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Benjamin Alliod, ein Nobody aus dem Aostatal, fuhr im 1. Training am Matterhorn plötzlich ganz vorne mit.

Zermatt-Cervinia: Plötzlich ist der Italiener Alliod im Spitzenfeld

Es wurde viel geredet, kritisiert, Lobbyarbeit betrieben und beschwichtigt. Am Mittwoch war es dann endlich soweit: Auf der neuen Abfahrt am Matterhorn wurde Skigefahren. So richtig aussagekräftig war das 1. Training auf der Gran Becca aber nicht. Aus Sicht der Azzurri sorgte Benjamin Alliod für das Highlight.

Mit einem Jahr Verspätung (im Vorjahr war zu wenig Schnee) wird zwischen Zermatt und Cervinia ein Abfahrtstraining ausgetragen. Am Samstag soll die umstrittene „Matterhorn-Abfahrt“ ihr Weltcupdebüt feiern – sofern das Wetter mitspielt. Am Mittwoch wurde erstmals auf der Gran Becca trainiert. Die Trainingsbestzeit schnappte sich der Österreicher Otmar Striedinger. Mann des Tages war aber der Azzurro Benjamin Alliod.


Striedinger zeigte dabei vor allem im Mittelabschnitt, wie man es auf der neuen Weltcup-Abfahrt angeben könnte. Dort war der Kärntner nämlich das Maß der Dinge. Die Aussagekraft des 1. Trainings ist allerdings beschränkt, denn auch Striedinger absolvierte nicht alle Tore korrekt. Mehrere Topathleten nutzten die Übungsfahrt dazu, die Strecke besser kennen zu lernen. So fuhr z.B. Vincent Kriechmayr in gemächlichen Tempo über die Gran Becca, ließ Tore aus und versuchte erst gar nicht, ans Limit zu gehen. Dafür kamen Athleten, die bei den Rennen kaum im Fokus stehen, weit nach vorne. Der Chilene Henrik Von Appen wurde mit 0,99 Sekunden Rückstand Fünfter. Gleich dahinter landete der eher unbekannte Finne Elian Lehto (+1,11).

Herrliche Kulisse: Dominik Paris vor dem Matterhorn. © Pentaphoto

Allen die Show stahl aber Benjamin Alliod. Der 23-jährige Aostaner wurde erst im Sommer in die Weltcup-Gruppe befördert. Bisher war Alliod ausschließlich im Europacup unterwegs, wo ein 5. Platz bei der Abfahrt in Sella Nevea im Jänner 2023 sein bestes Ergebnis ist. Jetzt ist er im 1. Training auf der Gran Becca auf Rang 2 (+0,32) gefahren.

So lief es bei den Südtirolern

Von den Südtirolern war Florian Schieder der Beste (4./+0,85). Der Kastelruther nahm das Training ernst und konnte vor allem im letzten Streckenteil überzeugen. Zwischen Schieder und Striedinger landete übrigens Niels Hintermann (SUI/+0,37). Mit Mattia Casse (6.) landete ein weiterer Azzurro unter den besten Zehn. Der Ultner Dominik Paris beendete das Training auf Platz 22. Christof Innerhofer (68.) verlor hingegen 4,20 Sekunden auf Striedinger und ist damit der am schlechtesten platzierte Azzurro.

Am Donnerstag und Freitag stehen zwei weitere Trainingseinheiten auf dem Programm, ehe das Rennwochenende mit zwei Abfahrten beginnt. Immer vorausgesetzt, das Wetter macht dem Megaevent zwischen Zermatt und Cervinia keinen Strich durch die Rechnung.


1. Training: Das Ergebnis

Pos.NameLandZeit
1.Otmar StriedingerAUT2.05,93 Minuten
2.Benjamin AlliodITA0,32 Sekunden
3.Niels HintermannSUI+0,37
4.Florian SchiederITA/Kastelruth+0,85
5.Henrik Von AppenCHI+0,99
6.Elian LehtoFIN+1,11
7.Sam MorseUSA+1,15
8.Stefan RogentinSUI+1,19
9.Mattia CasseITA1,20
10.James CrawfordCAN+1,29
22.Dominik ParisITA/Ulten+1,85
42.Giovanni BorsottiITA+3,04
43.Guglielmo BoscaITA+3,06
52.Pietro ZazziITA+3,37
60.Nicolo MolteniITA+3,65
62.Giovanni FranzoniITA+3,74
68.Christof InnerhoferITA/Gais+4,20

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