L Ski Alpin

Linus Straßer ist der König von Schladming. © APA / ERWIN SCHERIAU

Im Schladming-Tollhaus: Straßers Märchen und Vinatzers Zorn

Schladming, das ist und bleibt ein riesiges Ski-Fest! Am Mittwochabend bot der Slalom auf der Planai wieder viel Stoff für Helden- und Drama-Geschichten. Am Ende jubelte ein Deutscher.

Linus Straßer – das ist der Mann der Stunde im Slalom-Weltcup. Der Münchner hat erst am Sonntag erstmals in seiner Laufbahn den Slalom von Kitzbühel gewonnen, drei Tage später steht er auch in Schladming ganz oben auf dem Podest. Der 31-Jährige war am verregneten Mittwochabend einfach nicht zu schlagen und schaffte vor 22.000 frenetischen Fans ein denkwürdiges Double.


In der langen Ski-Geschichte war es bisher nur acht Athleten gelungen, in einer Saison sowohl in Kitzbühel als auch in Schladming zu gewinnen. „Unglaublich“, sagt Straßer nach dem Rennen im ORF. „Ich habe einfach das Momentum mitgenommen. Skifahren ist ein Sport, in dem die mentale Sache extrem wichtig ist. Und ich tue mich zurzeit einfach leicht, mich auf wesentliche Aufgaben zu konzentrieren“, sagt der Deutsche, der das Skifahren in Kitzbühel erlernt hat und in Österreich wohnt.

Straßer kurvt zum Sieg. © APA / ERWIN SCHERIAU


Das Finale war Nervenkitzel pur. Bei schwierigen Bedingungen haute der Norweger Timon Haugan – zur Halbzeit auf Rang 2 – einen Zauberlauf raus. Manch einer spekulierte schon mit dem Sieg, doch Straßer stand noch oben und konnte selbst Haugans Fabelzeit toppen. Dritter wurde der Franzose Clement Noel.

Vinatzers Spitzenplatz verpufft

Bei Alex Vinatzer ist es unterdessen wie verhext. Nach einem ganz starken ersten Durchgang lag der Grödner auf Platz 5 und hatte seine erste Top-Platzierung der Saison vor Augen. „Vinni“ machte seine Sache im zweiten Lauf auch lange Zeit gut, und obwohl er kontinuierlich Zeit verlor, winkte eine Spitzenposition – doch dann fädelte der 24-Jährige im unteren Teil ein.
„Dieser Einfädler tut richtig weh.“ Alex Vinatzer

Vinatzers Reaktion: Purer Ärger. Er klopfte sich mehrmals zornig und ungläubig auf seinen Helm und sagte anschließend: „Dieser Einfädler tut richtig weh. Ich fühlte mich gut, deshalb wäre es fantastisch gewesen, vor dieser Kulisse ein gutes Resultat einzuheimsen.“ Es bleibt also eine Seuchen-Slalomsaison für den Grödner, dessen beste Platzierung ein 16. Rang ist. Zumindest läuft es für ihn in seiner zweiten Disziplin, dem Riesentorlauf, besser.

Bereits im ersten Durchgang ausgeschieden ist Tobias Kastlunger. Simon Maurberger und Matteo Canins schafften es dagegen nicht in die Entscheidung. Bester Azzurro war Tommaso Sala als Neunter.

Der Herren-Weltcup übersiedelt nun nach Garmisch-Partenkirchen, wo am Samstag und Sonntag je ein Super-G auf dem Programm steht.


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Kommentare (1)

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Hermann Zanier

Vinatzer hat ein elendes Pech, bei der letzten Zwischenzeit war er 3. und dieser Platz hätte gut herausschauen können. Er soll lieber an diese gute Fahrt denken als an den Fehler, das haben alle Spitzenfahrer durchgemacht, insbesondere die drei, die auf dem Podium gelandet sind

25.01.2024 11:17

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