Versinkt Italiens Wintersport im bürokratischen Chaos?

Während Markus Ortler als Südtiroler FISI-Präsident im Juli quasi einstimmig wiedergewählt wurde, verspricht die FISI-Neuwahl auf Staatsebene am 15. Oktober in Mailand große Brisanz.

Der bisherige Präsident Flavio Roda, seit 2012 im Amt, strebt eine 4. Amtszeit an. Dabei ist laut dem famosen Lotti-Gesetz aus dem Jahr 2018 die Amtszeit auf 3 Legislaturperioden beschränkt.Seit 2012 ist Flavio Roda Präsident des Italienischen Wintersportverbandes FISI. Damals übernahm er das Amt, nachdem die FISI wegen der Absetzung des damaligen Präsidenten Gianni Morzenti kommissarisch verwaltet wurde. 2014 und 2018 wurde Roda jeweils wiedergewählt. Während er und seine Anwälte überzeugt sind, dass die erste Amtsperiode von 2012 bis 2014 nicht &bdquo;gilt“, spricht das sogenannte Lotti-Gesetz eine andere Sprache – nämlich, dass die Amtszeiten egal unter welchen Voraussetzungen auf 3 begrenzt sind.

Fakt ist, dass Flavio Roda auf der vorläufigen Liste der Präsidentschaftskandidaten aufscheint. Gemeinsam mit Giacomo Bisconti (Landesverband Toskana), Angelo Dalpez (Trentino), Alessandro Falez (Venetien) und Stefano Madifassi (Piemont). Hinter der Kandidatur von Roda wurde bereits Rekurs eingereicht. Ob er zur Wahl zugelassen wird, dürfte bis zum CONI-Schiedsgericht gehen, eine Entscheidung fällt wohl erst einige Tage vor der Wahl am 15. Oktober.

Sollte Roda zur Wahl zugelassen werden – er hat vor allem die Olympischen Heimspiele 2026 in Mailand und Cortina im Blick – wird er wohl mit großer Mehrheit wiedergewählt (2018 erhielt er 79,1 Prozent der Stimmen).

Wenn nicht, dann gelten Alessandro Falez (er ist Präsident des Sciclub 18 in Cortina d'Ampezzo) und Stefano Maldifassi (er ist fünffacher Skeleton-Italienmeister) als vermeintliche Favoriten. 2 Südtiroler Vorstands-Kandidaten Für den siebenköpfigen Vorstand ist der Südtiroler Landesverband mit 2 Kandidaten vertreten. Weil Langzeit-Vorstandsmitglied Alfons Thoma nicht mehr gewählt werden kann, steht der Vereinspräsident des SC Auer, Christian Haas, Gewehr bei Fuß. Dazu hat sich Lidia Bernardi, die Präsidentin des SC Gröden, unabhängig vom Südtiroler Landesverband zur Wahl für den Vorstand bereit gestellt. Sie verpasste vor 4 Jahren knapp den Einzug in den nationalen FISI-Vorstand – und das, obwohl sie vom Südtiroler FISI-Vorstand nicht unterstützt wurde. Insgesamt gibt es 24 Kandidaten für den siebenköpfigen Vorstand.

Bekannte Namen gibt es bei den Athletenvertretern: Mit Irene Curtoni, Matteo Marsaglia und der Grödnerin Verena Stuffer stehen 3 Kandidaten aus dem Skilager für 2 Plätze zur Verfügung.

Die Kandidaten bei den Trainervertretern für einen Platz sind 5: Mauro Baldo, Luca Bertagnolli, Carlo Dal Pozzo, Giorgio Scuri und Stefano Secco. Gewählt wird am 15. Oktober auch das Revisorenkollegium. Südtiroler Vereine als Zünglein an der Waage? Bei der FISI-Neuwahl kommt den Südtiroler Vereinen eine wichtige Rolle zu. Je nach Mitgliederstärke, sportlichen Erfolgen und der Organisation von Veranstaltungen werden sie nach Punkten eingestuft. Die Südtiroler Rangliste führt der SC Gröden mit 400 Punkten für die Wahl an, dahinter folgt der SC Gsiesertal (340), das Seiser Alm Skiteam (330), der SV Antholzertal (320), das Trainingszentrum Überetsch Unterland, RG Wipptal und Kronplatz Skiteam (jeweils 310). Total sind aus Südtirol 120 Wintersportvereine stimmberechtigt.

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In einem Monat finden im italienischen Wintersportverband (FISI) Wahlen statt. Mehrere Südtiroler streben nach hohen Ämtern. Doch die erste Frage, die sich aufdrängt, lautet: Darf sich Präsident Flavio Roda überhaupt zur Wiederwahl stellen?

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