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Überragend: Cyprien Sarrazin hat die Bormio-Abfahrt in beispielloser Manier gewonnen. © APA/afp / FABRICE COFFRINI

Überraschungsmann Sarrazin zähmt die Stelvio am schnellsten

Bormio 2023 war wieder ein Abfahrtsspektakel, dass alle Trümpfe ausspielte. Am Ende gibt es einen Überraschungssieger, das bittere „Ausscheiden“ von Dominik Paris und – leider – auch einen schweren Sturz eines Gesamtweltcup-Anwärters.

Cyprien Sarrazin hat die Abfahrt in Bormio gewonnen. Der 29-Jährige kann getrost als Überraschungssieger bezeichnet werden. Erst 10 Weltcup-Abfahrten hat der ehemalige Technik-Spezialist auf dem Buckel. Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen und einer wilden Fahrt konnte Sarrazin am Donnerstag alle Favoriten hinter sich lassen.


Zugegeben: Ganz aus dem Nichts kommt Sarrazin nicht. Der Franzose hat 2016 einen Parallel-Riesentorlauf gewonnen und war 2019 auf der Gran Risa einmal Zweiter. Nach einem Kreuzbandriss hat sich Sarrazin vom Techniker zum Abfahrer entwickelt und in Gröden mit Rang 4 aufhorchen lassen. Nur: Die Abfahrten auf der Saslong und in Bormio könnten gegensätzlicher nicht sein. Dass Sarrazin auf beiden Strecken schnell ist, zeigt sein Potenzial.

Marco Odermatt war der einzige Fahrer, der mit Sarrazin mithalten konnte. © APA/afp / FABRICE COFFRINI

Die Fahrt auf der Stelvio war schlichtweg überragend. Selbst Superstar Marco Odermatt, der seine Fahrt als perfekt bezeichnete, konnte ihm nicht das Wasser reichen. Trotzdem war der Schweizer mit 9 Hundertstel Rückstand noch der einzige Athlet, der überhaupt in die Nähe von Sarrazin kam. Alexander Cameron (CAN) hat auf Rang 3 schon 1,23 Sekunden Rückstand.

Paris und Kilde punkten nicht

Bitter endete die Abfahrt für Dominik Paris und Aleksander Aamodt Kilde. Während der Norweger einen Stein erwischte und aufgrund der abgerissenen Kante aufgeben musste, schied Paris nach einem Fahrfehler aus. Zwar fuhr der Ultner (er hat 6 Abfahrten in Bormio gewonnen) anschließend noch weiter, fast 7 Sekunden Rückstand reichten aber freilich nicht für Punkte. Bis zu dem verhängnisvollen Fehler war Paris gut in der Zeit, ein Podestplatz war in Reichweite. Bester Azzurro beim Heimrennen auf der Stelvio ist damit Mattia Casse auf Rang 6. Florian Schieder fuhr in die Top 15.

Da war Dominik Paris noch auf Podestkurs. Kurze Zeit später machte der Ultner einen Abflug. © APA/afp / FABRICE COFFRINI

Nicht gut verlaufen ist die Abfahrt auch für das ÖSV-Team. Vincent Kriechmayr klagte ebenfalls über eine beschädigte Kante, fuhr aber mit über 2 Sekunden Rückstand in das Ziel. Die restlichen Österreicher landeten weit abgeschlagen auf den hinteren Positionen. Allerdings ist das Bormio-Ergebnis in den Hintergrund gerückt, denn Marco Schwarz könnte sich schwerer verletzt haben. Der Allrounder kam zu Sturz und musste mit Schmerzen im rechten Knie mit dem Hubschrauber abtransportiert werden.



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