Die spezielle „Hoam-WM“ des Daniel Goller

Daniel Goller kümmert sich um Bence Balizs und Dominik Horvath. Der Kastelruther hat den Job bei den Magyaren im vergangenen Sommer übernommen. Diesen hat er Don MacAdam zu verdanken, den er seit vielen Jahren kennt. Der 73-jährige Kanadier arbeitet seit 3 Jahren als Direktor für Spielerentwicklung für den ungarischen Verband. Seit dieser Saison ist er auch Nationaltrainer. Ihm steht eine stark verjüngte Truppe zur Verfügung, nachdem mit Istvan Bartalis, Gergö Nagy, Daniel Koger oder Bence Sziranyi einige erfahrene Leistungsträger nach dem letztjährigen Abstieg aus der Weltgruppe ihre Nationalmannschaftskarriere beendet haben. MacAdam hat den Winter 2014/15 übrigens in Südtirol verbracht, als er zuerst den SV Kaltern betreut und danach beim HCB Südtirol die Nachfolge von Mario Simioni angetreten hatte. Für Goller ist es heute das 4. Spiel in dieser Saison gegen sein Heimatland. Schließlich war er im November beim 4-Nationen-Turnier in Budapest dabei, als Italien mit 2:1 n.P. die Oberhand behalten hat. Und auch im Dezember beim Österreich Cup in Klagenfurt, als das &bdquo;Blue Team“ einen 2:0-Sieg gefeiert hat. Er wohnte aber auch dem einzigen Sieg Ungarns gegen den WM-Gastgeber (6:5) am vergangenen Dienstag im Testspiel in Meran bei. Die Ungarn haben am 8. April mit der WM-Vorbereitung begonnen. Große Eishockey-Begeisterung in Ungarn &bdquo;Zuerst waren wir eine Woche in Budapest. Nach den 2 Niederlagen gegen Polen sind wir nach Szekesfehervar übersiedelt. Dort haben wir trainiert und mit 2 Siegen gegen Norwegen die neue, schmucke Alba-Arena eingeweiht. Diese war beide Male mit 6000 Zuschauern ausverkauft“, gerät der ehemalige Torhüter ins Schwärmen. Dass die Eishockey-Begeisterung in Ungarn groß ist, merkt man dieser Tage auch in Bozen. Rund 800 Fans aus Osteuropa sorgten zum WM-Auftakt für eine tolle Kulisse. Im 2. Spiel wurden mehr als 1000 und im 3. Spiel rund 1200 Anhänger aus Ungarn auf den Tribünen gezählt. Und auch heute werden sich die Südtiroler Fans ins Zeug legen müssen, wenn sie die singgewaltigen und in Rot-Weiß gekleideten Schlachtenbummler aus Ungarn überstimmen wollen. Gerüchten zufolge könnten heute 3000 Ungarn auf den Rängen sein. Die letzte Woche vor dem WM-Beginn haben Csanad Erdely und Co. in Meran trainiert. Wenn es nach dem 41-jährigen Goalietrainer geht, dann steigt Italien in die Weltgruppe auf: &bdquo;Es ist in meinen Augen die beste Mannschaft hier in Bozen. Dahinter werden wir und Slowenien um Platz 2 kämpfen“. Für Goller ist die &bdquo;WM dahoam“ etwas Spezielles: &bdquo;Es ist schön, die vorherrschende Euphorie zu sehen. 1994 habe ich als Kind fast alle Spiele in der Eiswelle gesehen. Jetzt bin ich hautnah als Trainer dabei.“ Speziell sind für Goller auch die 3 Südtiroler Torhüter im Team Italy. Schließlich hat er mit allen 3 in Vergangenheit schon zusammengearbeitet. Entweder bei Torhüter-Camps, bei Vereinsmannschaften oder bei den verschiedenen Jugend-Auswahlen von Italien. Während Andreas Bernard zum WM-Auftakt gegen Rumänien zwischen den Pfosten stand, hütete danach zweimal Damian Clara (Goller: &bdquo;Damian ist ein Mega-Talent und hat eine große Zukunft vor sich“) das Tor. Der einzige wachechte Bozner im &bdquo;Blue Team“, Gianluca Vallini, erlebt die WM dagegen als Tourist. Und das nicht zum ersten Mal. Bereits 2016 in Kattowitz und vor einem Jahr in Nottingham füllte &bdquo;Jonny“ die Rolle des &bdquo;Emergency Goalies“ aus. Dieser rückt nur dann in den Kader, wenn sich einer der beiden anderen Torhüter verletzt. Vallini war zudem bei 2 A-Weltmeisterschaften dabei: Doch sowohl 2017 in Köln und 2019 in Bratislava war er die Nummer 3 und kam nicht zum Einsatz.

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