„Von 12 Paar Skiern wird eines sicher passen“

Seit 11 Jahren tut er dies für Dominik Paris. Ganz egal, wie unberechenbar die äußeren Umstände sind. Nur mit einem Wetterphänomen hat der Ultner Probleme: Mit dem Wind. Denn: &bdquo;Den können wir nicht beeinflussen. Wenn der von der falschen Seite her bläst, dann bist du machtlos. Da können Athlet und Material noch so gut sein. Sollte es der Herr Blasius in der Olympia-Abfahrt am Sonntag gut mit uns meinen und uns in Ruhe arbeiten lassen, dann ist alles drin“, meint Zanon im Hinblick auf die Medaillenchancen von Domme.

Zumal er von der olympischen Abfahrtsstrecke angetan ist: &bdquo;Es ist alles drin. Sie ist sehr technisch, mit vielen Kurven, Sprüngen und mit einem Flachstück, das rund 20 Sekunden lang ist. Es ist alles angerichtet für ein schönes Rennen. Aber meine Befürchtung ist, dass der Wind eine entscheidende Rolle spielen wird. Und wenn der Glücksfaktor mitentscheidend ist, ist das immer so eine Sache.“ Null Erfahrungswerte Keine Sorgen macht sich Zanon über die Schneebeschaffenheit. Weil die Olympia-Generalprobe im Weltcup vor 2 Jahren wegen Corona ausfiel, starten nicht nur die Athleten mit null Erfahrungswerten. Auch die Serviceleute hatten bis vor 2 Tagen keinerlei Ahnung, was sie im National Alpine Ski Centre von Yanqing erwartet. Wobei Sepp Zanon Entwarnung gibt: &bdquo;Der Schnee ist gar nicht so trocken, wie im Vorfeld behauptet wurde. Es ist Wasser drin, er hat Feuchtigkeit. Nur: Obenauf ist er trocken und aggressiv. Es hängt vom Wind ab. Wenn der drüberfegt, legt sich eine kleine Schicht drüber, die extrem einbremsen kann.“

Dominik Paris will in Peking augreifen. © APA / EXPA/JOHANN GRODER

Zumal genau diese Feinheiten mit dem Schnee den Unterschied ausmachen werden in der Hundertsteljagd nach Gold: Die Kantenschärfe auf dem Ski etwas wegnehmen, damit er auf dem trockenen Schnee besser geht? Dafür aber mit ganz schmalen Kanten zu riskieren, dass sie verbrennen? Zanon: &bdquo;Das wird für mich als Servicemann die größte Herausforderung. Die Abstimmung wird entscheidend sein. Denn wenn du hier zu scharfe Kanten draufhast, dann bremst es dich gewaltig her.“ 25 Paar Ski Sepp Zanon hat für Domme Paris 12 Paar Abfahrtsski mit zu Olympia genommen, dazu 4 Paar zum Training. Plus nochmals 9 Paar für den Super-G am nächsten Dienstag. &bdquo;Ich habe für alle Verhältnisse 1 bis 2 Paar Ski dabei. Es sind unsere Rennski, mit denen Domme bisher immer unterwegs war. Eines von diesen 12 Paar wird passen. Nur die Trainingsskier sind neu. Wenn, dann probiere ich dort das eine oder andere aus. Ansonsten verlasse ich mich darauf, was ich schon weiß.“

Und das ist eine ganze Menge: Peking sind Zanon's 8. Winterspiele. Erstmals war er 1994 mit dabei, als er Servicemann von Sabina Panzanini und Lara Magoni war. Mit Domme geht er in seine 4. Spiele. 2010 war Zanon eigentlich beim US-Skiteam, übernahm aber zusätzlich die Betreuung von Paris, der damals als Fahrer des Europacupteams unerwartet zu seiner Olympia-Premiere kam. Und in der Kombination als Abfahrtszweiter gar auf Medaillenkurs war. Am Ende wurde es Rang 13. Das soll sich in Peking ändern. Zanon: &bdquo;Domme gefällt die Strecke, er ist gut drauf, die Form stimmt. Olympia kann kommen.“

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„Von 12 Paar Skiern wird eines sicher passen“

So schnell haut ihn nichts um. Wenn Sepp Zanon, seit 30 Jahren als Skiman fixer Bestandteil im Weltcupzirkus, etwas auszeichnet, dann ist es seine Coolness, seine Nervenstärke. Und die Fähigkeit, auf den Punkt genau schnelle Abfahrtslatten auf die Piste zu bringen.

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