Freddy Cloutier: „Beim HCB Südtirol zu spielen wäre mein Traum“

Freddy Cloutier ist in Südtirol, aber auch im restlichen Italien, bekannt wie ein bunter Hund – im positiven Sinn. Vier Saisonen am Ritten haben Spuren hinterlassen, der Goalie aus Montreal zeichnete sich mit starken Leistungen und vielen tollen Paraden aus. Kein Wunder, dass er von seinen Mitspielern und Gegner geschätzt wurde. Allerdings blieb ihm der Gewinn des Meistertitel mit den Rittner Buam verwehrt.

Nach der Zeit am Hochplateau erfolgte der Wechsel in die EBEL zu Graz, wo er zwei sehr gute Saisonen durchlebte, ehe Cloutier im vergangenen Jahr zu den Bietigheim Steelers in die DEL2 (zweite deutsche Liga) wechselte und dort den Vizemeistertitel holte. Nun, mit 33 Jahren, möchte Cloutier zu einem Südtiroler Klub zurückkehren. Zum HCB in die EBEL.

SportNews: Freddy Cloutier, im letzten Jahr hat sich in ihrem Leben sehr viel verändert. Südtirol ist zu ihrer Heimat geworden. Hätten Sie sich das einmal vorstellen können? Freddy Cloutier: Ich bin seit einem Jahr mit Miriam, einer Rittnerin verheiratet. Im August werde ich Vater, eine große Emotion. Außerdem werde ich im September italienischer Staatsbürger. Wir leben in Bozen und ich freue mich, dass ich hier leben kann.

Wie ist Ihre letzte Saison verlaufen? Ich habe mit Bietigheim das Finale der DEL 2 erreicht, aber leider ist es nicht gut für uns ausgegangen. Wir hatten viele Verletzte, deshalb war es schon ein Wunder, dass wir überhaupt so weit gekommen sind. Anfang der Saison stand ich bei Rosenheim unter Vertrag. Es war eine sehr intensive Saison, aber im Laufe der Meisterschaft den Verein zu wechseln ist sicher nie einfach für einen Spieler.

Nach vier Jahren mit Ritten haben Sie vor Ihrem Engagement in Deutschland auch bei Graz gespielt. Warum sind Sie nicht in der EBEL geblieben?

Ich habe viele Gerüchte über mich gehört. Dass ich zum Beispiel verletzt sei, oder dass ich in der Kabine die Mannschaft in zwei Lager spalten würde. Das sind aber alles Lügen. Ich bin ein Profi, ein sehr ausgeglichener Mensch. In Wahrheit war es so, dass ich in Graz persönliche Probleme mit der Vereinsführung hatte und deshalb haben sich unsere Wege getrennt. Nun richte ich meinen Blick aber in die Zukunft .

Welches Ziel verfolgen Sie?

Ich möchte beim HCB Südtirol spielen. Mein Vorbild war immer Patrick Roy (Torhüterlegende der Montreal Canadiens, Anm. d. Red.) und ich hatte das Glück ihn einmal zu treffen. Er hat zu mir gesagt: &bdquo;Merke dir: Wenn du etwas erreichen willst, musst du immer an dich und deine Arbeit glauben.“ Im August werde ich Vater und ich möchte nicht mehr wegziehen. Ich denke an den HCB, weil ich meine, dass es ein seriös geführter Verein ist, der jedes Jahr um den Titel mitspielen kann. Die EBEL ist eine wichtige Meisterschaft und ich bin überzeugt, dass ich auf der Höhe bin. Ich trainiere derzeit drei Mal wöchentlich und im Juni werde ich nach Kanada fliegen, wo ich gemeinsam mit meinem Freund Marc-Andrè Fleury, dem Goalie der Pittsburgh Penguins, an einem Camp teilnehmen werde.

Sie werden im September italienischer Staatsbürger. Sind Sie aufgeregt? Es war ein langes Verfahren, aber im September werde ich den Pass erhalten und das macht mich stolz. Ich danke allen, die mich unterstützt haben. Ich bin glücklich.

Hatten Sie Kontakt zu anderen Mannschaften? Ich habe Angebote aus Dänemark und Frankreich vorliegen, aber mir geht es hier gut. Wenn ich sage, dass ich in Bozen spielen möchte, dann hat das einen einfachen Grund: Schon zu meiner Rittner Zeit habe ich mir gedacht, dass der Bozner Verein sehr speziell sei und eine Siegermentalität hat. Ich möchte nicht, dass die Leute denken, ich möchte bei Bozen spielen, um es mir gemütlich zu machen. Ich spiele nicht Eishockey wegen des Geldes. Ich habe ein Haus und mir geht es gut. Ich habe die schönste Arbeit der Welt. Ich möchte mich ins Gespräch bringen.

Als Torhüter von Ritten Sport hatten Sie aber nicht unbedingt ein gutes Feeling zu den Bozner Fans…

Von mir gibt es sicher kein Problem. Wenn du auf dem Eis stehst, denkst du nur daran, Eishockey zu spielen. Ich respektiere die Fans von Bozen und mit der Zeit hat sich alles normalisiert. Ich habe einige der Anhänger sogar kennengelernt und wenn wir uns sehen, dann grüßen wir uns immer sehr herzlich.

Sie haben also ziemlich genaue Vorstellungen von Ihrer Zukunft…

Ja. Absolut. Ich weiß was ich wert bin, was ich kann. Ich bin ein absoluter Profi, körperlich geht es mir gut und ich trainiere hart, auch im Sommer. Bozen ist mein großes Ziel, ich möchte den Leuten zeigen, was ich wert bin. Über mich hat man viel spekuliert, man hat viel über Freddy Cloutier getratscht. Mir geht es gut. Ich hoffe, dass ich dieses Ziel erreichen kann. Ich werde hart arbeiten und hoffe, einen Anruf zu erhalten. Ich stehe zur Verfügung.

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