L Ski Alpin

Was ist nur los mit Henrik Kristoffersen? © APA / EXPA/JOHANN GRODER

Das große Rätsel um Henrik Kristoffersen

Marco Odermatt dominiert den Weltcup und es scheint nur mehr eine Frage der Zeit zu sein, bis sich der Schweizer den Gesamtweltcup sichert. Eigentlich zählt auch Henrik Kristoffersen zu den Widersachern, doch der Norweger gibt bisher Rätsel auf.

Was ist nur mit Henrik Kristoffersen los? Das fragten sich zuletzt einige Ski-Fans. Der Norweger, der in seiner Karriere Dauergast auf dem Podest war, fährt einem Top-3-Platz heuer noch hinterher. Mehr als Platz 6 schaute beim impulsiven Skandinavier bisher nicht heraus. Das ist für einen Athleten seiner Marke eindeutig zu wenig.


„In Alta Badia haben wir wirklich miserabel ausgesehen“, so die klaren Worte von Jörg Roten, den Schweizer Trainer von Kristoffersen. In den beiden Riesentorläufen auf der Gran Risa lag der Norweger jeweils mehr als zwei bzw. drei Sekunden hinter Sieger Marco Odermatt. Das ist verwunderlich, immerhin glänzte Kristoffersen in der vergangenen Saison noch mit elf Podestplätzen und dem Weltmeistertitel im Slalom.

Es drückt im wahrsten Sinne des Wortes der Schuh

Was also steckt hinter der Krise? Offenbar ein Material-Problem. Im Frühling 2022 war Kristoffersen sensationell zu Marcel Hirschers Marke Van Deer gewechselt, im ersten Jahr ging auch alles hervorragend auf. Im vergangenen Sommer gab es dann jedoch eine gravierende Änderung. „Im letzten Winter ist Henrik mit dem Lange-Schuh gefahren, den er aus der Rossignol-Zeit gewohnt war. Nachdem Lange im letzten Frühling die Zusammenarbeit wohl auch auf Druck von Rossignol beendet hat, baute Van Deer einen eigenen Schuh, den wir kurz vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden erhalten haben. Bis jetzt haben wir die passende Abstimmung zwischen Schuh und Ski noch nicht gefunden“, erklärt Trainer Roten gegenüber dem Schweizer Blick.

Kristoffersen will zurück zu alter Stärke. © AFP / TIZIANA FABI


Im Hause Van Deer wurde also akribisch getüftelt, doch ganz so einfach ist die Sache nicht. „Die Gefahr ist, dass wir bei diesem Abstimmungsprozess den Überblick verlieren. Wenn etwas nicht passt, wissen wir nicht genau, ob der Ski, der Schuh oder der Athlet das Problem ist“, so Roten, der dennoch zuversichtlich ist. „Henrik ist in den letzten Tagen besser Ski gefahren als in Alta Badia“, betont der Trainer. Wie gut Kristoffersen das Problem wirklich lösen konnte, wird sich in Adelboden zeigen. Dort steht am Samstag ein Riesentorlauf und am Sonntag ein Slalom an.

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH