
Fabian Hackhofer verabschiedet sich von der Eishockeybühne. © Daniele Frusone
Sterzinger Legende hört auf: „Jetzt aber wirklich“
18 Jahre lang spielte Fabian Hackhofer in den höchsten Ligen Italiens Eishockey, 17 Jahre davon für die Wipptal Broncos. „Daheim geht's mir eben gut“, sagt er gegenüber SportNews. Es ist ein großes Abschiedsgespräch.
23. Juni 2025

Von:
Alexander Foppa
750 Ligaspiele für Sterzing und Ritten, 10 Nationalteam-Einsätze, 2 Meistertitel – diese Zahlen sprechen Bände. Kaum ein anderer Spieler im heimischen Eishockey lieferte die vergangenen zwei Jahrzehnte so beständig seine Leistungen ab wie Fabian Hackhofer. Doch nun schlägt Hacky, wie er in den Eisarenen des Landes gerufen wurde, ein völlig neues Kapitel auf.
Hackhofer hat am Wochenende seine Eishockey-Karriere beendet, und das definitiv. „Ja, jetzt ist es wirklich soweit“, sagt der bald 35-jährige Sterzinger auf Nachfrage von SportNews, „Eigentlich hatte ich ja bereits letzten Sommer aufgehört. Damals hat es sich jedoch nicht richtig angefühlt, jetzt weiß ich: Die Zeit ist reif.“
„Ich habe mich fast nicht getraut, meine Entscheidung mitzuteilen“ Fabian Hackhofer
Es ist ein Abschied so still und leise, wie er eben zu Hackhofer passt. Sieben Jahre lang war er Kapitän der Broncos, als Führungsspieler war er schon vorher geschätzt, doch ein Mann der lauten Töne war er nie. „Ich habe eher versucht, Spaß und Lockerheit in die Kabine zu bringen, gute Stimmung zu erzeugen. Dafür muss man kein Schreier sein.“ Passend dazu hat er auch mit seinem Abschied nicht viel Staub aufgewirbelt. „Meine Entscheidung stand schon länger fest, doch ich habe mich fast nicht getraut, sie den Vereinsverantwortlichen mitzuteilen.“
Das Highlight: 2 Titel binnen 24 Stunden
Seinen Abschied hat Hackhofer erst nach Saisonende bekanntgegeben. Er tritt also ohne Standing Ovations, ohne großem Tamtam auf dem Eis ab. „Dieses Kabinengefühl wird mir fehlen“, sagt der Sterzinger ganz offen, gleichzeitig nehme er viele schöne Erinnerungen mit in den Eishockey-Ruhestand. „Die beiden Zweitliga-Titel mit Sterzing waren der Höhepunkt. Der erste im Jahr 2009 war speziell, da ich am Tag zuvor bereits mit der U19 Meister geworden war. Beim zweiten zwei Jahre später gegen Gröden war die Stimmung im alten Sterzinger Stadion bombastisch.“Fabian Hackhofer war für seine Schüsse von der blauen Linie gefürchtet. © Johannes Radlwimmer
Hacky hat sein ganzes Eishockeyleben in seiner Heimatstadt verbracht – mit einer kurzen Ausnahme: In der Saison 2012/13 lief er für Ritten auf. „Das war ein unvergessliches Jahr“, sagt er heute. Doch weiter weg von zuhause wollte er nie, dabei wäre er mit seinem satten Schuss, seiner Technik und Spielübersicht durchaus lange ein gefragter Mann am Transfermarkt gewesen. „Mir gefällt es daheim, da geht es mir gut. Außerdem habe ich es immer bevorzugt, neben dem Eishockey auch einen zweiten Beruf auszuüben. Mir liebte diese Kombi.“
Von der Eisarena in die Schlosserei
Dem Beruf wird der gelernte Schlosser in Zukunft sein Augenmerk widmen. „Ich habe ein Jahr lang im Büro gearbeitet, jetzt bin ich zurück ins Handwerk gewechselt“, erzählt er. Der Wipptaler schätzt die Flexibilität seiner Arbeitgeber, die seine Eishockeylaufbahn erst ermöglicht hätten. „Und natürlich gebührt meiner Familie ein großes Danke.“ Hackhofer ist Vater einer Tochter und eines Sohnes. Mit ihnen wird er in Zukunft mehr Zeit verbringen.„Ich werde vom Spieler zum Fan, ganz einfach“ Fabian Hackhofer
Eine Anstellung als Trainer oder eine Tätigkeit als Funktionär schließt Hackhofer so unmittelbar nach dem Karriereende erstmal aus. „Ich werde vom Spieler zum Fan, ganz einfach“, lacht er und fügt hinzu: „Ich habe seit sieben Jahren kein Spiel mehr in der ICE gesehen. Das möchte ich nachholen. Zudem werde ich meinen Broncos auf der Tribüne die Daumen drücken.“ Von der Legende auf dem Eis zum Edelfan auf den Rängen. Fabian Hackhofer und die Wipptal Broncos, diese Liebe kennt kein Ende.
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