N Skispringen

Ryoyu Kobayashi stellte kürzlich einen neuen Weltrekord auf © APA/afp / JURE MAKOVEC

Der neue Skisprung-Weltrekord sorgt für Diskussionen

Ryoyu Kobayashi hat kürzlich in Island die Grenzen beim Skifliegen ausgetestet und dabei die ganze Wintersportwelt ins Staunen versetzt. Der Rekord sorgt im Nachhinein für Diskussionen.

Der renommierte französische Skisprung-Trainer Frédéric Zoz äußerte sich dem Nordic Magazine gegenüber zum Weltrekord von Ryoyu Kobayashi: er sei ein „Tritt in den Hintern“ für die FIS.


Frédéric Zoz ist ein Weltenbummler: Als Trainer für die französische Mannschaft führte er unter anderem Coline Mattel zur Olympischen Medaille, wechselte später zur türkischen Mannschaft, trainierte anschließend Slowenien und Finnland und ist heute Trainer in Japan. Dort traf er auf den neuen Weltrekordhalter Kobayashi.

Kritik an die FIS

Kobayashi hatte Ende April als Red-Bull-Athlet einen neuen Weltrekord im Skispringen von 291 Metern aufgestellt. Zoz bereitete den 27-Jährigen auf diesen halsbrecherischen Stunt vor. Laut Zoz habe die FIS ähnliche Pläne bereits vor 15 Jahren gehabt, diese dann aber überworfen und allein für das Versuchen des Stunts eine Sperre von allen Wettkämpfen angedroht. „Das ist ein Dinosaurier-Team, das das Geschäft nicht voranbringt“, kritisiert der Franzose.

2022 nahm Red Bull diesen Plan unter strengster Geheimhaltung wieder auf und setzte sich das Ziel von 300 Metern. Die Wahl des Athleten fiel auf Kobayashi und in Island sollte er springen. Nach zwischenzeitlichem Protest Kobayashis, der auf eine natürliche Anlaufschanze bestand, kam es im April zu einem ersten Versuch, der den offiziellen Weltrekord von Stefan Kraft über 253,5 nur unwesentlich überschritt. Einen Tag später kam es zu dem Rekordsprung. Ein echter „Tritt in den Hintern“ für die FIS, meint Zoz.

291 Meter sind zwar ein Weltrekord, werden aber von der FIS nicht anerkannt. Zoz weist Vorwürfe zurück, dass der Anzug von Kobayashi manipuliert gewesen sei. „Ich kann bestätigen, dass sein Anzug zu 98 Prozent dem Modell entsprach, mit dem er im Weltcup gesprungen ist“, so Zoz.

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