AlpsHL-Fazit | Von Überraschungen und Enttäuschungen

Die heimischen Eishockeyfans dürfen sich wohl über die spannendste Meisterschaft in der AlpsHL-Geschichte freuen. Noch nie traf die Aussage &bdquo;jeder kann jeden bezwingen“ mehr zu, als in dieser Saison. So kommt es auch nicht überraschend, dass Spitzenreiter Zell am See nur ein Spiel gegen das Keller-Trio Klagenfurt, Gröden und Fassa gewinnen konnte.

Über einen erfolgreichen Saisonstart dürfen sich die Rittner Buam freuen. Das Team vom Hochplateau liegt auf dem zweiten Tabellenplatz, knapp hinter Spitzenreiter Zell am See. Nach einigen Strauchlern zu Beginn der Saison, wobei der Verletzungsteufel des Öfteren zuschlug, spielten sich die Buam zuletzt in einen wahren Rausch und errangen 5 Siege in Folge. Vor allem zuhause ist die Mannschaft aus Klobenstein kaum zu besiegen und musste in den heimischen vier Wänden erst drei Punkte abgeben. Sollten die Buam weiterhin auf diesem Niveau agieren, gehören sie mit zu den heißesten Kandidaten auf den Meistertitel.

Für die Wipptal Broncos könnte es kaum besser laufen. © Tobias Keim / Oskar Brunner

Die wohl größte Überraschung in der bisherigen Saison sind die Wipptal Broncos . Nach 15 Spielen konnten sich die Wipptaler bereits 33 Punkte erspielen und liegen punktgleich mit den Rittner Buam auf dem zweiten Tabellenplatz. Gründe dafür gibt es mehrere. Die Spielphilosophie von Headcoach Johan Sjöquist passt wie angegossen zur Mannschaft. Aggressives Pressing und hundertprozentiger Körpereinsatz sind die neuen Tugenden in Sterzing. Zudem schlugen die Verpflichtungen aus der Italian Hockey League (Adam Capannelli, Connor Sanvido und Bryson Cianfrone) voll ein und ergeben mit den restlichen Importspielern und Einheimischen drei brandgefährliche Sturmreihen. Sollten Hackhofer & Co. weiterhin in dieser Art und Weise spielen, kann für die Broncos heuer noch einiges möglich sein.

In Neumarkt darf man mit den Cavs zufrieden sein © HCU - Social Media

Das zweite Jahr ist das härteste. Diese Aussage trifft auf die Unterland Cavaliers auf keinen Fall zu. Nach dem Einzug in die Masterround in der vergangenen Saison, stehen die Cavs auch in dieser Meisterschaft wieder über dem Strich und wären zum aktuellen Zeitpunkt direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Der Abgang von Topscorer Santeri Haarala konnte mit Aleski Kayra kompensiert werden und auch die heimischen Leistungsträger spielen weiterhin groß auf. Nach einem zwischenzeitlichen Leistungsabfall (6 Punkte aus 8 Spielen), zeigte die Formkurve zuletzt wieder steil nach oben. Dennoch müssen Brighenti & Co. weiterhin Vollgas geben. Die zehntplatzierten Adler aus Kitzbühel liegen nur 2 Punkte hinter den Südtirolern.

Gröden und Meran müssen reagieren Beim HC Gröden lief in der ersten Saisonhälfte (fast) nichts zusammen. Fehlende Form bei den Leistungsträgern, Verletzungspech und eine instabile Verteidigung - dies sind die Hauptgründe, warum es bei den Ladinern heuer noch nicht läuft. Nur mickrige 13 Zähler können die Furie bisher vorweisen. Dennoch läuft nicht alles verkehrt im Tal der Holzschnitzer. Zehn Zähler konnte der HCG im direkten Duell mit italienischen Teams einfahren und steht somit auf dem 4. Platz in der IHL Serie A. Zum aktuellen Zeitpunkt wäre man somit für das Halbfinale der italienischen Meisterschaft qualifiziert. Mit einer Leistungssteigerung gegen die österreichischen Teams ist der Einzug in die Playoffs auch in der AlpsHL noch nicht vom Tisch.

Auch der HC Meran kann mit dem bisherigen Saisonverlauf noch nicht zur Gänze zufrieden sein. Neben großartigen Siegen (gegen Jesenice oder Lustenau) musste der HCM des Öfteren wertvolle Punkte gegen direkte Konkurrenten liegen lassen. Die größte Schwäche bei den Adlern ist die Verteidigung. Ganze 70 Treffer kassierten die Südtiroler bereits in der bisherigen Saison - so viele wie kein anderes Team. Die beiden Neuverpflichtungen Fabrizio Ricci (Verteidigung) und Brandon McNally (Angriff) sollen mehr Stabilität in die Mannschaft bringen. Falls die beiden neuen Cracks den gewünschten Effekt bewirken, könnte für Borgatello & Co. noch einiges möglich sein. Der sechste Platz liegt nämlich nur 5 Punkte entfernt.

Weiter geht es in der Alps Hockey League in der kommenden Woche, wobei die fünf Südtiroler Vertreter ab Donnerstag wieder um wichtige Punkte spielen werden.

SP G U V TV P 1. Zell am See 15 12 0 3 66:35 35 2. Wipptal Broncos 15 10 0 5 62:38 33 3. Rittner Buam 15 11 0 4 57:36 33 4. Jesenice 16 11 0 5 66:44 31 5. SG Cortina 15 10 0 5 56:39 29 6. Unterland Cavaliers 15 7 0 8 57:53 23 7. Bregenzerwald 15 7 0 8 50:46 23 8. Lustenau 15 8 0 7 61:62 23 9. Salzburg II 14 7 0 7 46:41 22 10. Kitzbühel 15 7 0 8 47:49 21 11. Linz II 15 6 0 9 40:46 18 12. HC Meran 15 6 0 9 48:70 18 13. HK Celje 15 5 0 10 35:56 15 14. HC Fassa 15 5 0 10 44:60 14 15. HC Gherdëina 15 5 0 10 40:65 13 16. Klagenfurt II 15 3 0 12 34:69 9

AlpsHL Österreich	SP	TV	P
1. Salzburg II	23	92:53	52
2. KHL Sisak	23	83:55	48
3. Zell am See	21	68:56	42
4. Kitzbühel	22	77:58	40
5. HC Asiago	22	85:76	38
6. Bregenzerwald	22	62:70	36
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