Matthias Rindone ist der Mann der Stunde beim HC Gröden.

Prominenter Mentor & viel Talent: Grödens Mann der Stunde

In der Alps Hockey League sorgt der HC Gröden derzeit für viel Furore – und mit ihm auch sein Torhüter Matthias Rindone. Dieser kann trotz seiner erst 21 Jahre schon auf eine besondere Geschichte zurückblicken.

06. Oktober 2025

Die Saison in der Alps Hockey League ist zwar erst wenige Spiele alt, doch schon jetzt sorgt eine Mannschaft für Staunen. Der HC Gröden, ein Sorgenkind des vergangenen Winters, mischt die Liga so richtig auf. Mit den Siegen über Titelverteidiger Zell am See und Tabellenführer KHL Sisak haben die Ladiner für dicke Überraschungen gesorgt.

Und diese jüngsten Erfolge, die lassen sich zu einem großen Teil auch einem bestimmten Gesicht zuordnen. Matthias Rindone – Torhüter des HC Gröden – ist derzeit in einer überragenden Verfassung und laut den Statistiken der formstärkste Goalie der Liga. Mit einer Fangquote von 96,1 Prozent und einem Schnitt von nur 1,26 Gegentoren pro Spiel führt der 21-jährige Bozner das Torhüterranking der Liga an.

Ist bislang eine Wand im Grödner Tor: Matthias Rindone. © Matthäus Kostner

„Wir haben heuer eine Top-Mannschaft, der Zusammenhalt ist richtig gut. Und unsere Verteidigung hat mir in diesen Spielen natürlich enorm viel geholfen“, sagt Rindone im Gespräch mit SportNews. Aus dem Nichts kommen die starken Leistungen des jungen Goalies freilich nicht. Dass Rindone, der als Bankangestellter in Leifers arbeitet, einiges an Talent besitzt, ist in der hiesigen Eishockeyszene kein Geheimnis. So bestritt der Bozner mit Italiens Jugend-Nationalmannschaft schon zwei Weltmeisterschaften und lief dabei Seite an Seite mit seinen Jahrgangskollegen wie Tommy Purdeller, Fabian Gschliesser und Alan Lobis (alle HC Pustertal) auf.

Andy Bernard als Finnland-Förderer

Außerdem hat Rindone schon einiges an Auslandserfahrung gesammelt. Von 2018 bis 2022 lebte der Bozner nämlich in Finnland, wo er für die Jugendteams von Ässät Pori im Tor stand. Dabei spielte auch der Südtiroler Kult-Goalie Andy Bernard eine große Rolle. „Andy war zu jener Zeit bei Ässät unter Vertrag und er hat mir sehr geholfen, nach Finnland zu kommen. Durch ihn bekam ich einen Kontakt beim Klub und durfte bei einem Probetraining vorspielen. Dadurch ergab sich die Möglichkeit zu einem Wechsel. Andy hat mich auch danach toll unterstützt“, so Rindone, der nach der Mittelschule in den hohen Norden flog und dort vier Jahre verbrachte.

Andy Bernard (in beiden Bildern links) hat auf Rindones Weg eine wichtige Rolle gespielt.

Kurios: Heute steht Rindone seinem einstigen Förderer Andy Bernard als Gegner gegenüber, da der Kalterer Goalie die Nummer 1 bei Grödens Ligakonkurrent Meran ist. Vor neun Tagen trafen die beiden Torhüter im Ligaspiel aufeinander, dabei gab es nach dem Match eine herzhafte Umarmung. Rindone, der fließend Finnisch spricht, sagt über sein Abenteuer in Skandinavien: „Die Zeit in Finnland war sehr lehrreich für mich. Dort oben gab es im Grunde nur zwei Sachen: die Schule und das Eishockey.“

Als die Karriere auf der Kippe stand

2022 erlebte der Goalie allerdings eine schwierige Zeit. „Nach einer Hüftverletzung musste ich mich einer Operation unterziehen. Ich habe damals ein ganzes Jahr pausiert und die Ärzte meinten, dass es nicht sicher sei, ob ich je wieder Eishockey spielen kann. Zum Glück bewahrheitete sich die Prognose nicht: Heute bin ich komplett schmerzfrei“, so Rindone. Mit dieser Verletzung ging sein Abenteuer in Finnland zu Ende und über die Innsbrucker Jugendakademie fand der Goalie im Sommer 2024 schließlich den Weg zum HC Gröden, bei dem er nun für Furore sorgt.

„Meine Schwester und ich unterstützen uns gegenseitig.“ Matthias Rindone

Das Eishockey liegt übrigens in der Familie, denn auch Rindones um zwei Jahre jüngere Schwester Emma jagt der Hartgummischeibe hinterher. Als Verteidigerin und Stürmerin ist sie eine feste Größe bei den Eagles Bozen und in der Nationalmannschaft Italiens. „Wir unterstützen uns gegenseitig. Sie drückt mir bei meinen Spielen oft auf der Tribüne die Daumen, und ich versuche auch, so oft es geht, sie bei ihren Partien zu besuchen“, so der große Bruder, der mit Gröden nun vor einem besonderen Match steht. Am Donnerstag sind die Ladiner nämlich bei den Wipptal Broncos zu Gast. Dort will Matthias Rindone wieder zum Hexer werden.

Alps Hockey League, die Südtiroler Spiele der Woche

Dienstag, 20:00 Uhr
Rittner Buam – HDD Jesenice
HC Asiago – Unterland Cavaliers

Donnerstag, 20:00 Uhr
Wipptal Broncos – HC Gröden
Rittner Buam – KHL Sisak
SG Cortina – HC Meran (20:30 Uhr)

Samstag
Unterland Cavaliers – Bregenzerwald (19:00 Uhr)
HC Gröden – Red Bull Hockey Juniors (19:30 Uhr)
HC Meran – HDD Jesenice
SG Cortina – Rittner Buam (20:30 Uhr)

Italian Hockey League, die Spiele der Woche

Samstag
HC Varese – Falcons Brixen (18:30 Uhr)
Feltre – HC Eppan (19:30 Uhr)
SV Kaltern – Pergine
Drei Zinnen Dolomites – Aosta
Valpellice – Valdifiemme (20:30 Uhr)
Fassa – Alleghe (Sonntag, 16:00 Uhr)