Rolly Ramoser erinnert sich: So magisch war die Heim-WM 1994

Gemeinsam greifen wir nach den Sternen: So lautet das Motto der WM der I. Division Gruppe A, die am Sonntag in der Sparkasse Arena begonnen hat. Die Nationalmannschaft von Italien hatte am selben Ort bereits einmal nach den Sternen gegriffen. Das war genau vor 30 Jahren. Damals hieß das Stadion noch Eiswelle und war gerade erst eingeweiht worden. Ich kann mich noch sehr gut an die Titelkämpfe von 1994 erinnern, obwohl ich – keine Ahnung warum – kein einziges Spiel vor Ort verfolgt habe.

Einer, der damals hautnah dabei war und dessen Stern in jenem Jahr aufgegangen ist, ist Roland Ramoser. Der Rittner bestritt 1994 im Alter von 21 Jahren seine erste von insgesamt 17 Weltmeisterschaften, darunter 13 in der Top-Gruppe. &bdquo;Für mich war es ein besonderes Jahr, das ich nie vergessen werde. Zuerst die Olympischen Spiele in Lillehammer und 2 Monate später die WM nur einen Steinwurf von daheim entfernt“, gerät Ramoser auch 30 Jahre später ins Schwärmen.

Jeden Wechsel genossen Auch weil die WM Eintrag in die Geschichtsbücher des italienischen Eishockeys gefunden hat. Die &bdquo;Azzurri“ beendeten die Titelkämpfe in Bozen, Alba di Canazei und Mailand auf Platz 6. So gut platziert waren sie vorher und nachher nie. Und werden es auch in den nächsten Jahrzehnten nie mehr sein. &bdquo;Unser damaliger Trainer Brian Lefley hat uns gesagt, dass wir die WM genießen und nicht nur dabei, sondern mitspielen sollen. Das ist uns gelungen. Weil es mehrere verletzte Spieler gab, haben wir jungen Spieler viel Eiszeit bekommen. Ich habe jeden Wechsel genossen. Mir ist erst viele Jahr später bewusst geworden, was wir geleistet haben“, versichert der heute 51-Jährige und sagt voller Stolz: &bdquo;Wir haben das erste Spiel gegen Kanada zwar mit 1:4 verloren, sind gegen den späteren Weltmeister aber durch ein Tor von Paul Beraldo mit 1:0 in Führung gegangen.“

Nach der 0:7-Klatsche gegen Russland jubelte der Gastgeber angeführt von der besten Sturmlinie aller Zeiten mit Gaetes Orlando, Bruno Zarrillo und Lucio Topatigh 3 Mal in Folge: Zuerst beim 10:2-Kantersieg gegen Großbritannien und danach bei den beiden 3:1-Prestigesiegen gegen Österreich und Deutschland. Im Viertelfinale war die Lefley-Truppe dann in Mailand beim 2:7 gegen Schweden wieder chancenlos. In den Reihen der Schweden stand mit Mats Sundin auch der spätere Topskorer des Turniers. Dieser war aber nur einer der unzähligen Topstars, die damals die Fans verzückten.

Zauber auf dem Eis und im Nachtleben Die Liste der Ausnahmekönner führten die Kanadier Paul Kariya, Luc Robitaille, Brendan Shanahan, Joe Sakic, Rob Blake und Rod Brind’Amour an, die nicht nur wie von einem anderen Stern spielten, sondern auch das Bozner Nachtleben in vollen Zügen genossen. Aber auch die Finnen Saku Koivu und Jari Kurri, die Russen Waleri Kamensky und Waleri Bure oder die US-Boys Chris Chelios und Scott Young haben ihre Spuren hinterlassen. Nicht nur bei Ramoser, der am Samstag bei der kleinen, aber feinen Eröffnungszeremonie am Bozner Waltherplatz gemeinsam mit Italiens WM-Helden von 1994 Lucio Topatigh, Martin Pavlu, Georg Comploi, Patrick Brugnoli und Robert Oberrauch sowie dem damaligen Co-Trainer Adolf Insam einer der Hauptdarsteller war.

Italien ist mit einem Sieg in die Heim-WM gestartet.

&bdquo;Rolly the Kid“ wird am Mittwoch und Freitag an den Ort des großen Erfolges zurückkehren und dem &bdquo;Blue Team“ gegen Slowenien und Ungarn die Daumen drücken, damit es mit der angestrebten Rückkehr in die Top Division klappt: &bdquo;Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Italien aufsteigen wird, auch wenn die Testspiele nicht ganz nach Wunsch verlaufen sind.“ Das Auftaktspiel von Italien gegen Rumänien stand gestern Abend jedenfalls unter einem guten Stern. Und es ist gut möglich, dass es auch in den kommenden Tagen die eine oder andere &bdquo;Nacht der Sterne“ geben wird, damit die &bdquo;Azzurri“ am 5. Spieltag nach den Sternen greifen.

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Rolly Ramoser erinnert sich: So magisch war die Heim-WM 1994

1994 sorgte die Heim-Weltmeisterschaft in Bozen für riesige Begeisterung. Roland Ramoser, einer der damaligen Protagonisten Italiens, erinnert sich zurück.

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