Alexander Egger: „Trotz allem eine positive Saison“

Alexander Egger, wie tief sitzt die Enttäuschung einen Tag nach dem Ausscheiden? Natürlich ist es im ersten Moment sehr tragisch und man ist enttäuscht. Da braucht man immer ein bisschen, um das alles zu verarbeiten. Erst danach kann man die Saison ausführlich analysieren. Reicht es trotzdem für eine Blitz-Analyse? Ja, und diese fällt sicher positiv aus. Wenn man bedenkt, wie die Vorzeichen vor der Saison standen, wie wir anfangs in der Verteidigung aufgestellt waren, mit all den Mängeln im Über- und Unterzahlspiel, waren die Top-6 schon ein großer Erfolg. Auch danach haben wir stückweise gut gespielt, doch besonders in der Play-Off-Serie konnten wir das gewisse Etwas nicht draufpacken.

Der Kader schien rein von der Qualität her heuer besser zu sein als jener vom Vorjahr… In Sachen Zusammenhalt und Geschlossenheit harmoniertenwir heuer mit Sicherheit besser als im Vorjahr. Ob das aktuelle Team von der Qualität her stärker aufgestellt ist, als jenes der letzten Saison, da bin ich mir nicht sicher. Fakt ist, dass der Ausfall von Brendan Bell in der ohnehin schon dünn besetzten Defensive ein großes Loch aufgerissen hat. Wir waren aber immer da. Nüchtern betrachtet denke ich, dass wir die Erwartungen trotz allem erfüllt haben.

Die Play-Off-Serie gegen Linz war ein ständiges Auf und Ab. Was hat schlussendlich den Ausschlag gegeben, dass bereits nach Spiel sechs Feierabend war? Da spielten mehrere Faktoren eine Rolle. Wir konnten beispielsweise die Fehler nicht abstellen, saßen zu oft auf der Strafbank im Wissen, dass Linz ein exzellentes Power-Play hat, zudem war uns das Glück nicht immer hold. Um ein Tor zu erzielen, mussten wir immer einen enormen Aufwand betreiben, während Linz in vielen Szenen einfach kaltschnäuziger agierte. Über die Leistung der Unparteiischen in der Play-Off-Serie wurde viel gesprochen und auch kritisiert. Was sagen Sie dazu? Nach der Leistung des Schiedsrichter-Gespanns im ersten Spiel hagelte es Kritik, in den folgenden drei Spielen waren die Unparteiischen dagegen souverän. Ich verstehe deshalb die Entscheidung des Verbandes nicht, im fünften Spiel wieder auf jenes Gespann zurückzugreifen, das schon zum Auftakt für Polemiken gesorgt hat. Da war natürlich von vornherein Chaos programmiert. Meines Erachtens fehlte das Fingerspitzengefühl, das Spiel glitt den Schiris mit der Zeit immer mehr aus der Hand. Doch die Schuld für die Niederlage will ich nicht ihnen ankreiden.

Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter? Ich werde in den nächsten Tagen ein wenig pausieren, um danach mit der Vorbereitung für die Weltmeisterschaft (Ende April in Polen, Anm. d. Red.) zu beginnen.

SportNews / Thomas Debelyak

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Das frühzeitige Viertelfinal-Aus seines HCB Südtirol muss auch Kapitän Alexander Egger erst verarbeiten. Einen Tag nach der entscheidenden Niederlage im sechsten Spiel gegen Linz gab er SportNews trotzdem ein Interview.

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