
Immer am Limit: Sofia Goggia © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Was steckt hinter Goggias Sturzserie?
Sie ist zweifellos die beste Abfahrerin der Gegenwart, hat zurzeit aber mit großen Problemen zu kämpfen: Sofia Goggia. Am Freitag kam die Italienerin im ersten und einzigen Training zur Abfahrt in Crans Montana zum vierten Mal binnen kürzester Zeit zu Sturz.
24. Februar 2023
Von: leo
Viele Experten waren sich zu Beginn der Saison einig: Unter der Führung von Neo-Coach Luca Agazzi hat die Draufgängerin aus Bergamo viel Stabilität gewonnen. In den ersten Rennen in Lake Louise (Kanada) und St. Moritz (Schweiz) fuhr sie ungewohnt ruhig, ja fast schon zurückhaltend. Schnell war sie dennoch und gewann drei von vier Abfahrten – die letzte davon mit gebrochener Hand. Was folgte, war eine rund einmonatige Pause bis zu den nächsten Rennen in St. Anton. Eine Pause, die den Rennrhythmus unterbrach und Goggia verunsicherte.
In St. Anton stürzte sie nach Zwischenbestzeit und musste den Super-G 24 Stunden später vorsichtshalber sausen lassen. Eine Woche später kehrte sie in Cortina mit einem Erfolg auf die Siegerstraße zurück, ehe sie tags darauf im unteren Abschnitt heftig abflog. Wieder konnte sie beim darauffolgenden Super-G nicht antreten. Stattdessen flog sie für einen Kurztrip nach Dubai. Als sie zurückkam und sich am San-Pellegrino-Pass auf die WM vorbereitete, geschah das nächste Malheur. Sie verschnitt sich die Skier, flog spektakulär durch die Luft und blieb wie ein Wunder unverletzt. Das nächste Kapitel schrieb sie in der WM-Abfahrt, als sie sogar einfädelte. Am Freitag lag sie beim ersten Training in Crans Montana dann wieder in den Fangzäunen.
Ein wiederkehrendes Bild
Viele fragen sich nun, was zu dieser unglaublichen Sturzserie geführt hat. Die Protagonistin selbst hat dazu keine Erklärung: „Ich muss im Video ansehen, was genau passiert ist“, sagte sie am Freitag. Eine ähnliche Antwort hatte sie schon beim WM-Rennen gegeben.Nachdenklich: Sofia Goggia © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT / STF
Was beunruhigt, sind die Parallelen zu den letzten Saisonen: Auch im Vorjahr hatte sie das Geschehen dominiert, bis sie nach dem Jahreswechsel in Altenmarkt-Zauchensee und Cortina schwer gestürzt war. 2021 verletzte sie sich ebenfalls im Jänner – kurz vor dem Beginn der Heim-WM in Cortina. 2020 setzte ein Armbruch in Garmisch-Partenkirchen Anfang Februar ihrer Saison ein Ende.
Was die Gründe für diese Missgeschicke in der zweiten Saisonhälfte sind, ist unklar. Fest steht aber, dass die Italienerin sich davon nicht beeinflussen lässt. Nicht umsonst kam sie nach jeder Verletzung stärker zurück – und steht mittlerweile bei beeindruckenden 21 Weltcupsiegen. In Crans Montana hat sie zudem ein großes Ziel vor Augen: Sie will für eine Vorentscheidung im Kampf um die kleine Abfahrtskugel sorgen. Es wäre ihre vierte, die dritte in Serie.
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