Ski-Ikone Hermann Maier: „Schließe Hirscher-Comeback nicht aus“

Maier nutzte die Gelegenheit, anlässlich der Dreharbeiten für einen neuen Werbespot von Raiffeisen am Brunnenmarkt in Wien-Ottakring, angefallene Fragen von Journalisten gebündelt zu beantworten. &bdquo;Einmal in zehn Jahren kann man das machen“, meinte der &bdquo;Herminator“ mit einem Augenzwinkern. Er sei durchaus zufrieden mit seinem Leben, habe keine Wehwehchen. &bdquo;Es heißt, der Leistungssport ist Mord. Aber in meinem Fall stimmt das nicht.“ Kribbeln nur mehr als Lust auf Skitouren oder Langlaufen Sein Rücktritt kam nach einer Verletzungspause zwei Wochen vor dem Weltcup-Auftakt damals doch auch überraschend. Seinen damaligen Schritt bereut er jedenfalls nach wie vor nicht. &bdquo;Ich habe eher dazugewonnen, ich vermisse da nichts. Es ist kein schwarzes Loch gekommen. Ich bin ja vor meiner aktiven Zeit gewohnt gewesen, normal zu arbeiten. Von daher hat sich nichts geändert.“ Er komme viel herum, auch in Ecken, in denen er als Sportler nie gewesen war.

Maier in Aktion. © APA / HANS KLAUS TECHT

Daher spüre er, wenn er bei Skirennen zusieht, nur Kribbeln als Lust auf eine Skitour oder Langlaufen. Und die Erinnerung verschwimme immer mehr. Präsenter sei eher das damalige Drumherum, nicht die Siege. Freilich habe Maier auch von Jahr zu Jahr mehr Respekt vor den Leistungen. &bdquo;Das sieht man mit einem anderen Auge als damals, als ich selber gefahren bin. Da war es normal. Das Tempo ist für mich in Zeitlupe abgelaufen, jetzt in Highspeed.“ Hirscher-Comeback realistisch Nachdem mit Marcel Hirscher nun sein noch erfolgreicherer Nachfolger auch abgetreten ist, glaubt Maier nicht, dass solche Seriensiege so schnell wieder kommen. &bdquo;In dieser Dimension ist es schwierig. Das Level ist doch sehr hoch gesetzt worden. Dass so etwas geschaffen wird, wird es, glaube ich, im Skisport nie wieder geben. Man braucht einfach dieses Umfeld dazu, dass man absolute Rekorde schaffen kann.“

Hirscher habe das Umfeld gehabt, und Maier setzte im Zusammenhang mit Hirschers Rücktritt ein Bonmot: &bdquo;Was mich verwundert, ist, dass sich Marcel für die Arbeit entschieden hat und nicht für das Vergnügen. Weil sein Skileben war wirklich ein Vergnügen. Rundherum ist alles gemacht worden, er hat nur noch Skifahren brauchen.“ Er traue seinem engeren Landsmann allerdings durchaus zu, ein Comeback zu geben. &bdquo;Das würde ich nicht einmal ausschließen.“

Auch zur Aufteilung zwischen Technik- und Speedrennen hatte Maier etwas zu sagen. &bdquo;Das ist für mich wie Dressur- und Springreiten. Wenn die 25 Rennen haben und die 15. Dann ist es nicht möglich, dass ein Abfahrer den Gesamtweltcup gewinnt. In dieser Form ist das ein bisschen veraltert. Die Kluft geht da zu weit auseinander.“ Auch die große Kugel abzuschaffen, sei für Maier kein Tabu.

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