Henrik Kristoffersen musste von mehreren Leuten zurückgehalten werden.

Ski-Ass rüffelt wütenden Kristoffersen: „Großer Fehler“

Es war die Szene, über die die Ski-Welt am Wochenende und weit darüber hinaus sprach: Henrik Kristoffersen war nach den Klima-Protesten so fuchsteufelswild, dass er den Aktivisten an den Kragen gehen wollte. Jetzt gibt es für den Norweger Kritik.

21. November 2023

Von: det

Dass Henrik Kristoffersen ein emotionaler Sportler ist, wurde am vergangenen Wochenende einmal mehr klar. Der Norweger rastete nach den Klima-Protesten im Zielgelände von Gurgl komplett aus und musste von mehreren Leuten zurückgehalten werden – ansonsten wäre es für die Aktivisten ungemütlich geworden. „Diese verdammten Idioten ruinieren das Rennen“, sagte Kristoffersen anschließend dem norwegischen Fernsehen.

Anschließend erklärte der Slalom-Weltmeister auf Instagram seinen Ausraster und betonte erneut, dass „mindestens vier Läufern das Rennen ruiniert wurde.“ Das Posting rief gemischte Reaktionen hervor, wobei vor allem ein Kommentar hervorstach, nämlich jener des Österreichers Julian Schütter. Dieser gilt als ein etwas anderes Ski-Ass, denn Schütter ist Umweltaktivist und Mitglied der „Fridays for Future“-Bewegung.

„Unser Sport bleibt mit dieser Gewaltverherrlichung weit hinter seiner Vorbildfunktion zurück.“ Julian Schütter

„Hey Henrik“, beginnt der Kommentar von Schütter, „du kannst über die Proteste denken was du willst und sie kritisieren, wie du möchtest. Aber mit Gewalt zu reagieren war ein großer Fehler. Es ist nur menschlich, in emotional geladenen Situationen wie dieser einen Fehler zu machen, aber ich finde es sehr problematisch, dass man sich danach nicht entschuldigt und dass viele diesen Ausraster feiern. Unser Sport bleibt mit dieser Gewaltverherrlichung weit hinter seiner Vorbildfunktion zurück.“

Andere Ski-Stars wie Federica Brignone oder Marco Odermatt verteidigten unterdessen Kristoffersens Aktion und kommentierten mit applaudierenden Händen. Fakt ist: Der Norweger sorgte mit dieser Szene schon im ersten Weltcupslalom der Saison für mächtig Wirbel.