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Marco Insam blickt im SportNews-Gespräch auf die Heim-WM in Bozen. © det

„Oldie“ Marco Insam: Von der Meister-Party zur WM?

Marco Insam erlebt mit bald 35 Jahren einen neuen Eishockey-Frühling. Gerade eben erst hat er die Rittner Buam zum Meistertitel in der Alps Hockey League geführt, jetzt träumt der Grödner von noch Größerem.

Von:
Alexander Foppa

Eine Weltmeisterschaft daheim, das wäre für Marco Insam die ultimative Krönung seiner Karriere. Seit Wochenbeginn lebt dieser Traum mehr denn je, denn seitdem trainiert der Routinier im erweiterten WM-Kader Italiens. Und das als zweitältester Spieler des gesamten Teams.


Die Einberufung kam am Ende einer überragenden Saison mit den Rittner Buam, die vergangene Woche im Final-Sweep gegen Cortina und dem Gewinn des Meistertitels in der Alps Hockey League gipfelte. „Am Wochenende haben wir dann ordentlich gefeiert. Allerdings habe ich meine ganze Erfahrung ausgespielt und einen Gang zurückgeschaltet, als es wild wurde“, lacht Insam im Foyer des Hotel Sheraton in Bozen, wo wir ihn am Rande des WM-Camps zum Interview-Termin treffen.

„Am Wochenende haben wir dann ordentlich gefeiert.“ Marco Insam

Insam blickt mit strahlenden Augen zurück auf eine, wie er es sagt, „fantastische Saison“, die ihn an Bozens ersten ICE-Titelgewinn erinnert. „So ein eingeschworener Haufen waren wir. Ausländer und Einheimische, Junge und Alte – der Mix hat gepasst.“ Es war sein erster Meistertitel seit jenem legendären Abend vor zehn Jahren mit dem HCB in Salzburg.

Marco Insam räumt bei Ritten hinten auf. Gleichzeitig verbuchte er vergangene Saison aber auch 33 Scorerpunkte in 54 Spielen. © M. Pattis


Die Rolle von Insam war nun eine völlig andere als noch zu früheren Bozner Zeiten. „Bei den Foxes war ich ein Jungspund, bei den Buam hingegen der älteste Spieler. Da muss man als Vorbild vorangehen. Ich habe versucht, für gute Laune in der Kabine zu sorgen und eine Einheit auf und abseits des Eises zu formen“, erklärt Insam, der im Laufe seiner langen Karriere auch in Mailand, in Kanada und Finnland gespielt hat.
„Mittlerweile bin ich ein Vollblut-Defender.“ Marco Insam

Eine völlig neue Rolle hatte der für seinen Schuss gefürchtete 1,90-Meter-Koloss auch auf dem Eis, wo er nach zwei Jahrzehnten als Stürmer zum Verteidiger umgeschult wurde. „Letzte Saison war noch etwas holprig, da habe ich eine Zeit gebraucht, um mich zurechtzufinden. Doch mittlerweile bin ich Vollblut-Defender“, schmunzelt er. Als solcher will er es auch in Italiens WM-Kader schaffen.


Der Kampf um einen Kaderplatz

Aktuell ist er einer von zehn Verteidigern im erweiterten Aufgebot und einer der möglichen Streichkandidaten. „Als ich angerufen wurde, habe ich keine Sekunde gezögert. Ich genieße die Zeit hier und werde versuchen, mich aufzudrängen“, so Insam, der Italien gute Chance auf den Aufstieg ausrechnet. Mit nachdenklichem Ton schiebt der „Oldie“ hinterher: „Irgendwie wäre es schon nochmal ein absolutes Highlight, ein Wahnsinns-Erlebnis im Herbst meiner Karriere.“

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