Werner Heel: „Sicherheitsinspektoren wären eine Lösung“

Wie sich die Bilder doch gleichen. Zuerst erwischte esin der vergangenen Woche beim Training auf der &bdquo;Streif“ Hans Grugger. Am Samstag hob es im Rennen den Südtiroler Siegmar Klotz aus, gestern schlug Mario Scheiber in Chamonix nach einem Fahrfehler mit dem Kopf hart auf der pickelharten Piste auf.

Während Klotz und Scheiber mit Knochenbrüchen und Prellungen noch relativ glimpflich davon kamen, wurde Grugger ins künstliche Koma versetzt und notoperiert. Vor wenigen Tagen wurde die Aufwachphase eingeleitet. Ob bei Grugger gesundheitliche Schäden bleiben wird man wohl erst wissen, wenn der 29-Jährige aus dem Koma erwacht ist.

Kein Wunder, dass das Thema Sicherheit im alpinen Skisport derzeit mehr denn je diskutiert wird. Natürlich auch bei den Südtiroler Speed-Assen.

So macht sich unter anderenWerner Heel Gedanken über die Sicherheit in seinem Beruf. &bdquo;Ich denke aber nicht nur jetzt darüber nach, das Thema Sicherheit ist bei uns immer aktuell. Ich finde es schade, dass die Öffentlichkeit erst nach so schlimmen Stürzen über dieses Thema spricht. Wir wissen, dass wir einen Risikosport betreiben. Die drei Stürze sind eindeutig auf Fahrfehler der Athleten zurückzuführen. Fahrfehler, die allerdings wiederum nur aufgrund der Kurssetzung passiert sind. Deshalb ist es schwierig zu beurteilen, wer die Schuld hat und warum sich diese vielen Unfälle innerhalb so kurzer Zeit zugetragen haben. Sicher ist, dass es auch ein bisschen Pech war, denn es gab viel schlimmere Stürze, die eigentlich ganz glimpflich ausgegangen sind“, sagte Heel auf Anfrage von SportNews.bz .

FIS sensibel Wird der internationale Skiverband derzeit auf das Thema Sicherheit angesprochen, dann gehen die Wogen meist hoch. Das bekommen auch die Athleten zu spüren. &bdquo;Wenn wir etwas sagen, uns in der Öffentlichkeit zu diesem Thema äußern, dann fühlen sich Funktionäre gleich angegriffen. Wenn wir über die Sicherheit reden, dann geht es aber nicht um Personen, die bei der FIS arbeiten, sondern um das Thema Sicherheit. Und wir wollen alle nichts lieber, als dass der Skisport noch sicherer werde“, so der dreifache Weltcupsieger.

Heel selbstwürden die Stürze seiner Abfahrerkollegen psychischnicht belasten. &bdquo;Ich habe Erfahrung genug, dass ich damit umgehen kannund vor einer gefährlichen Passage auch ein Mal andrifte und die Geschwindigkeit reduziere“, so Heel.

Sicherheitsbeauftrage Ideen, wie man den Sport sicherer machen könnte, hat Heel einige. Eine davon ist das Einstellen von Sicherheitsbeauftragten.&bdquo;Diese Experten könnten sich auf den Pisten mit den Schneekatzenfahrern vor Ort beraten und Sprünge ordentlich bauen, bzw. entschärfen. Es sollten Leute sein, die sich das ganze Jahr über mit diesen Themen beschäftigen und von der FIS angestellt werden“, meinte der Passeirer, der auch in der Athletenkommission der internationalen Skiverbandes sitzt.

Ein Ausrüster plant indessen die Einführung eines Airbagsystems, das die Rennläufer vor schweren Verletzungen schützen soll.Beides sind Lösungsansätze, die schon in der nächsten Saison umgesetzt werden könnten.

Für den laufenden Weltcup kann man nur hoffen, dass es keine weiteren Stürze mit so schweren Folgengeben wird. Und dass Grugger, Klotz und Scheiber bald wieder im Starthaus stehen werden.

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