
Bitter: Alex Vinatzer schied aus. © APA/afp / LIONEL BONAVENTURE
Vinatzers bitterer Ausrutscher und die Schweizer WM-Party
Der WM-Riesentorlauf war so kräftezehrend wie bisher nur ganz wenige in diesem Winter. Am Ende feierte die Schweiz einen Doppelsieg – und der Südtiroler Alex Vinatzer musste eine bittere Pille schlucken. Wir liefern die Stimmen zum Freitagsrennen!
17. Februar 2023
Aus Courchevel

Von:
Thomas Debelyak
Er hat dem Druck standgehalten. Marco Odermatt war als großer Favorit in den WM-Riesentorlauf gestartet und hat sich die Goldmedaille geholt – und das, obwohl er zur Halbzeit noch eine halbe Sekunde zurückgelegen war. Besonders schön für den Gesamtweltcupführenden: Am Ende stand neben ihm ein Schweizer Kollege auf dem Stockerl, nämlich Loïc Meillard, der sich Silber krallte. „Es war ein unglaublicher Tag“, meint „Odi“ auf der Pressekonferenz und fügt im selben Atemzug an: „Aber auch ein hartes Stück Arbeit.“
Vor allem der erste Durchgang verlangte den Athleten alles ab. „Ich habe einfach gepusht“, so Odermatt, der nun schon seine zweite WM-Goldene holte nach dem Coup in der Abfahrt. Das Podest mit einem Landsmann zu teilen, ist für den Superstar eine besondere Sache.
Zwei Schweizer jubeln um die Wette: Champion Marco Odermatt (rechts) und Vize-Weltmeister Loïc Meillard. © APA/afp / JEFF PACHOUD
„Wir sind seit Jahren Teamkollegen und haben das gleiche Leben. Wir spielen gerne Karten oder Tennis zusammen“, beschreibt Odermatt die Beziehung mit Meillard, der seinerseits keine einfachen Tage hinter sich hatte. „Ich war drei Tage im Bett und hatte Fieber, mir hat die Energie gefehlt, außerdem habe ich mir beim Training am Fuß weh getan. Ohne perfekte Vorbereitung fühlt sich das heute umso schöner an.“
Vinatzer kommt zu Sturz
Alex Vinatzer musste dagegen eine bittere Pille schlucken. Er war lange Zeit gut unterwegs, am Ende scheint in der Ergebnisliste aber ein DNF, also ein Did Not Finish auf. Der Grödner ist also ausgeschieden, und das nur wenige Meter vor dem Ziel. „Vinnie“ konnte sich am Vormittag mit der guten 23. Zeit für die Entscheidung qualifizieren und zeigte dort zunächst eine solide Leistung. Auf der eisigen Piste fühlte sich der 23-jährige Grödner wohl, dann schlich sich im Mittelteil aber ein Schnitzer ein.Alex Vinatzer in Aktion. © APA/afp / FABRICE COFFRINI
Vinatzer versuchte zu retten, was zu retten ging, riskierte dabei aber etwas zu viel und rutschte wenige Tore vor dem Ziel aus. „Schade“, meinte der Wolkensteiner im Anschluss in der Mixed-Zone. „Ich habe im zweiten Durchgang versucht, zu attackieren. Am Ende war es etwas zu viel. Für meine Riesentorlauferfahrung und mein Niveau in dieser Disziplin war es aber kein schlechtes Rennen“, meinte der nicht unzufriedene Vinatzer.
Sein Paraderennen kommt erst, denn am Sonntag steht der Slalom an. „Dort ist alles möglich“, freut sich Vinatzer schon auf seinen allerletzten Einsatz bei dieser Weltmeisterschaft.
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