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Ein Speed-Spezialist hat noch Großes vor. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / SEAN M. HAFFEY

Ski-Comeback mit 33 Jahren: US-Amerikaner verblüfft

Sein letztes Weltcup-Rennen liegt beinahe vier Jahre zurück – und doch startet ein US-Amerikaner jetzt einen ambitionierten Comeback-Versuch.

Wiley Maple ist 33 Jahre alt, hat in seiner Karriere 71 Weltcup-Rennen bestritten (sein bestes Ergebnis war ein 17. Rang) und an den Olympischen Spielen in Pyeongchang teilgenommen. Sein letztes Rennen auf höchstem Niveau absolvierte der US-Amerikaner am 27. Dezember 2019 in Bormio, wo er fünfeinhalb Sekunden auf den Sieger Dominik Paris verlor. Anschließend blieb Maple den Skipisten aufgrund von Rückenproblemen für drei Jahre fern, ehe er im letzten November wieder zurückkehrte. Einige Einsätze im Europa- und Nor-Am-Cup sowie gute Ergebnisse in FIS-Rennen überzeugten den Mann aus Aspen, es noch einmal zu versuchen.


Wie er dem Portal Ski Racing Media verriet, ist Johan Clareys olympische Medaille im Alter von 41 Jahren seine Inspiration. Dass er überhaupt wieder auf hohem Niveau Skifahren kann, hat er einer Operation an der Lendenwirbelsäule zu verdanken. Als Rennfahrer, der keiner Nationalmannschaft angehört, steht Maple jedoch vor hohen Hürden.

Arbeit als Barkeeper

Doch was brachte Maple dazu, ein Comeback zu starten? Im Jahr 2022, nachdem er seinen Abschluss am Westminster College gemacht hatte, befuhr der Speed-Spezialist nach drei Jahren wieder eine Abfahrt, als er bei einem FIS-Rennen als Vorläufer eingesetzt wurde. „Ich hatte ganz vergessen, wie viel Spaß das macht.“ Inspiriert von Athleten wie Clarey, aber auch von Football-Legende Tom Brady dachte sich Maple: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Und du wirst es bereuen, wenn du nicht wenigstens noch einmal in die Arena steigst.“

Wiley Maple in Aktion. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / TOM PENNINGTON


Um sich dem Sport wieder anzunähern, musste Maple erst das nötige Geld aufbringen. Denn der Skisport ist teuer – sehr teuer. „Es hat mir die Augen geöffnet zu sehen, wie teuer und schwer zugänglich Speed-Training für einen unabhängigen Athleten ist“, sagt Maple, der mit Ausgaben von rund 100 000 Dollar für die anstehende Saison rechnet. Um diese Summe zu stemmen, verzichtet er auf einen Servicemann, wird zwischen den Wettkämpfen als Skilehrer arbeiten, Bilder malen, eine Zeitungskolumne schreiben und womöglich als Barkeeper tätig sein. Eine Spendenaktion Anfang November ist ebenfalls geplant.

Sein Comeback-Versuch ist jedenfalls verheißungsvoll gestartet: Am Mittwoch und Donnerstag gewann Maple in Chile innerhalb von zwei Tagen gleich drei Rennen. Wenn er gesund bleibt, ist ihm zuzutrauen, es noch einmal in den Weltcup zu schaffen. „Die Rückkehr zum Rennsport ist ein Versuch, das Ende zu ändern“, sagte Maple abschließend.

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