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Mattia Casse ist ein konstanter Speedfahrer. Im fehlen die Ausreißer nach oben. © APA / SEAN M. HAFFEY

Wiedererwachen der Azzurri in Bormio?

Eisig, pickelhart und so schwer wie eh und je: Die berüchtigte Stelvio-Piste in Bormio präsentiert sich auch heuer von ihrer besten Seite. Kommt es nach dem Gröden-Sieg von Dominik Paris in der aktuellen Abfahrtssaison zum Comeback der Azzurri? Das 1. Training in Bormio lässt es vermuten.

Abfahrtstrainings sind immer so eine Sache. Der eine probiert etwas aus, der andere flunkert an gewissen Stellen und einige lassen gar ein Tor aus. So richtig ernst nehmen kann man die Übungsläufe vor den Weltcuprennen meistens nicht. Trotzdem geben sie Auskunft darüber, wie gut die Athleten in Form sind. Für die Heimrennen in Bormio sieht es aus Sicht der heimischen Azzurri nicht schlecht aus.


War der Abfahrtssieg von Dominik Paris beim Klassiker in Gröden der Startschuss für eine erfolgreiche Speed-Saison der Azzurri? Wünschenswert wäre es allemal, auch wenn die Nachwuchssorgen in Italiens Team dadurch auch nicht gelöst werden können. Beim 1. Training in Bormio war der 34-jährige Paris der beste Südtiroler. Der Ultner ist kein Trainingsweltmeister, doch in Bormio kann er offenbar sogar im Training nicht langsam fahren. 7 Mal hat Paris auf der Stelvio bereits gewonnen.

Casse & Co. im Aufwind

Bester Italiener am Dienstag war Mattia Casse (3.). Der ist zwar mit 33 Jahren auch kein Jungspund mehr, fuhr aber schon im letzten Jahr beachtlich konstant. Vor allem im Super-G am Freitag könnte Casse ein heißer Anwärter auf einen Topplatz sein. Am Dienstag waren nur Cyprien Sarrazin (FRA/1.) und Ryan Cochran-Siegle (USA/2.) schneller. Gut geschlagen haben sich auch Nicolo Molteni (8.) und Pietro Zazzi (9.), die mit hohen Nummern in die Top 10 fuhren. Für den 29-jährigen Zazzi ist es gar ein Heimrennen, stammt er doch aus Bormio. Auch sein bestes Weltcupresultat hat er dort eingefahren (Platz 25 im Vorjahr). Molteni – er ist 25 Jahre alt – hat Rang 14 in Kvitfjell als bestes Resultat zu Buche stehen. Für beide wäre es also schon ein Erfolg, wenn es auf Stelvio Weltcuppunkte geben würde.

Florian Schieder ist auf der eisigen Stelvio ein Kandidat für ein Spitzenresultat. © APA/afp / TIZIANA FABI

Sein bisher bestes Weltcupergebnis (22.) hat auch Giovanni Franzoni in Bormio eingefahren. Der 21-Jährige ist das wohl größte italienische Nachwuchstalent, hat heuer (durch seine lange Verletzungspause in der letzten Saison) aber Pech mit den Startnummern. Im 1. Training ließ er sein Talent aber aufblitzen und fuhr mit Nummer 67 auf Rang 13. Er braucht FIS-Punkte, damit es im Startnummern-Ranking wieder nach vorne geht. Christof Innerhofer (20.) und Florian Schieder (28.) sind bei den Bormio-Rennen auch für gute Platzierungen zu haben. Für die Italiener Guglielmo Bosca (35.), Allrounder Giovanni Borsotti (34.) und den Aostaner Benjamin Alliod (54.) wären schon Punkte ein großer Erfolg.


1. Training in Bormio: Ergebnis

Pos.NameLandZeit
1.Cyprien SarrazinFRA1.52,77 Minuten
2.Ryan Cochran-SiegleUSA+0,41 Sekunden
3.Mattia CasseITA+0,49
4.Jared GoldbergUSA+0,97
5.Alexander CameronCAN+1,04
6.Simon JocherGER+1,36
7.Dominik ParisITA/Ulten+1,37
8.Nicolo MolteniITA+1,40
9.Pietro ZazziITA+1,48
10.Marco OdermattSUI+1,49
13.Giovanni FranzoniITA+1,72
20.Christof InnerhoferITA/Gais+2,09
28.Florian SchiederITA+2,51
34.Giovanni BorsottiITA+2,99
35.Guglielmo BoscaITA+3,12
54.Benjamin AlliodITA+4,48

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