Anfragen für Bozen-WM: „Bin positiv überrascht“

In 81 Tagen beginnt die WM in Bozen. Wie weit fortgeschritten sind die Vorbereitungen?

Marcello Cobelli: Wir sind auf einem guten Punkt, wenngleich noch viel Arbeit auf uns wartet. In den kommenden Tagen werden wir den Rhythmus erhöhen.

Wie viele Mitarbeiter benötigen Sie für diese WM?

Ich rechne zwischen 150 und 200 Mitarbeitern. Der Großteil von ihnen sind Freiwillige. Volunteers sind herzlich willkommen. Vor 30 Jahren war ich bei der WM in Bozen selbst als Volunteer tätig und hatte großen Spaß dabei. Ich erinnere mich noch heute gerne an diese Zeit zurück. Interessierte können sich unter der Emailadresse volunteers@bolzano2024.com melden.

Vor kurzem hat der Ticketverkauf begonnen. Wie ist dieser angelaufen?

Ich bin positiv überrascht; der Ticketverkauf ist sehr gut angelaufen. Wir haben in den ersten Tagen sehr viele Eintrittskarten verkauft. Aber nicht nur für die Spiele von Italien, sondern auch für die Partien der anderen Nationen. Vor allem die Nachfrage aus Ungarn war bisher sehr groß. Wenn ich den Vorverkauf mit dem Ski-Weltcup in Gröden vergleiche, bei dem ich auch involviert bin, dann ist das Interesse für die Eishockey-WM um einiges größer. Wir sind in jedem Fall zufrieden. Tickets und Akkreditierungen ermöglichen die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Das bedeutet, dass ein Fan aus Latsch, Sterzing oder Bruneck gratis mit dem Zug oder Bus nach Bozen fahren darf. Eintrittskarten können im Internet unter https://shop.midaticket.it/iihfwmia2024/Events erworben werden.

Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie bei den Spielen?

Ich hoffe auf so viele Zuschauer wie möglich. Mir ist schon bewusst, dass nicht jedes Spiel ausverkauft sein wird. Wenn bei den Italien-Spielen 3000 zahlende Zuschauer anwesend sind, wären wir schon zufrieden. Wir werden auch vermehrt Schüler und Sponsoren zu den Spielen einladen. Die Zuschauereinnahmen helfen uns bei der Deckung des Budgets. Schließlich haben wir eine nicht unwesentliche Geldsumme zu stemmen. Wir bekommen zwar einen Beitrag vom internationalen Eishockeyverband IIHF. Das ist aber nur ein Bruchteil von der Gesamtsumme, die wir ausgeben werden.

Marcello Cobelli ist der OK-Chef der WM der I. Division Gruppe A in Bozen.

Was steht in den nächsten Wochen auf dem Programm?

Wir haben einige Sponsorentermine, bei denen wir letzte Details klären müssen. Zudem beginnt die Planung vor Ort. Die Sparkasse Arena muss bis zum WM-Auftakt sauber sein. Wann wir dort mit den letzten Vorbereitungen beginnen können, hängt vom HCB Südtirol ab. Wir wünschen uns natürlich, dass dieser in der ICE Hockey League so weit wie möglich kommt. Sollte er so wie vor einem Jahr das 7. Finalspiel bestreiten, dann hätten wir gerade einmal eine Woche Zeit für die Bandenwerbung, TV-Stationen und dergleichen.

Wo sind die 6 Mannschaften untergebracht?

Trainer, Betreuer und Spieler aller 6 Teams werden während der WM im rund 200 Zimmer fassenden Hotel &bdquo;Sheraton“, das nur einen Steinwurf von der Arena entfernt ist, wohnen. Alle können von dort zu Fuß die Arena erreichen und benötigen keine Transfers. So ersparen wir aufwendige und kostspielige Shuttle-Dienste und leisten auch einen wertvollen Beitrag für die Nachhaltigkeit.

Was ist abseits der Sparkasse Arena alles geplant?

Neben der Arena, genauer gesagt neben dem Wurststand, wird es eine Fanzone geben. Dort wird es vor, zwischen und nach den Spielen eine WM-Party geben. Für Verpflegung und Musik aber auch für die Kinder wird gesorgt sein. Unter dem Motto &bdquo;klein und fein“ soll sich in der Fanzone jeder wohl fühlen. Dafür wird der untere Teil der Marco-Polo-Straße gesperrt werden.

Gibt es auch ein Rahmenprogramm?

Am Samstag, 27. April wird es abends auf dem Waltherplatz im Herzen der Stadt eine Eröffnungsfeier mit den 6 teilnehmenden Teams und einigen Spielern der WM-Mannschaft sowie dem OK von 1994 geben. Dabei findet auch die Preisverteilung der Jugend-WM statt. Bei diesem Turnier werden in den letzten 2 Wochen vor der richtigen WM 6 Südtiroler Jugendmannschaften in den Trikots der teilnehmenden Nationen um den WM-Titel kämpfen. Zudem sind ein Galadinner auf Schloss Maretsch und die Abschlussfeier am letzten WM-Tag in der Arena geplant.

Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass Italien in die Top-Division aufsteigen wird?

Für den italienischen Eissportverband FISG ist der Aufstieg das erklärte Ziel. Es wird aber kein Selbstläufer oder Spaziergang. Schließlich darf man sich bei einem solchen Turnier keinen Ausrutscher erlauben. Die Spieler müssen vom ersten bis zum letzten Spiel fokussiert sein und alles geben. Wir hoffen stark, dass sie den Heimvorteil nutzen und 2025 in Schweden und Dänemark wieder im Konzert der Großen mitspielen können.

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