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Daniel Gellon (Mitte) war in Meran der umjubelte Matchwinner. © BK Photo

Meran und Unterland spielen völlig verrückt

Die AlpsHL-Saison ist gerademal sieben Tage alt, hält aber schon zwei absolute Kuriositäten parat: Meran geriet auch im dritten Saisonspiel in Rückstand, grüßt aber von der Tabellenspitze. Unterland vergeigte zum zweiten Mal in Folge eine haushohe Führung und schlitterte auch am Ritten in eine Overtime-Pleite.

Aus der MeranArena

Von:
Alexander Foppa

Diese Meraner sind einfach unglaublich! Zuerst Ritten, dann Unterland und jetzt Wipptal – die Adler machen vor der Südtiroler Konkurrenz einfach nicht halt. Und das, obwohl sie gegen alle drei Rivalen in Rückstand lagen. Am Samstagabend besiegten sie die Broncos vor mehr als 800 begeisterten Fans mit 3:1. Damit verlässt Interims-Headcoach Christian Borgatello die Meraner Bank ungeschlagen.


Die Klublegende, die erst im Frühjahr seine Karriere beendet hat, fungierte ein drittes und letztes Mal an der Stelle des gesperrten Cheftrainers Jarrod Skalde. Er musste ohne den an der Schulter verletzten Teruto Nakajima auskommen und sah zunächst, wie seine Jungs gegen wilde Broncos richtig große Schwierigkeiten hatten. Alessio Niccolai erzielte die verdiente Gästeführung. HCM-Goalie Rudy Rigoni, der zuvor bereits mehrfach gerettet hatte, legte ihm einen Rebound auf die Kelle.


Danach drehte Merans erste Linie mit Daniel Gellon, Patrick Tomasini und Massimo Pietroniro die Partie förmlich im Alleingang. Tomasini schloss einen Konter kurz vor der ersten Pause mit einem Schuss in den spitzen Winkel erfolgreich ab, Gellon brachte Meran im Mittelabschnitt im Powerplay erstmals in Front. Das 23-jährige Eigengewächs der Adler machte in der Schlussphase mit einem Empty-Net-Tor schließlich auch den Deckel drauf.

Die Sterzinger verloren am Ende nicht nur das Spiel, sondern auch noch Torschütze Niccolai. Er prallte mit dem Gesicht an die Schulter von Meran-Koloss Patrick Madsen und konnte nur gestützt von Ärzten und Betreuern das Eis verlassen. Später gaben die Broncos aus der Kabine Entwarnung. Während Meran hinter Ligakrösus Kitzbühel ungeschlagen durch die Saison marschiert, gingen die Fuggerstädter erstmals leer aus.


Unterlands bitteres Déjà-vu

Unglaubliches hat sich derweil beim Auftritt der Cavaliers in Klobenstein zugetragen. Auf den ersten Blick scheint der 5:4-Heimsieg nach Overtime wie ein gewöhnliches, wenn auch unterhaltsames Eishockeyspiel. Nicht aber, wenn man sich den Spielverlauf ansieht und sich den Auftritt der Unterlandler vom Donnerstag in Erinnerung ruft. Damals führten sie mit 3:0 gegen Meran, gaben aber den Vorsprung aus der Hand, kassierten 24 Sekunden vor Ende den Ausgleich und verloren in der Overtime. Selbiges sollte sich nun wiederholen. Nur, dass es dieses Mal die Rittner waren, die 14 Sekunden vor Schluss den ersten Saisonsieg der „Ritter“ zunichte machten.

Auch in der Arena Ritten schossen die Cavs eine 3:0-Führung heraus. Michael Sullmann und Ruben Zerbetto nutzten Rittner Defensivpatzer, ehe Davide Girardi in Überzahl auf 3:0 stellte. Zwar kam Ritten heran, Doppeltorschütze Zerbetto schoss die Gäste aber wieder mit 4:2 in Front. Dann kam die definitive Aufholjagd der Buam. Oder vielmehr jene von Marco Insam. Der 35 Jahre alte Routinier traf zunächst per Schlagschuss, dann mit einem Last-Minute-Treffer zum 4:4. Die Verlängerung war nach 15 Sekunden schon entschieden: Mit dem ersten Angriff der Buam erzielte Simon Kostner nach toller Szypula-Vorlage das 5:4.

Cavs-Goalie Tizian Giovanelli stellte sich Ritten immer wieder in den Weg, doch am Ende musste auch er sich geschlagen geben. © Max Pattis


Während Unterland ein herbes Déjà-vu erlebte, betrieb Ritten vor rund 600 Fans Wiedergutmachung. Vor einer Woche hatte der Meister gegen Meran eine Führung aus der Hand gegeben und schließlich in der Verlängerung verloren.


Gröden blamiert sich

Während Unterland in Klobenstein zumindest den zweiten Saisonpunkt einfuhr, hält der HC Gherdëina weiter bei Null. Die Furie kamen beim 1:7 gegen Liga-Neuling KHL Sisak heftig unter die Räder. Bereits zur ersten Pause lagen sie mit 0:3 hinten. Zwar konnte Brad McGowan zu Beginn des Schlussdrittels das zwischenzeitliche 1:4 erzielen, doch danach nahm das Grödner Unheil ungehindert seinen Lauf. Insgesamt fast 15 Stunden saßen die HCG-Cracks bei dieser Auswärtsfahrt nach Kroatien im Bus. Es war eine Auswärtsfahrt zum Vergessen.


Die Ergebnisse im Überblick:

Meran – Wipptal 3:1
Tore: 0:1 Niccolai (10.29), 1:1 Tomasini (19.34), 2:1 Gellon (34.17), 3:1 Gellon (58.50)
Zuschauer: 820

Ritten - Unterland 5:4 n.V.

Tore: 0:1 Michael Sullmann (0.38), 0:2 Ruben Zerbetto (2.15), 0:3 Girardi (10.14), 1:3 Szypula (12.51), 2:3 Lang (16.57), 2:4 Ruben Zerbetto (20.55), 3:4 Insam (31.38), 4:4 Insam (59.46), 5:4 Simon Kostner (60.15)
Zuschauer: 573

Sisak - Gröden 7:1
Tore: 1:0 Idzan (2.41), 2:0 Bujger (12.43), 3:0 Dostalek (19.57), 4:0 Dostalek (34.42), 4:1 McGowan (43.36), 5:1 Briere (45.35), 6:1 Marinkovic (47.21), 7:1 Idzan (49.03)
Zuschauer: 500

Kitzbühel - Zell am See 5:2
Tore: 1:0 Schutz (29.26), 1:1 Putnik (32.18), 2:1 Schmid (34.37), 3:1 Waschnig (55.40), 4:1 Ren (55.48), 4:2 Johansson (56.49), 5:2 Fröwis (58.24)
Zuschauer: 1.081

Jesenice - Bregenzerwal 5:4 n.V.
Tore: 0:1 König (13.37), 1:1 Koblar (18.00), 1:2 Lipsbergs (23.57), 1:3 Fadieiev (27.00), 2:3 Koblar (39.19), 3:3 Selan (42.12), 4:3 Svetina (45.52), 4:4 Kookmaa (59.58), 5:4 Svetina (61.16)
Zuschauer: 400

Celje - Salzburg II 2:3
Tore: 0:1 Gesson (3.46), 1:1 Sotlar (4.45), 1:2 Kolarik (8.12), 2:2 Mintautiskis (38.34), 2:3 Vinzens (51.49)
Zuschauer: 290


SPGUVTVP
1. Kitzbühel330018:49
2. HC Meran330012:87
3. Jesenice330011:86
4. Rittner Buam320112:106
5. Salzburg II42028:146
6. Bregenzerwald310212:105
7. Wipptal Broncos32019:75
8. KHL Sisak21019:44
9. SG Cortina21016:34
10. Zell am See31026:93
11. Unterland Cavaliers30038:122
12. HK Celje30036:140
13. HC Gherdëina30033:170

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