Italien-Goalie Damian Clara stand gegen Slowenien immer wieder im Mittelpunkt. © Vanna Antonello

Kapitaler Clara-Bock: Italien verliert letzten WM-Test

Italiens Eishockey-Nationalmannschaft hat die Generalprobe für die B-Weltmeisterschaft in Rumänien verloren. Allerdings war das Ergebnis beim Test in Bruneck nebensächlich. Es ging in erster Linie um zwei Männer, die Pustertals ganzer Eishockey-Stolz sind.

22. April 2025

Aus der Intercable Arena in Bruneck

Die knapp 1.000 Zuschauer waren in erster Linie wegen ihm gekommen. Er, der bis dato noch kein einziges Spiel in der Intercable Arena bestritten hatte. Italiens zurzeit wertvollstes Eishockey-Juwel: Torhüter Damian Clara. Der 20-Jährige aus Reischach konnte Italiens 2:4-Niederlage gegen Slowenien allerdings nicht verhindern.

Schlimmer noch: Der Star der Azzurri trug an diesem Abend maßgeblich dazu bei, dass sein Team mit zwei Niederlagen aus drei WM-Vorbereitungsspielen in die WM geht. Clara musste den zweiten Gegentreffer klar auf seine Kappe nehmen. Der Goalie, der bei den Anaheim Ducks unter Vertrag steht und in der abgelaufenen Saison in Schweden, Finnland und in der nordamerikanischen AHL Einsätze sammelte, wollte in der 33. Minute einen Puck mit dem Schläger aus der Luft holen, schaufelte ihn sich aber selbst über die Linie. Damit geriet Italien auf die Verliererstraße.

Azzurri nur gegen Ende richtig stark

Allein an Clara ist die Niederlage allerdings nicht festzumachen. Das Blue Team zeigte immer wieder gute Ansätze, kombinierte teilweise gefällig, doch agierte es viel zu fehleranfällig, um gegen die höherklassigen Slowenen, die sich vergangenes Jahr in Bozen den Aufstieg in die Eliteklasse gesichert hatten, etwas Zählbares einzufahren. In der Defensive taten sich immer wieder Lücken auf, im Angriff greifen die Mechanismen noch nicht richtig.

Und was ist mit Pustertals zweitem großen Eishockey-Star, Tommy Purdeller? Der HCP-Stürmer wurde vor der Partie als Rookie des Jahres der ICE Hockey League ausgezeichnet, danach spielte er auf dem Eis wie gewohnt emsig, im Abschluss blieb er aber glücklos.

Wer darf mit, wer muss heim?

Purdeller und Clara haben ihre Plätze im Flieger jedenfalls sicher, wenn Italiens Auswahl am Donnerstag von Treviso aus in Richtung Rumänien aufbricht. Für viele andere Cracks gilt dies noch nicht. Headcoach Jukka Jalonen wird mit seinem Betreuerstab und den Verantwortlichen des Eishockeyverbands bis Mittwochmittag bekanntgeben, wer die 20 Feldspieler und 3 Torhüter sind, die Italien bei der WM vertreten werden. Eine Handvoll Spieler wird noch aus dem Aufgebot gestrichen. Wirklich aufdrängen konnte sich am Dienstag niemand.

Die Italo-Linie mit Bryce Misley, Alex Ierullo und Torschütze Nick Saracino kombinierte sich gefällig zum zwischenzeitlichen 1:1 (18.). Sie machten einen Fehler von Mikael Frycklund wett, der mit seinem Scheibenverlust an der blauen Linie Sloweniens 1:0 eingeläutet hatte (4.). Zwischenzeitlich waren die Gäste aber so überlegen, dass Matic Torok mit einem verdeckten Schuss verdient auf 3:1 stellte (46.). Danach begann Italiens beste Phase. Mehr als der 2:3-Anschluss durch einen satten Schuss von Dylan DiPerna (50.) war aber nicht drin. In den Schlusssekunden bestellte Filip Sitar den 4:2-Endstand.

Italien - Slowenien 2:4

Italien: Clara (Fadani); Glira-Larkin, Zanatta-Pietroniro, Trivellato-Di Tomaso, Di Perna-Seed; Tedesco-Frycklund-Purdeller, Ierullo-Misley-Saracino, Frigo-Mantenuto-Gazley, Mantinger-Kostner-Zanetti, Brunner.
Coach: Jalonen

Slowenien: Pintaric (Dukaric); Magovac-Cepon, Podlipnik-Golicic, Podrekar-Stebih, Rep-Smolnikar; Zezelj-Sitar-Drozg, Sever-Torok-Jezovsek, Crnkic-Marn-Langus, Petrovic-Povse-Bukovec.
Coach: Terglav

Tore: 0:1 Anze Zezelj (3.11), 1:1 Nick Saracino (17.52), 1:2 Miha Stebih (32.07), 1:3 Matic Torok (45.04), 2:3 Dylan DiPerna (49.34), 2:4 Filip Sitar (59.44)

Zuschauer: 850