S+
Estelle Alphand fährt mittlerweile für Schweden, das Heimatland ihrer Mutter. © APA/afp / JOE KLAMAR

L Ski Alpin

Estelle Alphand fährt mittlerweile für Schweden, das Heimatland ihrer Mutter. © APA/afp / JOE KLAMAR

Schwere Vorwürfe an Ex-Trainer: „Es war die Hölle“

Seit 2017 fährt Estelle Alphand, die Tochter des ehemaligen Skistars Luc Alphand, für Schweden. In ihrer Jugendzeit und den Anfängen im Skiweltcup war die mittlerweile 30-Jährige noch für Frankreich unterwegs. Jetzt hat Alphand die Gründe für den Nationenwechsel genannt – und dabei heftige Vorwürfe gegen ihren Ex-Trainer getätigt.

„Moralische Belästigungen“ und „Schikane von jungen Skifahrerinnen“ wirft Estelle Alphand ihrem Ex-Trainer Anthony Sechaud vor. Dieser war von 2014 bis 2018 Cheftrainer der Französinnen und sieht sich jetzt schweren Anschuldigungen gegenüber. „Es war eine schreckliche Zeit“, berichtet Alphand gegenüber der Zeitung Le Monde.


Konkret spricht Alphand von sexistischen Bemerkungen, Beschimpfungen und Schikane. So soll sie mehrfach nicht zu Rennen einberufen worden sein, obwohl sie Training Bestzeiten fuhr. Sobald die Athletinnen nicht mehr in der Gunst von Sechaud standen, wurden sie im Training zu Arbeiten wie Rutschen verdonnert oder sie mussten sich um das Material kümmern. Alphand fasste schließlich den Entschluss: „Entweder ich höre auf, oder ich gehe sonst wo hin.“

Estelle Alphand ist die Tochter des ehemaligen Gesamtweltcup-Siegers Luc Alphand. © APA / BARBARA GINDL

Estelle Alphand ist die Tochter des ehemaligen Gesamtweltcup-Siegers Luc Alphand. © APA / BARBARA GINDL


Am Ende wechselte die Skifahrerin zum schwedischen Team. Schweden ist das Heimatland ihrer Mutter, weshalb Alphand dort mit offenen Armen empfangen wurde. Mittlerweile ist die Technikerin noch immer im Skiweltcup für Schweden unterwegs, aktuell unter dem Südtiroler Cheftrainer Manuel Gamper.

Weitere Athletinnen erheben Vorwürfe

Alphand ist nicht die einzige Athletin, die Beschuldigungen gegenüber Sechaud erhebt. Marie Massios beendete 2018 mit 25 Jahren ihre Karriere, weil sie unter dem Cheftrainer das Gefühl hatte, dass „sie verrückt werde“. Juniorenweltmeisterin Jennifer Piot (sie gewann 2017 die Abfahrt) spricht von einer „Hölle“. Sechaud hätte sie gleich beim ersten Aufeinandertreffen mit den Worten „Ich will dich hier nicht haben“ empfangen.

Kommentare (0)

Bestätigen Sie den Aktivierungslink in unserer E-Mail, um Ihr Konto zu verifizieren und Kommentare zu schreiben. Aktivierungslink erneut senden
Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2025 First Avenue GmbH