22. Laufzeit). Sie waren die Besten der italienischen Nationalmannschaft.

Schmidiger siegt vor Iten (links) und Hystad Solberg (rechts).


Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang arbeitete sich hingegen der 21-jährige Schwede Emil Pettersson vom 25. auf den 9. Rang vor. Pettersson hatte schon im ersten Durchgang mit der hohen Startnummer 74 überrascht und war unter die Top 30 gefahren. Zugleich war er der beste Beweis dafür, welch exzellente Arbeit die Organisatoren in Obereggen trotz der ungewöhnlich hohen Temperaturen geleistet haben. Die Maierl-Piste mit ihrer maximalen Neigung von 55 Prozent präsentierte sich heute Vormittag pickelhart und extrem anspruchsvoll. Rennleiter und OK-Präsident Eduard „Edi“ Pichler darf gemeinsam mit dem gesamten Organisationsteams rund um den SC Eggen, die Skischule Obereggen, die Obereggen Latemar AG und den ASV Deutschnofen zufrieden sein. Ein Kompliment gab es bereits am Montagabend bei der Mannschaftsführersitzung von FIS-Schiedsrichter Wim Rossel: „Die Piste ist in einem hervorragenden Zustand. Wir haben zwar ziemlich hohe Temperaturen, aber das Team in Obereggen hat großartige Arbeit geleistet.“

Das Europacuprennen in memoriam Karl und Peter Pichler feierte heuer sein 40-jähriges Jubiläum. Damit ist Obereggen der traditionsreichste Europacuport im Skizirkus und nimmt im Europacup eine Sonderrolle ein. Davon zeugen die vielen Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupsieger, die in Obereggen ihre Visitenkarte abgegeben haben. Auf dem Siegespodest in Obereggen stand 2007 auch der wohl größte Skirennläufer aller Zeiten, Marcel Hirscher: Er wurde als 18-jähriges aufstrebendes Talent Dritter. Vom Siegerfoto strahlten genauso Clement Noel, Andre Myhrer (Obereggen-Rekordsieger mit vier Triumphen), Alberto Tomba, Benjamin Raich, Stefan Eberharter, Giuliano Razzoli, Manfred Pranger, Reinfried Herbst, Kristian Ghedina, Luc Alphand, Tomas Fogdoe, Rudi Nierlich, Armin Bittner, Peter Müller und viele andere.

Die Top 10 des Europacupslaloms in Obereggen

1. Reto Schmidiger (SUI) 1.44,80 Minuten
2. Matthias Iten (SUI)+0,48
3. Eirik Hystad Solberg (NOR)+0,53
4. Fabian Ax Swartz (SWE)+0,55
5. Hans Grahl-Madsen (NOR)+0,91
6. Jesper Pohjolainen (FIN)+0,98
6. Tanguy Nef (SUI)+0,98
8. Fabian Himmelsbach (GER)+1,04
9. Emil Pettersson (SWE)+1,17
10. Joel Luetolf (SUI)+1,20

13. Corrado Barbera (ITA)+1,60
15. Simon Maurberger (ITA)+1,68
18. Matteo Canins (ITA)+1,74

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