Südtirols Eishockey-Juwel ist noch lange nicht satt

Acht Südtiroler Spieler bereiten sich derzeit in Bozen auf die Weltmeisterschaft der I. Division Gruppe A vor, die ab dem 27. April in Rumänien stattfindet. Einer von ihnen ist Tommy Purdeller, der die Entdeckung schlechthin in der heurigen Saison war und diese nun mit dem Aufstieg in die A-WM krönen will.

Purdeller hat in diesem Winter erstmals Bekanntschaft mit dem Profi-Eishockey gemacht. Bisher ist der Flügelstürmer, der im Sommer 2018 nach Salzburg übersiedelt ist und in der weitum bekannten Red Bull Akademie ausgebildet wurde, mehrheitlich im Junioren-Eishockey der Hartgummischeibe hinterhergerannt. In der Saison 2021/22 war er für die Salzburger &bdquo;Jungbullen“ in der Alps Hockey League (AlpsHL) auf Torjagd gegangen und wusste als 17-Jähriger mit 35 Skorerpunkten (elf Tore) in 32 Spielen auf der ganzen Linie zu überzeugen.

Seine starken Leistungen waren der Türöffner für Nordamerika. Bei den Peterborough Petes in der Ontario Hockey League (OHL) schaffte Purdeller den endgültigen Durchbruch. In der Saison 2022/23 gewann das Team des ehemaligen Rittner Meistertrainers Rob Wilson zum zehnten Mal in der Vereinsgeschichte den &bdquo;John Ross Robertson Cup“, verpasste danach aber den zweiten Triumph beim &bdquo;Memorial Cup“ nach 1979. In der darauffolgenden Spielzeit war Purdeller mit 47 Punkten in 63 Spielen Topskorer seiner Mannschaft, ehe er im vergangenen Sommer zu seinen Wurzeln zurückkehrte und mit dem HC Pustertal die ICE Hockey League (ICEHL) bestritt.

Tommy Purdeller im Trikot der Peterborough Petes.

&bdquo;Der größte Unterschied war, dass mir erstmals in meinem Leben durchwegs erfahrene Spieler gegenüberstanden. In Kanada habe ich teilweise noch gegen Kinder gespielt. Bei den Profis werden Fehler eiskalt bestraft. Zudem wird um einiges härter und auch genauer gespielt. In der OHL wird auch schnell gespielt und das Niveau ist schon um einiges höher als in der AlpsHL. Deshalb haben mir die zwei Jahre in Peterborough sehr geholfen und waren eine gute Vorbereitung für die ICE“, versichert der bullige Angreifer aus Montal. 38 Punkte in 56 ICEHL-Spielen Obwohl es für den Spieler selbst eine Umstellung war, merkte man ihm diese nicht an. Er fand sich bei den Profis schnell zurecht, kam zumeist in einer der zwei Toplinien zum Einsatz und bezahlte das in ihm gesetzte Vertrauen mit starken Auftritten zurück: 38 Punkte – davon 18 Tore – waren die stolze Bilanz nach 56 Spielen. „Ich habe ohne Druck und unbekümmert aufgespielt“ Tommy Purdeller &bdquo;Ich bin froh, dass mir unser Trainer Jason Jaspers von Beginn an das Vertrauen und auch viel Eiszeit gegeben hat. So konnte ich viel Erfahrung sammeln und in jeder Situation – egal ob bei Fünf-gegen-Fünf, in Über- oder Unterzahl – spielen. Ich habe ohne Druck und unbekümmert aufgespielt, habe Tore geschossen und Punkte gesammelt. Mein Dank gilt den Trainern und meinen Mitspielern, die mich stets unterstützt haben“, erklärt Purdeller.

Zwei Auszeichnungen Während Trainer Jason Jaspers, der &bdquo;das Potenzial in mir gesehen, mir die Chance gegeben und mir stets geholfen hat“, seinen Vertrag bereits verlängert hat, steht noch nicht fest, wo Purdeller in der kommenden Saison spielen wird. &bdquo;Es gibt eine Tendenz. Noch ist aber keine definitive Entscheidung gefallen“, sagt &bdquo;Tommy Boy“, der am vergangenen Sonntag seinen 21. Geburtstag gefeiert hat und vor kurzem als &bdquo;Young Star“ der Saison 2024/25 in der ICE, sowie am vergangenen Freitag bei der Sporthilfe-Gala in Meran als Nachwuchssportler des Jahres mit dem Ossi-Pircher-Preis ausgezeichnet worden ist.

Tommy Purdeller bei der Auszeichnung anlässlich der Sporthilfe Gala in Meran.

Derzeit deutet vieles darauf hin, dass Purdeller in knapp zwei Wochen seine zweite Weltmeisterschaft bestreiten wird. &bdquo;Nachdem wir vor einem Jahr bei der Heim-WM in Bozen den Aufstieg verpasst haben, ist der Wille heuer umso größer. Auch oder vor allem wegen der Olympischen Spiele im kommenden Jahr im eigenen Land. Da wäre es schon schön, wenn wir wieder bei der A-WM mitmischen würden“, wünscht sich der Pusterer Stürmer, der sich derzeit im Hotel Sheraton mit Matthias Mantinger das Zimmer teilt, im Hinblick auf die Titelkämpfe in Rumänien.

Damit das auch gelingt, &bdquo;müssen wir alle an einem Strang ziehen“, weiß Purdeller, für den der Trainerwechsel eine wichtige Rolle spielt: &bdquo;Jalonen ist ein absoluter Fachmann. Von ihm können wir viel lernen. Er verfügt über große Erfahrung und bringt eine andere Sichtweise mit. Er legt großen Wert auf kleine Details.“

Einer von sechs HCP-Nationalspielern Nachdem Purdeller am 14. März mit dem HC Pustertal im sechsten Viertelfinalspiel gegen Klagenfurt auf der Strecke geblieben ist, hat er sich gemeinsam mit den restlichen fünf potenziellen WM-Teilnehmern des HCP Daniel Glira, Luca Zanatta, Matthias Mantinger, Ivan Deluca und Mikael Frycklund unter der Aufsicht von Renè Baur täglich fit gehalten.

Am vergangenen Montag hat Jalonen das erste Training in der Sparkasse Arena geleitet. &bdquo;Am Vormittag steht Krafttraining auf dem Programm, ehe es zu Mittag eine Einheit auf dem Eis gibt. Nach dem Mittagessen um 15 Uhr haben wir den Rest des Tages zur freien Verfügung“, erzählt Purdeller und fügt hinzu: &bdquo;Die Trainings waren bisher sehr abwechslungsreich. Weil einige von uns schon länger kein Spiel mehr bestritten haben, sind wir in den vergangenen Tagen viel Eis gelaufen, um wieder in Schwung zu kommen.“

Den Schwung von der heurigen ICEHL-Saison will Purdeller Ende April mit nach Rumänien nehmen, um mit Italien nach drei Jahren wieder in die Top-Gruppe zurückzukehren.

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Südtirols Eishockey-Juwel ist noch lange nicht satt

Tommy Purdeller ist dieser Tage in aller Munde. Zum einen, weil seine sportliche Zukunft beim HC Pustertal offen ist. In erster Linie aber deshalb, weil er zurzeit eine Auszeichnung nach der nächsten abräumt. Dabei steht ihm ein absolutes Highlight erst noch bevor.

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