L Ski Alpin

Manuel Feller (Bildmitte) siegte vor Marco Schwarz (rechts) und Michael Matt. © APA/afp / KERSTIN JOENSSON

ÖSV-Dreifachsieg in Gurgl wird überschattet

Was für ein Weltcup-Auftakt für die Ski-Herren in Obergurgl: Der erste Saison-Slalom hatte einiges zu bieten und an dessen Ende Österreich einen Dreifachsieg feierte.

Der ÖSV erlebte bei der Weltcup-Premiere in Gurgl im hinteren Ötztal einen Traum-Auftakt. Der Halbzeitführende Manuel Feller setzte sich vor Marco Schwarz (+0,23 Sekunden) und Michael Matt (+1,05) durch. Für den Nordtiroler Feller war es der insgesamt dritte Weltcupsieg und der erste nach über drei Jahren.


Aber auch Schwarz und Matt hatten allen Grund zum Jubeln. Der Kärntner hat heuer viel Speed trainiert, weil er auf den Gesamtweltcup gehen will. Zum Saisonauftakt zeigte sich Schwarz nun aber auch im Slalom in Bestform. Für Matt war es gar der erste Podestplatz seit fünf Jahren. Der 30-Jährige hatte zuletzt eine schwierige Zeit durchgemacht.

Protestaktion der Klimaaktivisten

Überschattet wurde das Ski-Fest des ÖSV im zweiten Durchgang von Protestaktionen der Klimaaktivisten, die sich nach der Fahrt von Schwarz ins Zielgelände schlichen und dort orange Farbe sprühten. „Hört auf den Klimarat“ war die Botschaft der Aktivisten. Das Rennen musste fünf Läufer vor Schluss 10 Minuten lang unterbrochen werden, weil die Aktivisten weggeschickt und die Farbe im Ziel weggeschaufelt werden mussten.

Klimaaktivisten mischten sich ins Zielgelände und sorgten für eine längere Unterbrechung. © ANSA / ANNA SZILAGYI


Die Athleten, die noch am Start standen, wurden dadurch in ihrer Vorbereitung gestört – auch, weil das Licht immer dunkler wurde. Henrik Kristoffersen, der bereits im Ziel war, wurde jedenfalls fuchsteufelswild und musste von mehreren Betreuern zurückgehalten werden. Die genauen Hintergründe dafür sind aber noch nicht bekannt. Eigentlich ist das Rennen in Gurgl als Green-Event eingestuft.

Kastlunger zeigt auf

Aus Sicht der Azzurri waren nur mehr zwei Läufer im Finale dabei: Tobias Kastlunger und Alex Vinatzer. Der Enneberger lag nach dem ersten Durchgang auf Rang 23 und setzte im Finale dann einen drauf. Mit der zweiten Laufzeit schob sich der mutige Kastlunger am Ende auf Platz 13 vor, was sein zweitbestes Weltcup-Ergebnis bedeutete. Noch besser war der 24-Jährige nur im Vorjahr beim Slalom von Val d'Isere, als er Zehnter wurde.

Tobias Kastlunger machte auf sich aufmerksam. © APA / EXPA/JOHANN GRODER


Im Zielgelände funkte Kastlunger zu Alex Vinatzer hoch. Die Devise lautete: „Gas geben“. Der Grödner, der nach dem ersten Lauf 19. war, machte allerdings zwei schwere Fehler und fiel auf Rang 26 zurück. Bei der Zielankunft ärgerte sich Vinatzer schließlich über sich selbst.

Weiter geht es im Herren-Weltcup erst am 1. Dezember mit einem Speed-Wochenende in Beaver Creek. Am morgigen Sonntag (11.45 Uhr) steht in Zermatt-Cervinia wieder eine Damen-Abfahrt auf dem Programm. Mal sehen, ob sie dieses Mal stattfinden kann, nachdem es am Samstag zum wiederholten Mal zu einer Absage kam.

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