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Calder Anderson (Mitte) wird von seinen Meraner Teamkollegen gefeiert. © BK Photo

Von wegen Krampus: Zum Ritten-Schreck wird dieser Meraner

Fliegende Fäuste, ein zaubernder Kanadier, Spannung bis zur letzten Sekunde – und das alles vor mehr als 1000 Fans. Das Derby zwischen dem HC Meran und den Rittner Buam war zweifellos eines der Highlights der bisherigen Alps-Hockey-League-Saison.

Normalerweise hat der Krampus am 5. Dezember, also am Vorabend des Nikolauses, seinen großen Auftritt. Trotzdem nistete sich am Donnerstag – und demnach mit zwei Tagen Verspätung – der eine oder andere „Tuifl“ auf der Tribüne der Meran-Arena ein. Manch einen Fan dürfte es beim Anblick der schreckhaften Larve oder der furchterregenden Rute gegruselt haben. Die Akteure auf dem Eis werden das freilich nicht mitbekommen haben, dafür wurden sie Zeuge davon, wie ein anderer Mann Angst und Schrecken verbreitete – und zwar bei seinen Gegnern. Calder Anderson, seit diesem Sommer Stürmer des HC Meran, erwischte einen Sahnetag und schoss die Adler mit einem Dreierpack quasi im Alleingang zum 3:2-Sieg über Ritten.


Für die Meraner war das ein ganz besonderer Sieg. Einerseits, weil die Passerstädter so die eigenen Chancen auf einen Top-6-Platz am Leben erhalten konnten. Und andererseits, weil vor 1153 Zuschauern (Saisonrekord!) die Rittner Siegesserie gebrochen wurde. Seit zehn Spielen war der Tabellenführer vom Hochplateau ungeschlagen, jetzt mussten die Buam erstmals seit 19. Oktober wieder als Verlierer vom Eis gehen.


Es war ein packendes Match, das sich die beiden Teams von der ersten Sekunde an lieferten. Vor allem, weil mit der nötigen Härte nicht gespart wurde. Die vielen Reibereien und Nickligkeiten brachten zusätzliche Würze in das Duell, in dem Meran bereits nach etwas mehr als sechs Minuten mit 2:0 vorne lag. Zuerst war es Nolan Ritchie, der sich hinter dem Tor den Puck erkämpfte und auf seinen Kumpel Anderson querlegte, der zum 1:0 einnetzte. Dann wurde Anderson von Fabrizio Ricci ideal in Szene gesetzt – und schon stand es 2:0. Ritten steckte aber nicht auf und ließ seine Powerplay-Stärke walten. Der formstarke Kevin Fink (16.) und Top-Torjäger Max Coatta (22.) stellten den Einstand wiederher.

Nach der Schlusssirene fliegen die Fäuste

Als die Rittner mit den Gedanken wohl schon in der letzten Pause waren, ließ Anderson die Meraner Fans zwei Sekunden vor der Sirene erneut jubeln: Aus spitzestem Winkel gab er Ritten-Goalie Colin Furlong irgendwie das Nachsehen. Im Schlussabschnitt drückte Ritten mächtig auf die Tube, doch Meran-Goalie Andrei Makarov bewies vor allem im hektischen Finish, warum er schon mal in der NHL gespielt hat. Ein Highlight folgte nach der Schlusssirene: Rittens Kevin Fink und Merans Daniel Gellon lieferten sich einen wilden Faustkampf, den der Meraner für sich entscheiden konnte. Für die Adler war das das Tüpfelchen auf dem „i“.

Bittere Niederlage für Unterland

Eine weitere Südtiroler Mannschaft war am Donnerstagabend im Einsatz, nämlich der HC Unterland, der stark dezimiert in das Auswärtsspiel gegen die Zweitvertretung der Black Wings Linz ging und sich mit 1:2 nach Penaltyschießen geschlagen geben musste.

Bei den Cavaliers fehlten insgesamt sechs Stammcracks, unter anderem fehlten Elmeri Hällfors (verletzt) und Alex Egger (bei der U20-WM). Aufgefüllt wurde das Lineup mit zahlreichen Jugendspielern. Trotz allem ging Unterland mit seinem Topscorer Aleksi Käyrä nach wenigen Minuten in Führung und verteidigte diese bis 21 Sekunden vor Schluss. Dann schlug Linz mit Mikael Saha doch noch zu. Es ging in die Verlängerung und schließlich ins Penaltyschießen, in dem die Oberösterreicher das bessere Ende für sich hatten.

Alps Hockey League, die Spiele vom Donnerstag

HC Meran – Rittner Buam 3:2
Tore: 1:0 Anderson (2.15), 2:0 Anderson (6.10), 2:1 Kevin Fink (15.43), 2:2 Coatta (21.19), 3:2 Anderson (39.58)
Zuschauer: 1153

Steel Wings Linz – Hockey Unterland Cavaliers 2:1 n.P.
Tore: 0:1 Käyrä (6.02), 1:1 Saha (59.39). Entscheidender Penalty: Sticha
Zuschauer: 122

EC Die Adler Kitzbühel – Red Bull Hockey Juniors 5:4
Tore: 0:1 Zelenov (11.57), 0:2 Sinn (14.48), 1:2 Lehtonen (15.48), 2:2 Seto (17.02), 3:2 Maxa (44.18), 4:2 Lehtonen (45.31), 4:3 Murnieks (47.33), 4:4 Staffler (53.53), 5:4 Niemelä (55.35)
Zuschauer: 420

EC-KAC Future Team – Fassa Falcons 0:9
Tore: 0:1 Deluca (12.30), 0:2 Schiavone (15.42), 0:3 Selin (28.22), 0:4 Biondi (31.31), 0:5 Iori (44.17), 0:6 Selin (47.42), 0:7 Iori (50.50), 0:8 Selin (54.12), 0:9 Ploner (57.58)
Zuschauer: 107

EHC Lustenau – EK Zeller Eisbären 4:5
Tore: 0:1 Lahoda (4.11), 0:2 Alagic (10.02), 1:2 Öhrvall (18.43), 2:2 Haberl (21.16), 2:3 Huard (30.23), 2:4 Wilenius (35.51), 3:4 Wennlund (37.05), 4:4 Wilfan (38.31), 4:5 Widen (39.39)
Zuschauer: 327


SPGUVTVP
1. Rittner Buam21160589:4948
2. Zell am See22160690:6247
3. Salzburg II23150884:6045
4. Wipptal Broncos22130987:6143
5. Bregenzerwald22130984:6442
6. Jesenice22130982:6439
7. SG Cortina21130881:5838
8. Lustenau221101186:9031
9. Kitzbühel221001272:8031
10. Unterland Cavaliers22901380:7630
11. HC Meran221001273:9430
12. HC Fassa221001272:7627
13. Linz II221001258:7127
14. HC Gherdëina22801465:9123
15. HK Celje22601655:9418
16. Klagenfurt II23302046:1149

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