Von der Gin-Destillerie auf die Rennpiste

Eigentlich sollte die Weltcup-Saison für Telemarker Raphael Mahlknecht am vergangenen Wochenende in Frankreich beginnen. Aufgrund des Schneemangels mussten die Rennen jedoch abgesagt werden. So erfolgt der Saisonauftakt am 18. und 19. Jänner am Karerpass im Skigebiet Carezza, das den Weltcup kurzfristig übernommen hat – vor allem dank der Initiative von Mahlknecht: &bdquo;Ich freue mich darauf, das wird mein 1. richtiges Weltcup-Heimrennen. Das ist ein großes Geschenk“. Damit macht der Telemark-Weltcup erstmals überhaupt in Südtirol Halt. Insgesamt stehen in dieser Saison rund 20 Weltcuprennen auf dem Programm.

Mahlknecht, der einzige Südtiroler der diesen Sport wettkampfmäßig betreibt, möchte dort anschließen, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat: Die vorderen Platzierungen angreifen. Zuletzt schaffte er es im Elite-Weltcup mehrmals in die Top-10, als 4. beim Sprint in Slowenien im März vergangenen Jahres hatte er sein erstes Podest nur knapp verpasst. &bdquo;Wenn es so weitergeht, dann bin ich zufrieden“, blickt er voraus. Bei der Junioren-WM vergangenes Jahr im schweizerischen Mürren feierte er mit Bronze im Parallelsprint seinen bisher größten Erfolg, der mittlerweile 21-Jährige ist in dieser Saison aber nicht mehr im Nachwuchsbereich startberechtigt. Früher oder später möchte der junge Südtiroler auch bei den Elite-Fahrern nach WM-Medaillen greifen.

Raphael Mahlknecht gibt als Telemarker Vollgas.

Abseits der Piste ist es in Sachen Telemark in Südtirol schwierig. &bdquo;Es ist halt in Italien eine absolute Randsportart, trainiert wird weiterhin größtenteils mit ausländischen Nationalteams, wie den Norwegern und Schweizern“, erklärt Mahlknecht, der als &bdquo;Telemark-Botschafter“ mit seinen Erfolgen den Sport in Südtirol bekannter machen will.

Weil es sich um keine Olympische Disziplin handelt, ist die Aufnahme in eine staatliche Sportgruppe schwierig. Angefragt habe Mahlknecht zwar, aber richtige Beachtung findet der Telemark-Sport in Italien leider nicht. &bdquo;Die Sportgruppe ist auch nicht mein Ziel“, betont der Völser Athlet, der für den Ski Club Gröden startet. „Es wäre eher eine Einschränkung, vor allem beruflich.“ Mahlknecht über die fehlende Unterstützung einer Sportgruppe Im Gegenteil: Ohne eine staatliche Anstellung tue er sich leichter. &bdquo;Es wäre eher eine Einschränkung, vor allem beruflich. Ich bin so freier und kann mich auf meine zweite Leidenschaft konzentrieren“, weiß Mahlknecht. Diese Leidenschaft ist das Unternehmertum – neben dem Tourismus ein weiteres Standbein für Mahlknecht. Genauer gesagt geht es um den Vertrieb von Bio Gin. Kürzlich meldete er dazu seine eigene Firma an, sein &bdquo;Seiser Alm Mountain Gin“ ist bereits in weiten Teilen Südtirols bekannt. Im Sommer hilft er zudem fleißig im heimischen Betrieb beim Camping Seiser Alm mit.

Bereits vor einigen Jahren, als Mahlknecht mit Limestone, einem Südtiroler Bio-Tonic-Wasser-Hersteller einen Sponsoring- Vertrag abschloss, kam er auf die Idee einen eigenen Gin zu vermarkten. Im Sommer letzten Jahres war es schließlich soweit und seine Eigenkreation war geboren. &bdquo;Das soll es aber noch nicht gewesen sein“, lacht er. Der junge Völser hat schließlich noch viel vor, was Gin-Kreationen und Telemark betrifft.

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Von der Gin-Destillerie auf die Rennpiste

Den eigenen Gin vermarkten, am heimischen Campingplatz aushelfen und zugleich als Wintersportler Geschichte schreiben: Ein junger Südtiroler hat Großes vor.

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