Italiens Wintersportler im Aufwind

Allen voran im Damen- Biathlon : Nach den ersten beiden Weltcup-Etappen stehen den Azzurre bereits vier Podestplätze zu Buche. In erster Linie die Leistungsexplosion von Lisa Vittozzi (zwei Mal am Podium) ist bemerkenswert, dazu stand auch Dorothea Wierer bereits am Stockerl. Gekrönt wurde der Saisonstart am Sonntag in Hochfilzen, als die Damen-Staffel auf Rang 3 stürmte . Ihren Anteil daran hatte auch die junge Antholzerin Rebecca Passler, die heuer bis dato fleißig Weltcup-Punkte sammelt.

Bei den Herren fiel der Ausfall von Team-Leader Lukas Hofer schwer ins Gewicht. Aber es gab auch Lichtblicke für die junge Mannschaft, wie den 6. Platz von Tommaso Giacomel in der Verfolgung am Sonntag. Dazu überzeugte der Ridnauner Patrick Braunhofer in Kontiolahti mit einem 24. Platz im Einzel, in Hochfilzen fiel er dann leider krankheitsbedingt aus.

Licht und Schatten im Ski Alpin In der Königsdisziplin, dem Ski Alpin , durfte Italien bereits über Siege jubeln: Sofia Goggia gewann die beiden Abfahrten von Lake Louise, während Marta Bassino am Samstag beim Heim-Riesentorlauf in Sestriere ganz oben stand. Aus Südtiroler Sicht war der 7. Platz von Nicol Delago in Lake Louise ein Lichtblick, ihre Schwester Nadia kam dagegen in den Rocky Mountains nicht ins Fahren. Der Schuh drückt bei den Azzurre aber weiter im Slalom, hier fehlt seit Jahren eine Spitzenläuferin. Immerhin holte die Sextnerin Vera Tschurtschenthaler am Sonntag ihre ersten Weltcup-Punkte.

Marta Bassino stand zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder ganz oben. © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Italiens Ski-Herren können hingegen bis dato nicht zufrieden sein. Die Südtiroler Speed-Asse Dominik Paris und Christof Innerhofer blieben in Nordamerika hinter den Erwartungen. Im Riesentorlauf war kein Spitzenergebnis zu erwarten, nachdem Luca De Aliprandini am Samstag ausgeschieden war. Der 13. Platz von Simon Maurberger war aus heimischer Sicht ein Lichtblick. Im Slalom war Alex Vinatzer im 2. Lauf auf dem Weg zu einem Spitzenergebnis, schied dann allerdings aus. Der 10. Rang von Tobias Kastlunger kam dagegen einer großen Sternstunde gleich. Damit war der junge Enneberger im Slalom der beste Azzurro.

Im Skicross konnte dagegen Dominik Zuech richtig aufzeigen. Und zwar mit einem 4. Rang in Val Thorens. So gut war der Wintersportler aus Lana zuvor noch nie.

Achtungserfolge überall Am Wochenende legten auch die Parallel-Snowboarder in Winterberg (Deutschland) los. Podestplätze gab es für das erfolgsverwöhnte Team der Azzurri noch keine zu bejubeln. Am knappsten dran war der Vinschger Edwin Coratti im Parallel-Slalom am Sonntag mit einem 4. Rang. Anders sieht die Lage im Snowboardcross aus. Hier raste Omar Visintin gleich beim ersten Rennen am vergangenen Wochenende als 2. auf das Podium.

Der 2. Platz von Langläufer Simone Mocellini (links) war eine Sensation. © APA/afp / TERJE PEDERSEN

Die nordischen Wintersportarten waren in den letzten Jahren das azurblaue Sorgenkind. Heuer gab es aber schon einige Achtungserfolge, vor allem im Langlauf : 2 Italiener standen bereits am Podium, wobei Federico Pellegrino das bereits 2 Mal schaffte. Der 2. Platz im Sprint kam nicht überraschend, viel eher sein 3. Rang im 20-Kilometer-Rennen von Ruka. Die absolute Sensation war jedoch Platz 2 von Simone Mocellini im Sprint von Beitostølen. Der Trentiner war zuvor nie besser als 19. gewesen. Auch der Brunecker Dietmar Nöckler hat sich am Wochenende mit einem 13. Rang erfolgreich im Weltcup zurückgemeldet.

So gut wie nichts ging in den letzten Jahren im Skispringen und in der Nordischen Kombination . In der nordischen Königsdisziplin zeigte der Grödner Aaron Kostner mit den Plätzen 20 und 22 eine kleine Aufwärtstendenz. Im Skispringen entpuppt sich Giovanni Bresadola als große Zukunftshoffnung. Der Nonsberger war heuer sogar schon Elfter. Bei den Damen springen die Malsiner-Schwestern konstant in die Punktränge, für den großen Sprung reichte es jedoch noch nicht. Der 6. Platz im Mixed-Teamwettkampf ist jedenfalls positiv zu bewerten, als Italien gar Finnland oder Polen hinter sich ließ.

Im Kunstbahnrodeln bleibt Dominik Fischnaller das heimische Ass. Der Bronzegewinner von Peking stand heuer schon in Igls und am Wochenende in Whistler am Stockerl. Zudem ist der neu eingeführte Doppelsitzer-Bewerb der Damen bis dato eine echte Erfolgsgeschichte. Marion Oberhofer (Rodeneck) und Andrea Vötter (Völs) feierten am Samstagabend ihren ersten Weltcupsieg . Zuvor standen sie schon 2 Mal auf dem Treppchen.

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