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Lisa Vittozzi erreichte völlig entkräftet das Ziel. © ANSA / RONALD WITTEK

Vom Krankenbett zur Medaille: Vittozzis famoser WM-Auftritt

Was war das für eine legendäre Vorstellung von Lisa Vittozzi? Am Wochenende lag sie noch mit Fieber und Halsschmerzen im Bett, heute lief sie bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof aufs Podest. Nicht nur die Konkurrenz staunte.

Von:
Alexander Foppa

Lisa Vittozzi hat im Einzel über 15 Kilometer den dritten Platz belegt und damit Italiens zweite Medaille in Oberhof, nach Silber in der Mixed-Staffel, eingefahren. Für sie persönlich war es nicht nur das zweite Edelmetall, sondern in erster Linie ein sagenhaftes Comeback.


Während des Rennens huschte Vittozzi immer wieder ein Lächeln übers Gesicht, sie schien so richtig Gefallen an ihrer Arbeit zu finden. Verständlich, lag die 28-Jährige aus dem Friaul doch lange Zeit auf Goldkurs. 19 von 20 Schüssen hatte sie ins Ziel gesetzt, ehe sie ausgerechnet beim letzten Versuch daneben zielte. Der Weltmeistertitel war damit futsch, die Medaille aber immer noch in Reichweite. Auf der Schlussrunde mobilisierte sie nochmal alle Kraftreserven und lief mit Bestzeit ins Ziel.

Am Ende waren nur zwei Biathletinnen schneller als Vittozzi, und beide kamen aus Schweden. Linn Persson und Hanna Öberg ließen das krankheitsbedingte Fehlen ihrer Landsfrau und Gesamtweltcup-Zweiten, Elvira Öberg, völlig vergessen. Die ältere der beiden Öberg-Schwestern bekam am Schießstand zwar eine Strafminute aufgebrummt, doch diese machte sie mit einem entfesselten Sprint auf der Schlussrunde weg. Öberg schnappte sich so vor der fehlerfreien Persson den Titel.

Dorothea Wierer vergab im Schießen eine Spitzenposition. © ANSA / RONALD WITTEK


Neben Vittozzi, Öberg und Persson griff auch Italiens zweite Star-Biathletin, Dorothea Wierer, lange Zeit nach einer Medaille. Sie leistete sich im ersten Liegendschießen einen Fehler, biss dann aber auf die Zähne und hielt sich lange Zeit in der virtuellen Spitzengruppe – bis zum letzten Stehendanschlag. Dort schoss die Niederrasnerin gleich drei Patronen neben das Ziel, womit sie sich alle Chancen auf eine Spitzenplatzierung nahm. Sie belegte am Ende den 15. Platz. Der 32-Jährigen bleibt jetzt noch das abschließende Massenstartrennen am Sonntag, um ihre erste Einzel-Medaille in Oberhof einzufahren.

Comola sensationell vorne dabei

Wierers Position im Spitzenfeld nahm an diesem Mittwoch eine andere Azzurra ein, nämlich Samuela Comola, die im Weltcup bislang nie besser als 20. war. Die 24-jährige Aostanerin lief ein sensationelles Rennen, leistete sich keinen einzigen Fehler am Schießstand und schrammte schließlich nur hauchdünn an einer Medaille vorbei. Sie reihte sich als Vierte unmittelbar hinter Vittozzi ins Klassement ein.

Einen persönlichen Erfolg landeten auch die beiden jungen Antholzerinnen Hannah Auchentaller und Rebecca Passler, die nach jeweils zwei Schießfehlern als 22. bzw. 28. in die Top-30 liefen. Für Auchentaller war dies zugleich ihr bisher bestes Karriereergebnis.

Weiter geht's in Oberhof bereits am Donnerstag (15.10 Uhr), wenn das WM-Programm mit der Single-Mixed-Staffel fortgesetzt wird.




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