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Bei den Rittner Buam ist vieles neu. © Max Pattis

Auf dem Ritten beginnt eine neue Eishockey-Ära

Acht Jahre lang hatte Adolf Insam bei den Rittner Buam das Sagen. Nicht an der Bande, sondern bei der Zusammenstellung des Kaders. In diesem Jahr hat der Grödner sein Amt niedergelegt und zwei Rittner Legenden den Posten des Sportlichen Leiters überlassen: Dan Tudin und Alexander Eisath, die mit neuen Ideen und einer neuen Herangehensweise vieles bewegen wollen.

Von:
Leo Holzknecht

Vor noch nicht allzu langer Zeit, als Tudin und Eisath noch selbst dem Puck nachjagten, gab es im heimischen Eishockey fast kein Finale ohne die Rittner Buam. Zwischen 2014 und 2019 räumten diese satte sechs Titel ab (5 Mal die Italienmeisterschaft, ein Mal die Alps Hockey League). Nachdem in den letzten vier Jahren diese großen Erfolge ausblieben, setzt die Sportliche Leitung heuer alles daran, um wieder ganz vorne mitzumischen – ohne aber die Jugendarbeit zu vernachlässigen. Im nachfolgenden Interview sprechen Tudin und Eisath über ihre neue Aufgabe abseits der Eisfläche.



Alexander Eisath, Sie haben ihre Karriere erst im Vorjahr beendet. War es für Sie immer klar, dass sie in den Verein zurückkehren und als Verantwortlicher anpacken?

„Mein Plan war es nicht, aber ich habe immer gewusst, dass ich im Verein etwas tun werde, weil mich Eishockey einfach nach wie vor begeistert. Ich habe ein Jahr Pause benötigt, um etwas Abstand zu gewinnen. Die Konstellation mit Dan hat mich schließlich dazu bewogen, das zu machen. Mein Interesse für den Rittner Eishockeysport ist immer noch groß.“

Ein Rittner Urgestein: Dan Tudin © Max Pattis


Wie sind die ersten Monate verlaufen und was stand auf der Tagesordnung?

„Logischerweise ist es für uns beide eine neue Aufgabe. Wir mussten uns zuerst einarbeiten und haben mit Adolf Insam und Thomas Rottensteiner, die zuvor diese Rolle innehatten, viele Gespräche geführt, um so viel wie möglich mitzunehmen. Später haben wir uns mit der bestehenden Mannschaft auseinandergesetzt und mit den Spielern über Erwartungen und Ideen gesprochen. Langsam kommen wir in den Bereich, in dem die ersten Verträge unterschrieben sind.


Zwei Sportdirektoren in einem Team kommen nicht allzu oft vor. Wie sieht die Aufgabenverteilung aus?

„Dan war in den letzten zwei Jahren bereits im Jugendsektor aktiv und wird diesen weiterhin koordinieren sowie eine Kategorie als Trainer anführen. Ich unterstützte ihn in der AlpsHL-Mannschaft. Dabei übernehme ich vorwiegend den administrativen Teil, während Dan mehrheitlich mit den Agenten und Spielern in Kontakt ist. Die Entscheidungen treffen wir gemeinsam.“


Dan Tudin, verlangt diese Doppelaufgabe einem viel ab?

„Ich mache das sehr gerne. Ich mag es immer noch, auf dem Eis zu stehen und den Kindern etwas beizubringen. Weil ich jetzt aber auch Sportdirektor bin, musste ich etwas kürzertreten, weswegen ich heuer nur ein Jugendteam betreue. So bin ich nicht konstant auf dem Eis und kann auch meine Aufgabe in der ersten Mannschaft gut meistern. Aber ganz klar: Es ist eine große Herausforderung.“

Alexander Eisath führt mit Dan Tudin die Sportliche Leitung. © Max Pattis



Was sind die konkreten Ziele? Als Jugendtrainer ist ihnen der Einbau von neuen Talenten sicher wichtig.

„In den letzten Jahren haben viele junge Rittner den Sprung in die AlpsHL geschafft. Wie viele andere Mannschaften in Südtirol haben wir von der U15 bis zur U19 zurzeit aber einen akuten Spielermangel. Viele Kinder haben mit dem Eishockeysport aufgrund des Coronavirus, der Schule und weiteren Gründen aufgehört. Es ist unser Ziel, dass die Einheimischen es in die AlpsHL-Mannschaft schaffen – auch, wenn wir wissen, dass es nicht jedem gelingt. Dafür ist das Niveau der Liga zu hoch. Das Entwicklungskonzept des Jugendsektors ist uns genauso wichtig wie das Abschneiden der ersten Mannschaft. Wir wollen aber auf jeden Fall, eine schlagkräftige Truppe aufstellen“


Alexander Eisath, stehen erste Personalentscheidungen bereits fest? Ritten war in den vergangenen Jahren traditionell eine Mannschaft, die früh Verlängerungen und Abgänge kommunizierte.

„Konkret ist noch nichts, wir sind noch in den Verhandlungen. Das einzige, was fest steht, ist, dass Santeri Heiskanen nicht mehr Trainer ist. Wir sind überzeugt, dass wir nach drei Jahren einen neuen Weg einschlagen müssen, frischen Wind benötigen. Mit den ausländischen Akteuren des Vorjahres sind wir in Kontakt. Auch bei den Einheimischen ist noch keine Entscheidung gefallen. In den letzten Jahren hat Adolf Insam mit seinem großen Know-how den Kader ziemlich rasch komplettiert, heuer wird es voraussichtlich etwas länger dauern.“

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