
Hat dieser Tage jeden Grund zum Strahlen: Rudy Rigoni. © SN
Er hat einen Plan: Merans Shootingstar und seine Zukunft
Anfangs wirkte er etwas unbeholfen, dann wuchs er regelrecht über sich hinaus. Rudy Rigoni durfte zwei Wochen lang unverhofft für Italiens Eishockey-Nationalmannschaft ran. Für ihn soll es bei den Azzurri ein Wiedersehen geben. Doch vorher gilt es zu klären, wo der Senkrechtstarter kommenden Winter seine Brötchen verdient.
20. April 2025

Von:
Alexander Foppa
„Das waren zwei fantastische Wochen“, strahlte Rudy Rigoni nach dem letzten Training im Kreise des Nationalteams. Während seine Teamkollegen am Mittwoch in den Flieger stiegen und zur Länderspielreise nach Polen aufbrachen, ist für ihn das Abenteuer Blue Team zu Ende. Rigoni muss seinen Platz an Star-Goalie Damian Clara abtreten. Das war mit dem Trainerteam so abgesprochen.
Rigoni verabschiedet sich somit aus dem Nationalteam. Vorerst zumindest. „Ich muss ehrlich sagen, ich bin auf den Geschmack gekommen“, sagte der 22-Jährige nach dem Trainingsabschluss augenzwinkernd. „Ich werde alles dafür geben, das nochmal erleben zu dürfen. Ein fixer Bestandteil des Nationalteams zu sein, das wäre ein absoluter Traum.“
Rudy Rigoni absolvierte die WM-Vorbereitung mit dem Blue Team. © Vanna Antonello
Der Torhüter des HC Meran hat in der Alps Hockey League auf sich aufmerksam gemacht. „Die Einberufung war dennoch eine absolute Überraschung“, schilderte er, „Ich bin dann nach Bozen gekommen, um mich einfach zu präsentieren, den Trainern mein ganzes Können zu zeigen. Ich glaube, das ist mir recht gut gelungen.“ Gleichzeitig gibt Rigoni aber auch zu, dass der Anfang etwas holprig war. „Die ersten zwei, drei Trainings waren echt hart. Das Level hier ist um einiges höher als in der AlpsHL, das merkt man als Torhüter besonders.“
Alle Experten überrascht
Rigoni, der in seiner gesamten Karriere bislang nur ein einziges Mal in Italiens Nachwuchsauswahl einberufen wurde, betrat im Trainingscamp in Bozen absolutes Neuland. Überhaupt spielt sich der Jungspund aus Asiago gerade erst ins Rampenlicht. In seinem ersten Jahr in AlpsHL trat er in den Playoffs so richtig in den Mittelpunkt. Er führte den HC Meran mit einer Fangquote von 91,4 Prozent bis ins siebte Viertelfinalspiel gegen Ritten. „Am Anfang der Saison habe ich nicht so recht performt, doch später lief es richtig gut, wie beim gesamten Team“, resümierte er.„Ich will irgendwann in der ICE spielen“ Rudy Rigoni
Rigoni war erst vergangenen Sommer von Pergine nach Meran gewechselt. Durch seine starken Auftritte in der Kurstadt hat er durchaus Begierlichkeiten geweckt. Allerdings stellte er im SportNews-Gespräch gleich klar: „Ich will irgendwann in der ICE Hockey League spielen, keine Frage. Als junger Tormann geht es zunächst aber darum, einfach zu spielen, Einsätze zu sammeln, Erfahrung aufzubauen. Wenn ich als Backup nur zehn Spiele pro Saison mache, kann ich mich nicht verbessern.“
Bewegung auf dem Torhüter-Markt
Der Weg in die ICE ist Rigoni (noch) verstellt, dafür aber wird er kommende Saison eine Liga tiefer als Nummer eins auflaufen. Wo, das steht noch nicht fest. Die Wipptal Broncos sondieren nach dem drohenden Abgang von Dominik Groh und dem feststehenden Wechsel von Jakob Rabanser zum HC Pustertal den Transfermarkt. Auch Cortina hält Ausschau. „Mal sehen, was sich die kommenden Wochen tut. Ich hätte jedenfalls auch nichts gegen einen Verbleib in Meran einzuwenden“, so Rigoni.Rudy Rigoni kann sich einen Verbleib in Meran gut vorstellen. © BK Photo
Die Verhandlungen zwischen dem Torhüter und dem HCM sollen – so viel ist aus dem Umfeld zu vernehmen – bereits weit vorangeschritten sein. Fest steht jedenfalls: Egal ob in Meran oder anderswo, Rigoni wird auch kommende Saison auf seine Einsätze kommen. Und womöglich gibt es für den Jungspund dann auch das erhoffte Wiedersehen im Nationalteam.
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