Schwerer Schock: Florian Schieder bangt um seine Karriere

Eigentlich hätte Florian Schieder nach seinem Kreuzbandriss im Februar in dieser Saison wieder durchstarten wollen. Doch aus dem Comeback wird nichts – im Gegenteil: Nun muss der Kastelruther sogar um die Fortsetzung seiner Karriere bangen. Der 25-Jährige fällt mit einem Knorpelschaden im linken Knie die ganze Olympiasaison 2021/22 aus. Wie es anschließend weitergeht, steht zum jetzigen Zeitpunkt in den Sternen.

Ein kurzer Blick zurück: Am 14. Februar 2021 riss sich Florian Schieder bei der WM-Abfahrt in Cortina d'Ampezzo bei einem Sturz das Kreuzband im linken Knie. Dazu kam ein Meniskus- und Knorpelschaden. Schon tags darauf wurde Schieder, der in den WM-Trainingsfahrten mit den Plätzen 5 und 7 aufhorchen ließ, im Brixsana-Krankenhaus in Brixen von Kniespezialist Thomas Egger operiert. Alles verlief problemlos, doch dann... Die Rehabilitation verlief weitgehend problemlos, Schieder absolvierte den Großteil bei seinem Arbeitgeber – der Carabinieri-Sportgruppe – in Langental in Gröden. Ende August dann der nächste große Schritt: Die ersten Skitage auf dem Stilfser Joch standen auf dem Programm. Schieder: &bdquo;Dort lief alles problemlos. Aber natürlich: Ich war mit Touristenskiern unterwegs, bin nur ein bisschen frei Ski gefahren, um den Rost aus meinen Beinen zu bekommen.“ Auch das 2. Gletschertraining in Zermatt verlief soweit nach Plan, Schieder fuhr erstmals in den Riesentorlauftoren und steigerte die Belastung kontinuierlich. „Ich muss jetzt die Situation akzeptieren, wie sie ist. Und dann Schritt für Schritt nach vorne machen.“ Florian Schieder Dann kam das mehrwöchige Speedtraining der &bdquo;Azzurri“ in Saas-Fee, wo sich der 14. der Kitzbühel-Abfahrt 2021 (mit Nummer 50) erstmals die langen Latten unterschnallte. Schieder: &bdquo;Ich bin am 1. Tag mitgefahren, habe da meine Kräfte dosiert und war zeitenmäßig schon nicht ganz weit weg gegenüber den anderen. Aber dann: Am 2. Tag konnte ich kaum mehr aufstehen. Ich bin natürlich trotzdem hinauf auf den Berg, habe probiert, zu fahren, aber es ging nicht mehr. Die Schmerzen waren zu groß, das Knie auch dick angeschwollen.“ Operation in der kommenden Woche Sofort wurde klar, dass es ein Problem mit dem Knorpel ist. Zunächst wurde versucht, die Schmerzen mit Infiltrationen in den Griff zu bekommen – vergebens. Nach mehreren Untersuchungen – zuletzt beim Kniespezialisten Christian Fink in Innsbruck – kam die niederschmetternde Diagnose: Für Florian Schieder ist die Saison gelaufen, noch ehe sie begonnen hat. Am kommenden Dienstag, 19. Oktober wird er im Klinikum Hochrum in Innsbruck von Fink am Knorpel im linken Knie operiert. Dabei wird auch das im Februar gerissene Kreuzband noch einmal nachjustiert.

Schieder bei seinen ersten Schneetagen im August.

Was das bedeutet? &bdquo;Die kommende Saison fällt flach. Ich werde 8 bis 12 Monate nicht Skifahren können. Das hat mir Doktor Fink gesagt. Und danach muss man erst schauen, ob der Knorpel wieder soweit regeneriert, dass noch professionelles Skirennfahren möglich ist. Fink will sich mit einer Prognose nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.“ Svindals Schicksal ist kein Hoffnungsschimmer Dass auch ein Aksel Lund Svindal von einer ähnlich schweren Knorpelverletzung zurückgekommen ist, will Florian Schieder nicht als Hoffnungsschimmer bewerten: &bdquo;Aksel brauchte mit seiner Erfahrung viel weniger Trainingsumfang, als ich es benötige. Mein Körper braucht mehr Wiederholungen, mehr Einheiten, vor allem viel mehr Training auf Schnee. Ich muss jetzt die Situation akzeptieren, wie sie ist. Und dann Schritt für Schritt nach vorne machen.“

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Als ob der lange Leidensweg von Speed-Talent Alexander Prast nicht genug wäre! Auch Florian Schieder muss um die Fortsetzung seiner Karriere als Skirennfahrer bangen.

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