
Der Weltcup-Hang am Semmering springt für jenen in Lienz ein. © APA / GEORG HOCHMUTH
Semmering statt Lienz – und das pünktlich zum Jubiläum
Auf Hochtouren laufen dieser Tage die Vorbereitungen am österreichischen Zauberberg. 30 Jahre Ski-Weltcup am Semmering werden am 27. und 28. Dezember mit zwei Frauen-Rennen zelebriert.
23. Dezember 2025
Von: apa
Eigentlich wäre im Wechselspiel zweier kleinerer, österreichischer Weltcup-Veranstalter in diesem Jahr wieder Lienz an der Reihe gewesen. Der Betrieb des Skigebiets Hochstein wurde jedoch aus finanziellen Gründen eingestellt. Semmering sprang ein.
Den Zweijahresrhythmus wollen sie im Süden Niederösterreichs aber unbedingt beibehalten. „Für uns als austragender Verein ist das eine fordernde Aufgabe. 400 Mitarbeiter inklusive Feuerwehr machen auch gerne alle mit, aber auch sie wollen einmal Weihnachten genießen. Die Bergbahnen sind dem Weltcup sehr wohlgesonnen, aber es sind nun einmal die stärksten Tage des Winters“, erläuterte Franz Steiner vom WSV Semmering und langjähriger Chef des Organisationskomitees im APA-Gespräch. Kommendes Jahr winkt dem Kurort eine Pause. Laut ÖSV-Angaben wird der Ersatzort für Lienz „sehr bald“ bekanntgegeben.
Wie es das Lienz-Schicksal nun will, finden die Jubiläumsrennen am Hirschenkogel exakt 30 Jahre nach der Premiere statt. Seit 1995 empfängt die kleine Gemeinde die große Skiwelt am Zauberberg. „Das freut uns und macht uns stolz. Aber die Arbeit wird nie weniger“, sagte Steiner. Zum 16. Mal werden am nicht einmal tausend Meter hohen Ostalpen-Pass an der niederösterreichisch-steirischen Grenze Weltcup-Rennen ausgetragen. Rekordsiegerin ist Mikaela Shiffrin, die dem Zweijahresintervall zum Trotz bereits siebenmal triumphiert hat. Shiffrins Siegquote am Semmering liegt bei 64 Prozent.
„Brauchen keine Alpenriesen“
„Das ist ein Jubiläum, auf das wir in Niederösterreich stolz sind“, erklärte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Es seien Bilder, die um die Welt gehen würden: „Sie wecken Lust auf einen Urlaub bei uns in Niederösterreich.“ Die mediale Wertschöpfung liege bei rund 2,5 Millionen Euro, es gehe aber um mehr als Wirtschaftszahlen. Der Weltcup erzeuge ein Wir-Gefühl und stärke den Stolz auf die Heimat, sagte Mikl-Leitner. Sie bedankte sich bei allen Beteiligten. „Wir brauchen keine Alpenriesen, um Weltklasse zu liefern, sondern Menschen, die gemeinsam anpacken.“Mikaela Shiffrin hat am Semmering so oft gewonnen, wie keine andere. © APA / GEORG HOCHMUTH
Betont wird das gelungene Zusammenspiel aus Politik, Bergbahnen, Skiclub und ÖSV. Dass die Slalom-Siegerin am Sonntag (14.15/17.45 Uhr) erstmals seit 2022 wieder im Flutlichtrennen gekürt wird, war ein erklärter Wunsch der Veranstalter. Man hofft auf reges Publikumsinteresse und entsprechende TV-Quoten. „Das Nightrace ist einfach das Highlight, wir sehen das beim Kartenverkauf“, sagte Steiner. Im Vorjahr kamen ohne Nachtrennen 13.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Neuer Kursverlauf im Riesentorlauf
Auf der Piste sei bis zu den Rennen noch einiges zu tun, erklärte Steiner. „Die Wetterprognose ist gut, weil die Nächte sind immer kalt. Vom Föhn oder dass uns die Piste davonschmilzt, braucht man keine Angst haben. Wir sind gut drauf, wir haben Leute da, wir haben Maschinen da.“ Weil im oberen Bereich die Schneequalität durch warme Tage gelitten habe, wird in der Kurssetzung auf die Schleife im oberen Bereich verzichtet. „Stattdessen fahren wir vom selben Start mehr oder weniger gerade herunter. Es wird ein spektakulärer, schneller Riesentorlauf, fast noch interessanter als früher – flach gibt es nicht mehr“, meinte Steiner.Profil bearbeiten
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