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Marcel HIrscher möchte heuer wieder voll angreifen. © APA/afp / KERSTIN JOENSSON

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Marcel HIrscher möchte heuer wieder voll angreifen. © APA/afp / KERSTIN JOENSSON

Von Favoriten bis Verletzte: Die neue Ski-Saison

Startschuss in Sölden: Etwas mehr als 100 Tage vor den Olympischen Winterspielen in Italien beginnt im Ötztal die alpine Ski-Saison.

Bei den Riesenslaloms der Frauen am Samstag und Männer am Sonntag (jeweils (10.00 und 13.00 Uhr) sind die Augen vor allem auf die Topstars Mikaela Shiffrin und Marco Odermatt gerichtet. Wer sind ihre schärfsten Konkurrenten? Und was sollte man zum Weltcup-Winter 2025/2026 noch wissen? Ein Überblick.


Wer sind die Favoriten?

Shiffrin könnte bereits zum sechsten Mal den Gesamtweltcup gewinnen – obwohl sie den Fokus klar auf Slalom und Riesenslalom legen und auf Abfahrten komplett verzichten will. Noch habe sie ihren folgenschweren Sturz vom November 2024 nicht voll verarbeitet, erklärte die US-Amerikanerin. Weltcup-Siege feierte sie danach trotzdem schon wieder – satte 101 sind es mittlerweile.

Lara Gut-Behrami ist neben Shiffrin die Top-Favoritin auf den Gesamtweltcup. © ANSA / GIAN EHRENZELLER

Lara Gut-Behrami ist neben Shiffrin die Top-Favoritin auf den Gesamtweltcup. © ANSA / GIAN EHRENZELLER


Da die verletzte Titelverteidigerin Federica Brignone aus Italien noch länger fehlen und womöglich auch Olympia im eigenen Land verpassen wird, könnte es auf einen Zweikampf zwischen Shiffrin und Lara Gut-Behrami hinauslaufen. Die 34-jährige Schweizerin geht in die letzte Saison ihrer herausragenden Karriere.

Bei den Männern ist wieder mal Odermatt der Gejagte. In den vergangenen zwei Wintern gewann er jeweils den Gesamtweltcup sowie die Disziplinwertungen im Riesenslalom, in der Abfahrt und im Super-G. Seinem Landsmann Loic Meillard wird am ehesten zugetraut, dem Schweizer auf die Pelle zu rücken. Dafür müsste der amtierende Slalom-Weltmeister aber konstanter werden.

Wie geht es den verletzten Stars?

Das erneute Comeback von Marcel Hirscher verschiebt sich. Der Kreuzbandriss, der ihn vorigen Winter ausbremste, ist auskuriert. Zuletzt war Österreichs früherer Alpin-Dominator, der inzwischen für die Niederlande fährt, aber krank.

Ein Comeback  von Cyprien Sarrazin ist noch nicht absehbar. © AFP / CHRISTOPHE SIMON

Ein Comeback von Cyprien Sarrazin ist noch nicht absehbar. © AFP / CHRISTOPHE SIMON


Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der bei seinem Sturz in Wengen vor fast zwei Jahren schwerste Verletzungen an Schulter und Wade erlitt, will bei den Speedrennen in Beaver Creek (USA) Anfang Dezember wieder dabei sein.

Der zweimalige Kitzbühel-Sieger Cyprien Sarrazin, der nach seinem heftigen Trainings-Unfall Ende 2024 in Bormio sogar im Koma lag, hat die schlimmsten körperlichen Folgen überwunden. Ein Comeback des Franzosen, der bei dem Sturz damals eine Hirnblutung erlitten hatte, ist aber noch nicht absehbar.

Was ist von Lindsey Vonn zu erwarten?

Neben der Rückkehr von Hirscher war die der einstigen Speed-Queen das große Thema des vergangenen Winters. In St. Anton fuhr die Olympiasiegerin von 2010 gleich zweimal in die Top 6, nach einer durchwachsenen WM sorgte sie beim Saisonfinale in Sun Valley als Super-G-Zweite noch mal für Aufsehen.

Lindsey Vonn arbeitet heuer mit Svindal zusammen. © APA/afp / JOE KLAMAR

Lindsey Vonn arbeitet heuer mit Svindal zusammen. © APA/afp / JOE KLAMAR


Seit Sommer gehört Ex-Skistar Aksel Lund Svindal zum Trainer-Team der 82-maligen Weltcup-Siegerin, die inzwischen mit einer Teilprothese im Knie fährt. Nicht wenige trauen der 41-Jährigen zu, mit Hilfe des Norwegers noch mal ganz vorn anzugreifen. Gibt's einen krönenden Karriereabschluss bei Olympia?

Wie ist der Stand beim Thema Sicherheit?

Die Sicherheit ist und bleibt ein Dauerthema im Skirennsport. Erst im September verunglückte mit dem Italiener Matteo Franzoso wieder ein Athlet im Training tödlich. Ab dieser Saison schreibt der Weltverband Fis das verpflichtende Tragen von Airbags bei Speed-Rennen und schnittfester Unterwäsche vor. Die vieldiskutierten Carbon-Schienbeinschoner, die die Hebelwirkung des Unterschenkels verstärken und so für mehr Power sorgen sollen, sind künftig verboten.

Die Verbesserung der Sicherheit liege „in der gemeinsamen Verantwortung der Fis, der nationalen Skiverbände, der Athleten, Trainer und Organisatoren“, sagte Verbandschef Johan Eliasch zuletzt. „Ein Restrisiko bleibt immer“, meinte Abfahrts-Star Vincent Kriechmayr. Wie man es weiter reduzieren könnte? Durch feste und besser gesicherte Trainingsstrecken etwa? „Nicht umsetzbar, zu teuer“, glaubt der Österreicher. Ski alpin sei nun mal „per Definition eine Hochrisikosportart“, sagte Fis-Boss Eliasch, „das wird sich nie ändern“. Und ist – so makaber es klingen mag – für viele auch ein Stück weit genau der Reiz.

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