
Tobias Kastlunger stand die Freude über sein WM-Debüt ins Gesicht geschrieben. © sn
Mit Pinturault strahlt auch Kastlunger: „Einfach mega!“
Am Dienstag ist in Courchevel die erste Medaillenentscheidung bei den Männern über die Bühne gegangen. Und sie hat große Emotionen freigesetzt – nicht nur beim Weltmeister und Local Hero.
07. Februar 2023
Aus Courchevel

Von:
Alexander Foppa
Am Dienstagnachmittag gab es in Courchevel einen gefragten Mann: Alexis Pinturault. Der 31-Jährige stammt aus dem WM-Ort und hat sich de facto vor seiner eigenen Haustür die Goldmedaille in der Kombination gesichert. Unzählige Bekannte, Freunde und die Familie drückten im Ziel die Daumen. „Das war eine ganz spezielle Atmosphäre. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte der Goldmedaillengewinner am Ende eines rund einstündigen Interview-Marathons.
Während Pinturault den Journalisten geduldig Rede und Antwort stand und sich dann in Richtung Méribel zur Medaillenübergabe verabschiedete, ging es für einige seiner Familienmitglieder wieder zurück zur Arbeit. Sie betreiben das Fünf-Sterne-Hotel Annapurna, eine der nobelsten Adressen in Courchevel. „Mein Vater hat hier zwei Hotels aufgebaut, er war auch bei der Unterbringung von Athleten und Journalisten beteiligt“, so Pinturault, der weiter erzählt: „Ich habe die Vorbereitungen auf diese WM also hautnah mitbekommen. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, all den Leute, den Einwohner Courchevels und vielen Franzosen eine Freude bereitet zu haben.“
„Das war eine ganz spezielle Atmosphäre.“ Alexis Pinturault
Dabei war bis am Tag vor dem WM-Auftakt gar nicht klar, ob Pinturault bei der Kombi überhaupt am Start sein würde. „Ich war mehrere Tage lang krank und habe mich erst am Montag für eine Rennteilnahme entschieden. Und es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte“, strahlte Pinturault im Mediensaal.
Alexis Pinturaults erste Gratulantin war dessen Ehefrau Romane Faraut. © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Einer, der nach dem Rennen ein ähnlich breites Grinsen im Gesicht hatte, war Tobias Kastlunger. Der 23 Jahre alte Enneberger, der erst ein Mal in seiner Karriere Weltcuppunkte geholt hat, raste bei seiner WM-Premiere auf Anhieb auf Platz sieben. „Das ist einfach mega!“, so eröffnete Kastlunger das Gespräch mit SportNews im Zielraum. „Ich war ja schon froh, überhaupt hier sein zu dürfen. Dass dann noch so ein Ergebnis dabei herausspringt, übertrifft alle meine Erwartungen“, so Kastlunger weiter.
Der Südtiroler wird nun nach Sestriere reisen, dort einige Trainings absolvieren und dann nach zwei Europacup-Slaloms in der Schweiz nach Courchevel zurückkehren. Dort steht er dann im abschließenden WM-Slalom am 19. Februar im Einsatz. „Für den Slalom habe ich mir einen kleinen Vorteil verschafft, indem ich die Piste schon mal kennenlernen durfte, ein bisschen rumprobieren konnte. Es wird aber wieder bei Null gestartet, es wird ein völlig neues Rennen werden. Wie ich schon im Vorfeld betont hatte, ist es mir hier einfach wichtig, das alles aufzusaugen und zu genießen. Spaß hatte ich heute, ich hoffe, das wird dann auch nächste Woche so sein.“
Marco Schwarz (l.) und Raphael Haaser (r.) freuten sich über ihre Podestplätze. © APA / BARBARA GINDL
Neben Pinturault und Kastlunger hatten auch zwei Österreicher am Dienstag ihren Spaß in Courchevel. Einer war Raphael Haaser, der 24 Stunden nach der Bronze-Fahrt seiner Schwester Riccarda ebenfalls Rang drei belegte. „Ich habe Riccardas Rennen zwar nicht gesehen, weil ich beim Super-G-Training war, doch die Medaille meiner Schwester hat mich heute schon nochmal extrem gepusht“, so der Nordtiroler.Über Silber freute sich hingegen Haasers Landsmann Marco Schwarz, wenngleich dieser seinen Kombi-Thron für Pinturault räumen musste. „Nach dem Titel in Cortina ist das nochmal ein ganz tolles Erlebnis für mich. Ich bin aber auch happy für Alexis, er ist ein toller Sportsmann. Er hat sich diesen Moment verdient“, sagte Schwarz.
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