Eishockey-WM: Das Beste kommt zum Schluss

Kurt Platter aus Stockholm

Am 18. April 1993 sorgte Italien bei der WM in Dortmund für eine Überraschung: Die &bdquo;Azzurri“ knöpften Russland beim 2:2 einen Punkt ab. In den restlichen acht WM-Duellen setzte sich immer die &bdquo;Sbornaja“ durch, die 1983 beim 11:1 den höchsten Sieg gefeiert hat. Im letzten siebten und letzten Spiel der 76. Titelkämpfe in Stockholm trifft Italien heute um 20.15 Uhr auf Jewgeni Malkin und Co.

Nach dem gestrigen Ruhetag haben die &bdquo;Azzurri“ heute um 11.45 Uhr für eine halbe Stunde leicht trainiert. Nicht dabei war Daniel Bellissimo. Der 27-jährige Italokanadier hat sich von seiner Erschöpfung (sein Körper war dehydriert) vom Samstag (0:4 gegen Schweden) zwar erholt, wird aber heute Abend auf der Tribüne Platz nehmen. Das bedeutet, dass Thomas Tragust und erstmals Andreas Bernard das Torhüterduo bilden werden.

Andreas Bernard erstmals auf der Bank Auf die Frage, ob Andreas Bernard bei dieser WM zumindest ein Drittel spielen würde, hatte Nationaltrainer Rick Cornacchia vor drei Tagen noch geantwortet: &bdquo;Mit Sicherheit nicht. Ich will ihn nicht verbrennen. Für ihn ist es bereits ein tolle Erfahrung hier in Stockholm dabei zu sein.“ Bernard hatte zu WM-Beginn von einem Kurzeinsatz gegen Russland geträumt. &bdquo;Es wird ein Traum bleiben“, hatte Cornacchia nach dem Samstag-Spiel und dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Bellissimo gesagt. Wie schnell sich die Zeiten ändern: Schließlich könnte heute Abend der Traum von Bernard doch noch wahr werden.

Die &bdquo;Azzurri“ wollen sich ehrenvoll von dieser WM verabschieden und den Schaden in Grenzen halten. Neben Bellissimo werden auch die verletzten Verteidiger Armin Helfer und Christian Borgatello fehlen. WM-Tourist Thomas Pichler hat heute zum letzten Mal trainiert und ist einfach nur froh, dass die WM zu Ende ist. Im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen wird Cornacchia nichts an der Aufstellung ändern.

Dimitri Kalinin ist gesperrt

Bei den Russen, denen der Sieg in der Gruppe B nicht mehr zu nehmen ist, wird Dimitri Kalinin fehlen. Der Verteidiger hatte am Freitag beim 7:3-Sieg gegen Gastgeber Schweden eine Matchstrafe wegen eines heftigen Crosschecks gegen den Schweden Johan Franzen erhalten. Der Schwede brach sich dabei die Nase. Kalinin könnte frühestens wieder in einem möglichen Halbfinale für die Russen spielen. Sein Teamkollege Alexej Jemelin hatte ebenfalls gegen Franzen einen Stockstich gesetzt und wurde vom Weltverband IIHF für ein Spiel aus dem Verkehr gezogen.

Die Sperre hat Jemelin bereits gestern beim 2:0-Sieg gegen Tschechien abgesessen. Der Star im Team von Trainer Zinetula Biljaletdinow ist Jewgeni Malkin, der in den bisherigen sechs Spielen 13 Skorerpunkte (7 Tore) gesammelt hat. Neben NHL-Routinier Pawel Datsjuk stehen 17 Cracks im Kader, die ihr Geld in der heimischen KHL verdienen.

Alexander Owetschkin kommt am Mittwoch Ab Mittwoch wird dann ein weiterer Superstar zur russischen Mannschaft stoßen: Der russische Verband lud nach dem Play-off-Aus der Washington Capitals in der NHL Alexander Owetschkin und dessen Teamkollegen Alexander Sjomin nach Stockholm ein. Nach Erledigung aller Formalitäten soll das Sturmduo am Donnerstag im Viertelfinale erstmals spielen.

Washington war in der Nacht zum Sonntag an den New York Rangers gescheitert. Owetschkin war in der Hauptrunde fünftbester Scorer der gesamten NHL. Owetschkin, der 2008 und 2009 zum besten NHL-Spieler gewählt worden war, nimmt bereits an seiner achten Weltmeisterschaft teil. Zusammen mit Sjomin, der seine sechste WM spielt, wurde er 2008 in Kanada Weltmeister.

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Eishockey-WM: Das Beste kommt zum Schluss

Italien trifft heute, Montag um 20.15 Uhr im letzten WM-Spiel auf Russland und hofft weiter auf den Klassenerhalt.

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