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Das Strahlen war nicht aus ihrem Gesicht zu kriegen: Mikaela Shiffrin ist nach Weltcupsieg Nummer 86 überglücklich. © ANSA / Pontus Lundahl

Shiffrin am Ski-Zenit: Zu Ende ist die Rekordjagd aber nicht

Es ist geschafft. Mikaela Shiffrin schrieb im Riesentorlauf in Aare alpine Ski-Geschichte. Am Ort, wo sie im Dezember 2012 ihr erstes Rennen auf Weltcup-Stufe gewonnen hat, egalisierte die Amerikanerin die Bestmarke von 86 Weltcup-Siegen des Schweden Ingemar Stenmark.

„Incomprehensible“, nicht fassbar, und „incredible“, unglaublich, sei es, sagte Shiffrin in TV-Interviews. „Als Jugendliche hätte ich nie gedacht, irgendwann im gleichen Satz wie Stenmark genannt zu werden.“


Unzählige Male war sie in den vergangenen Wochen, ja Monaten auf den Rekord angesprochen worden. Den Fokus zu bewahren sei daher nicht einfach gewesen, gestand Shiffrin am Freitag. „Ich habe versucht, nicht zu sehr an die Zahl 86 zu denken. Heute hat es aber ganz gut geklappt. Ich dachte: 'Es passiert, wenn es passiert', und konzentrierte mich einzig auf mein Rennen.“

Eine Kugel jagt die nächste

Mit dem Erfolg gewann Shiffrin, deren Sieg im Gesamt-Weltcup bereits feststand, ihre zweite kleine Kristallkugel in dieser Saison. Ein erklärtes Ziel von ihr, da sie viel Wert darauf legt, beständig auf hohem Niveau zu fahren. Die Slalom-Kugel hatte Shiffrin bereits vor der WM Ende Jänner fixiert – zum bereits siebenten Mal.

Beide haben jetzt 86 Weltcupsiege: Ingemar Stenmark (links) und Mikaela Shiffrin. © APA/afp / -, PONTUS LUNDAHL


Als Wunderkind war Mikaela Pauline Shiffrin, geboren am 13. März 1995 in Avon, Colorado, im Ski-Weltcup aufgeschlagen. 17 Jahre, 9 Monate und 7 Tage war sie alt, als sie am 20. Dezember 2012 ihren ersten Weltcupsieg feierte. In Aare, so schließt sich der Kreis.

Rekorde über Rekorde

Ihre famose Rekord-Jagd geht – speziell in der besonderen Saison 2022/23 – ununterbrochen weiter. Erst knackte die Ausnahme-Athletin die Bestmarke ihrer früheren Kontrahentin und Landsfrau Lindsey Vonn und gewann als erste Frau 83 Weltcups. Dann stieg sie mit ihrer 14. WM-Medaille zur erfolgreichsten Skirennfahrerin bei Weltmeisterschaften in der Nachkriegszeit auf. Jetzt ist also Stenmark dran, der in den 1970er- und 80er-Jahren alle 86 Siege in den technischen Disziplinen gefeiert hat.

Shiffrins Rekordjagd geht weiter. © ANSA / Pontus Lundahl


86, viel fehlt nicht mehr auf 100 Siege, die ihr alle in der Branche bei Gesundheit eher früher als später zutrauen. Schon am Samstag könnte sich Shiffrin im Slalom zur alleinigen Rekordhalterin aufschwingen. Viel fehlt nicht mehr und die Überfliegerin hat bei 1.928 Weltcup-Punkten in dieser Saison doppelt so viele gesammelt wie die Zweitbeste, Petra Vlhova (1.025).

Jetzt wird Sportarten-übergreifend gedacht

All die Rekordzahlen sind dem aus Colorado stammenden Ski-Genie sichtlich unangenehm. „Vielleicht können wir endlich aufhören. Ich weiß es nur, weil ihr mich immer darauf aufmerksam macht.“ Doch schon längst werden Vergleiche über die Grenzen des Alpinen Skisports gezogen. Da wären etwa 95 Weltcupsiege des Biathleten Ole Einer Björndalen, oder 114 der Langläuferin Marit Björgen. Solange diese nicht erreicht sind, wird sich Shiffrin weiter den Rekordfragen stellen müssen.

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