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Damian Clara ist der erst zweite Südtiroler, der von einem NHL-Team gedraftet worden ist. © Andre Ringuette

Ein Südtiroler bei einem NHL-Klub: Damian Claras großer Moment

Am Donnerstagabend war es soweit. Bei dem NHL-Draft von 2023 in Nashville schallte der Name des Südtirolers Damian Clara durch die Halle – ein historischer Moment.

Der erste Schritt ist getan: Damian Clara ist als zweiter Südtiroler von einer NHL-Organisation gedraftet worden. Vor 11 Jahren gelang dies zum ersten Mal Thomas Di Pauli (2012) in der 4. Runde (Washington Capitals), nun darf sich das 18-jährige Torhütertalent in einem Atemzug mit Di Pauli nennen. Die zukünftige Heimat des 1,99 Meter großen Goalies dürfte deshalb möglicherweise in Anaheim bei den Ducks liegen, da er von diesem Team auf in der zweiten Runde auf Position 60 ausgewählt wurde. Für den angehenden Spitzensportler erfüllt sich damit ein Kindheitstraum und eine Fantasie, die sich jedes eishockeybegeisterte Kind nur zu gern erfüllen würde.


Nach dem ereignisreichen ersten Draft-Tag in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, bei dem sich die Teams um die Super-Talente Connor Bedard, Matvei Michkov und Leo Carlsson stritten, war am zweiten Tag wie gewöhnlich alles offen. Über weitere sechs Runden durften knapp 200 Spieler darauf hoffen, dass ihr Name von einem Vertreter eines Top-Vereins ins Mikrofon genannt wird. Nach starken Leistungen bei der U20-Mannschaft des schwedischen Spitzenklubs Färjestads BK in der letzten Saison, hatte Clara gute Chancen und sein großer Moment ließ nicht lange auf sich warten. Der Südtiroler wurde als Pick Nr. 60 von den Anaheim Ducks ausgewählt.


Der zweite Pick des diesjährigen Draft Leo Carlsson ging ebenfalls an die Ducks. © APA / BRUCE BENNETT


Clara erhob sich, umarmte seine Familie und Freunde, machte sich selbstsicher auf den Weg in Richtung seines neuen Teams und streifte dort sein neues Orange-Schwarzes Trikot über – als wäre es ein normaler Donnerstagabend. Dies zeigt die Selbstsicherheit und die Reife des Südtirolers. Nach Adam Gajan (zu Chicago), Trey Augustine (zu Detroit) und Carson Bjarnason (zu Philadelphia) war der Südtiroler der insgesamt vierte Torhüter, der von einem Team für sich beansprucht wurde.


Der Chef-Trainer der Anaheim Ducks Greg Cronin wird sich über Clara freuen. © APA / BRUCE BENNETT


Clara tritt damit einer Organisation bei, die 2007 den Stanley Cup gewonnen hat, sich in jüngster Vergangenheit aber eher am unteren Ende der Nahrungskette in der NHL befand. Doch das könnte ein Segen für den 18-Jährigen sein. Denn die Ducks horten aktuell eine Vielzahl von Talenten und haben sich in den letzten Jahren als erfolgreiche Talentschmiede bewiesen. Für Clara ist der Weg zu den Sternen also geebnet. Doch noch muss der letzte Sprung in die beste Liga der Welt erst gelingen. Mit guten Leistungen kann sich Clara in den nächsten Jahren für einen Platz im Tor von Anaheim empfehlen.

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