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Ragnhild Mowinckel war am Boden zerstört. © ANSA / PETER SCHNEIDER

Tränen bei Ski-Star Mowinckel: „Ein Desaster“

Völlig aufgelöst und unter Tränen hat Ski-Läuferin Ragnhild Mowinckel am Samstag den Zielraum von Sölden verlassen. Die Athletin wurde nach dem ersten Riesentorlauf-Durchgang des alpinen Ski-Weltcup-Auftakts wegen eines Verstoßes gegen das neuerdings geltende Fluorwachs-Verbot disqualifiziert.

Die großen Befürchtungen im Skizirkus bewahrheiteten sich damit gleich im allerersten Rennen, Mowinckels Skifirma Head sprach von einem „Desaster“. Der Weltverband FIS bezeichnete die Disqualifikation der ursprünglich sechstplatzierten Norwegerin als einzig mögliche Option. Der festgestellte Anteil an Fluor sei in einem viel zu hohen Bereich gelegen. „Wir haben einen verstörten Servicemann und eine am Boden zerstörte Sportlerin“, sagt Norwegens Sportmanager Claus Ryste.


„Der Worst Case ist eingetreten. Wir können es uns absolut nicht erklären“, sagte Head-Rennsportleiter Rainer Salzgeber zur APA – Austria Presse Agentur. „Der Servicemann war mit den Rennski vor zwei Tagen mit genau dieser Präparation bei der Kontrollmessung der FIS. Alles war grün. Und heute ist es dunkelrot.“

Es gab schon vor der Saison Befürchtungen

Der Einsatz von Fluorwachs ist seit dieser Saison verboten. Gewisse Fluorverbindungen (C8) stehen in Verdacht, krebserregend zu sein und sind in der Natur nicht abbaubar. Die FIS setzte eine dementsprechende EU-Richtlinie um.

Schon vor der Saison hatte es Befürchtungen gegeben, dass es auch wegen Messfehlern zu ungerechtfertigten Disqualifikationen kommen könnte. Etliche Verbände, darunter der ÖSV, hatten das Messverfahren als nicht nachvollziehbar und möglicherweise unausgegoren bezeichnet.

Gemessen wird mittels Infrarot-Spektroskopie. Das heißt, es wird ein Lichtstrahl auf den Skibelag geschossen. Das reflektierte Licht wird analysiert und aufgrund der Wellenlängen lässt sich auf die Substanzen schließen. Über die hinter dem Gerät stehenden Software-Parameter wissen die Verbände und auch die Skifirmen nichts.

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