So sieht es im neuen Pusterer Hockey-Tempel aus: Ein Rundgang

Am Freitag ist es endlich so weit: Nach 4 Auswärtsspielen wird der HC Pustertal erstmals vor eigenem Anhang spielen. Der Neuling der ICE Hockey League (ICEHL) wird aber nicht im altehrwürdigen Rienzstadion die &bdquo;roten Bullen“ aus Salzburg empfangen, sondern in der schmucken Intercable Arena.

Was die Fans und Gegner dort erwartet, konnte ich einige Tage vor dem ersten Puckeinwurf bei einem Rundgang durch das Brunecker Vorzeigeprojekt gemeinsam mit Ivo Pezzei erahnen.

Ivo Pezzei hat großen Anteil daran, dass die modernste Multifunktionsarena Italiens mit Fokus Eissport und vermutlich das modernste Kleinstadion Mitteleuropas nach 2 Jahren Bauzeit, heute im Westen des Pusterer Hauptortes am Rande der größten Schulzone Südtirols aufgrund ihrer gelben Hülle weitum sichtbar ist. In der neuen Arena mit 13.000 Quadratmeter verbauter Raumfläche wird aber nicht nur Eishockey gespielt. Sie bietet auch Platz zur Ausübung von Eiskunstlauf, Eislauf, Curling, Eisstockschießen, Para Ice Hockey, Short-Track und Broomball.

Ivo Pezzei hatte großen Anteil an der Realisierung des Stadions. © kp

Startschuss für die Arena fiel am 2. November 2011 &bdquo;Angefangen hat alles vor 10 Jahren bei einem Pizzaessen mit meinem Freund Michael Wierer. Er war damals Gesellschafter beim HC Pustertal und hat mir nahegelegt, dass es jemanden bräuchte, der einen Stadionneubau vorantreiben würde. Am 2. November 2011 sind wir im VIP-Raum des Rienzstadions zu einer Sitzung zusammengekommen. In einer kleinen Gruppe haben wir damals zu Papier gebracht, welche Anforderungen ein neues Eisstadion in meiner Heimatstadt erfüllen sollte“, erinnert sich der 49-jährige Brunecker.

Das war der Startschuss für die neue Arena, die letztendlich 24,5 Millionen Euro gekostet hat. Pezzei hat das Projekt, das von den Stadtwerken Bruneck realisiert wurde, 10 Jahre lang begleitet und in dieser Zeit unter anderem knapp 30 Stadien und Arenen auf der ganzen Welt angeschaut und von diesen viele Eindrücke und Ideen mit nach Hause genommen. Gemeinsam mit dem Architekturbüro &bdquo;CeZ“ (Calderan und Zanovello) aus Bozen und der Stadtgemeinde Bruneck hat der Projektentwickler bis zum Spatenstich und zur Grundsteinlegung am 7. September 2019, der den offiziellen Baubeginn des neuen Schmuckkästchens darstellte, unzählige Stunden verbracht. Das, was herausgekommen ist, kann sich in jedem Fall sehen lassen.

So sieht die Arena innen aus. © kp

Über einen großen Vorplatz gelange ich, an der 2. überdachten, an den Seiten offenen Eisfläche und den 3 Ticketschaltern vorbei zum Haupteingang. Als ich durch diesen in den futuristischen Tempel eintrete, komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Meine Augen leuchten. Ähnlich ist es am vergangenen Freitag dem letzten Pusterer Neuzugang Brad Morrison ergangen. Als der Kanadier vom Eismeister nach seiner Ankunft in Bruneck zuerst ins Rienzstadion gebracht wurde, reagierte er enttäuscht: &bdquo;Oh shit!“ Als er kurze Zeit später an seinen neuen Arbeitsplatz begleitet wurde, strahlte er über das ganze Gesicht: &bdquo;Oh beautiful!“

Wenige Tage vor dem 1. Spiel ist hier noch Baustelle: Unten, oben, draußen und drinnen. Und das wird noch ein Weilchen so bleiben. Unzählige Arbeiter waren in den vergangenen Wochen darum bemüht, die Arena für die Heimpremiere herzurichten. Der imposante Videowürfel hängt 14 Meter über dem in der Nachmittagssonne funkelndem Eis. Die Banden stehen und werden gerade mit den Schriftzügen der Sponsoren beklebt.

Wir gehen rechts vom Eingang an einem Fach- und Fanartikelshop vorbei die Stiege hinunter zur Eisfläche. In den Katakomben befindet sich der Großteil der insgesamt 234 Räume. Unter anderem auch die 3 Schiedsrichterkabinen mit Toilette und Dusche. Gleich dahinter ist der Eingang zur 2. Eisfläche und der geräumige Schlittschuhverleih. Von dort kommt man in die Curling-Halle mit 2 Bahnen, die ebenso wie die 2. Eisfläche bis Weihnachten in Betrieb sein wird. Unter den Tribünen befinden sich die großzügigen Umkleidekabinen für Athleten (15) und Trainer (3), sowie der Fitnessraum, der Anfang November bezugsfertig sein wird. Ganz oben sind der Medien- und Premium-Bereich Über die Treppe gehen wir nach oben und kommen am Gastronomiebereich mit Bar und Tagesbistro vorbei, ehe wir die 2. Etage erreichen. Dort ist der Medienbereich mit 5 Boxen für Kameraleute, Kommentatoren, Kollegen der schreibenden Zunft, Regie-Assistenten und Spieler-Scouts untergebracht. Ebenso wie Büroräumlichkeiten sowie der Premium-Bereich. Dieser umfasst die 250 Quadratmeter große VIP-Lounge sowie 6 Business-Logen, die Sponsoren und Partnern vorbehalten sind.

Von ganz oben hat man einen herrlichen Ausblick, wobei eine Farbe besonders ins Auge sticht: Gelb ist nicht nur außen, sondern auch im Inneren die dominierende Farbe. Die Dachkonstruktion aus Stahl ist ebenso in Gelb gehalten wie sämtliche Türen, die Fliesen in den Nasszellen oder die Möbel in den Kabinen. Es ist bestimmt kein Zufall, dass die Vereinsfarben des HC Pustertal gelb und schwarz sind. Der Farbton gelb wirkt hell, heiter, optimistisch, freundlich und offen. Alles Eigenschaften, die auf die Pusterer Bevölkerung zutreffen. Gelb kann aber auch Neid bedeuten: Die Konkurrenz wird beim Betreten der Intercable Arena sicherlich gelb vor Neid werden und sich manchmal auch schwarz ärgern.

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. Klagenfurt	47	183:101	102
2. Fehervar	46	146:126	89
3. Salzburg	46	142:107	87
4. HCB Südtirol	46	137:125	76
5. Linz	46	146:116	75
6. Villach	46	155:136	74
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