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Vincent Kriechmayr holte in Kvitfjell den ersten Podestplatz eines Österreichers in der Abfahrt in dieser Saison. Das stimmte seinen Trainer nur bedingt zuversichtlich. © ANSA / Stian Lysberg Solum

ÖSV-Trainer schlägt Alarm: „Veraltete Abfahrtsmannschaft“

Das ÖSV-Ergebnis der vorletzten Weltcup-Abfahrt dieses Winters in Kvitfjell hat bei Cheftrainer Marko Pfeifer die Alarmglocken schrillen lassen – obwohl Vincent Kriechmayr endlich den ersten Podestplatz der Saison für die Österreicher holte.

Kriechmayr holte als Zweiter den ersten Podestplatz, dahinter klassierten sich aber nur Daniel Danklmaier (14.) und Stefan Babinsky (28.) in den Top 30. „Wir haben eine veraltete Abfahrtsmannschaft“, alarmierte Pfeifer. „Wir haben drei Leute in den 30, bei den anderen Nationen sind da deutlich mehr“, stellte Pfeifer mit Blick auf die Schweiz (8), die USA (6) oder Italien (5) fest.


Der ÖSV-Trainer machte deutlich, dass es in der nächsten Saison mit dem WM-Höhepunkt in Saalbach-Hinterglemm nicht so weitergehen könne. „Wir müssen das gut analysieren und wirklich Gas geben, dass wir da nicht ins Hintertreffen rücken, und den Anschluss finden.“ Die Verletzungsmisere im ÖSV-Team mit Patienten wie Daniel Hemetsberger, Marco Schwarz oder Max Franz ist bekannt. Pfeifer hätte sich jedoch erwartet, dass in deren Abwesenheit andere, routinierte Läufer in die Bresche springen. „Bei den Arrivierten schaut es einmal so aus, als würde die Reise nach hinten gehen. Da muss man dann schon ernster werden, auch wenn wir nicht viele da haben“, verriet er. „Da werde ich mir was überlegen, weil es kann nicht sein, dass man jenseits der 30 fährt.“

Große Gruppe, aber (noch) wenig Erfolge

Wunderdinge dürfe man aufgrund der Altersstruktur in wenigen Monaten jedoch nicht erwarten. „Wir haben eine veraltete Abfahrtsmannschaft, die uns noch am Leben erhält. Wir müssen schauen, dass wir da wieder etwas aufbauen“, betonte der Cheftrainer.

Österreich-Cheftrainer Marko Pfeifer. © APA / EXPA/JOHANN GRODER

In der Gruppe derjenigen, die Mitte 20 oder knapp älter sind, gibt es prinzipiell genug Athleten, die mittelfristig den Kern der Speed-Mannschaft bilden könnten, wenn die „Ü30er“ wie Kriechmayr, Striedinger, Hemetsberger oder Danklmaier einmal abgetreten sind. Schwarz (28), Babinsky (27), dazu Haaser (26) und Ploier (26), die Pfeifer als „Hoffnungsträger“ bezeichnete, sowie auch Rieser (25), Manuel Traninger (25), Julian Schütter (25) und Felix Hacker (24). Was ihnen – mit wenigen Ausnahmen – fehlt, sind mehrere verletzungsfreie Jahre mit einem fixen Startplatz, um die Abfahrtsstrecken kennenzulernen. „Wir brauchen Abfahrtskilometer, dass wir da besser werden.“

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